Schlagartig sah ich unzählige Gefallene, Leichen, abgebrannte Häuser, lodernde in sich zerfallene Ruinen, Rauchwolken wohin man sah. Die Luft war schlecht, stickig, dick sodass man sie zerschneiden könne. Wir griffen an. Dinge flogen, die ich gar nicht sehen wollte. Menschen schrien schmerzerfüllt auf. Ich warf noch eine Granate, sah, wie sie explodierte, ganze Hauswände mit sich riss. Erinnerungen stiegen hoch, die jedes Mal anders waren. So sehr sich das Angriffmuster auch ähnelte, jeder Tag war anders. Viereinviertel Stunden später zogen die Feinde ab. Das war’s. Vorraussichtlich? Vorübergehend? Fürs erste? Endgültig? Das hofften wir. Alle.
Der junge Mann neben mir sackte zusammen und übergab sich. Minutenlang. Jemand zog ihn zur Seite aus dem Schussfeld. Wir hatten alle Hände voll zu tun, die Verletzten zu versorgen, sodass uns gar keine Möglichkeit mehr blieb, gar an etwas anderes zu denken. Es gab so viele Zivilisten, dass sogar unserer Sanis dazugerufen wurden. Ich schnitt die Kleidung des Verletzten auf, als ich etwas im Augenwinkel entdeckte. Etwas glänzendes, das nicht ins Bild passte. Zwischen all dem trüben, grauem, tristem war sie.
Egal wie stark ich war, sie würde wohl immer meine Schwäche bleiben.
Ihre Haare waren es wie so oft, an dem ich sie erkannte. Ich wagte einen genaueren Blick auf sie und bemerkte die Kollegen, die ihr dicht folgten. Versteinerte Mienen überall. Verletzte, Feuer, schwarzer nebliger Rauch, Nieselregen setzte ein. Unter all den Dingen entdeckte ich sie. Ich war gefesselt von dem Anblick und riss mich erst nach einigen Sekunden davon los, wandte mich wieder dem ächtzenden Zivilisten unter mir zu.
Krampfhaft presste ich beide Lippen zusammen, wollte mich konzentrieren, doch es wollte mir an diesem Abend einfach nicht gelingen. Da war plötzlich Scott in meinem Kopf. Ganz groß. Wie er damals in meinen Armen lag, mit den Schuldgefühlen auf den Schultern. Vielleicht hätte ich seinen Zustand melden sollen. Vielleicht wäre er dann nicht mehr hier, sondern irgendwo am Strand, zu Hause, bei seinen Freunden. Mein Blick irrte orientierungslos umher, suchten den Mann, der zu einem der wichtigsten Personen in meinem Leben wurde.
Wenn man über so lange Zeit, derartige Dinge zusammen durchgemacht hat, entwickelte sich das Vertrauen ganz von selbst. Hier brauchte es ganz einfach keine Jahre, keine Versprechen, keine Test, um zu prüfen, kann ich ihm vertrauen? Es gab sich von selbst. Wie so vieles in dieser Zeit.
Mit rasendem Herzen schlug ich die Augen auf, leckte mir über die aufgerissenen Lippen, wischte mir die feuchte Schicht Schweiß von der Stirn. Der Traum, der Realität wurde.
Ich duschte. Es war kurz vor vier, ich hätte ohnehin bald aufstehen müssen und mein Schlafrhythmus war in dem letzten Wochen sowieso alles andere als geordnet. Ich trocknete mich ab, legte mich mit feuchten Haaren ins Bett. Danach ging es mir besser, glaubte ich. Ein wenig zumindest.
Schlussendlich zeigten von den Soldaten die wenigsten seine tatsächliche Persönlichkeit. Ganz darauf bedacht, den Neuen ein Vorbild zu sein. Bedacht, keine Fehler zu machen. Bedacht, perfekt zu sein. Bedacht, immer und bestens zu funktionieren. Irgendwann war hier jeder an dem Punkt angekommen, an dem es keine Reize mehr und man sich fragte, warum mache ich das überhaupt? Wegen dem Geld? Wohl kaum. Wegen Anerkennung? Nein, es war ein anderer Grund. Einer, den niemand kannte und das war auch gut so.
Ja, vielleicht waren wir alle irgendwo Idealisten, die nur nach Anerkennung strebten. Anerkennung, die man hier nicht bekam. Niemals.
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Bonjour, et voila. Nina hat ein kleines Mini - Update zum Wochenende geschafft yasss. Nein wirklich hätte ich echt nicht gedacht haha. I am really sorry für die Kürze, das nächste wird dafür viel viel länger und intensiver, I swear! Oui ich bin so aufgeregt, was ich dazu sagen werdet. But ich will nicht zu viel verraten, schönen Nachmittag noch.
Nina geht jetzt mit ihren Mädels Pizza essen. Ich freue mich wie ein Schnitzel darauf. So, alle neidisch? Gut :’D
Love,
Nina ❤
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Football Teacher
Fanfiction❝Louis, bring es ihr bei.❞ ❝Ich unterrichte doch keine Mädchen!❞ ❝Ich weiß nicht, ob ich überlebe, also bitte tu mir den Gefallen.❞ All rights reserved © 2018 to admiredstyles