Zwei Tage später trafen wir uns in einem Café nahe Stadtrand. Ganz klassisch. Zu gewöhnlich für Louis, nach meinem Geschmack. Das sah mir ganz und gar nicht nach ihm aus und ich hatte ersthafte Zweifel an seiner SMS. Schließlich war es Louis und Louis blieb nunmal Louis - Kuss hin oder her. Wenn da nicht dieses aufgeregte Kribbeln im Bauch wäre. Es ähnelte irgendwie dem Gefühl, etwas geschafft zu haben, worauf man lange hingearbeitet hat. Aber in dem Zusammenhang war das völliger Quatsch. Oder dem Gefühl, eine eins in einer wichtigen Arbeit geschrieben zu haben.
Unwillkürlich starrte ich auf den Ring an meinem Mittelfinger, den mir Lucas geschenkt hat als wir noch zusammen waren. Warum ich ihn trug und dann auch noch ausgerechnet heute? Ich wusste es nicht. Vielleicht um ihn nicht ganz zu vergessen. Vielleicht um mir selbst klar zu machen, dass er an mir hing und es nicht nur eine Kutscherei-Beziehung war. Vielleicht als Warnsignal. Seine warnenden Worte kamen mir prompt wieder in den Sinn. Wenige Augenblicke später vernahm ich schnelle, große Schritte und ich konnte spüren, wie da dieses Kribbeln in mir hochkroch.
Ich sah auf und lächelte. "Auch schon hier?" fragte ich und winkte dem Kellner mit den schwarzen, gegelten Haaren. Dieser verschwand fluchtartig zurück ins Bistro. Zahlreiche Minuten verging in denen ich nichts anderes tst, als meine Fingernägel zu inspizieren und zu rätseln wie lange wohl die Beziehung zwischen den beiden am Nachbarstisch halten würde. Lautes Geknutsche beziehungsweise Geschmatze war hier wohl ständig von Debatte. Grau mellierte Haare mit ein paar ausgebleichten, blondierten Haaren, Anzugträger und dieses schmutzige Dauergrinsen im Gesicht war wie festgetackert. Wie konnte man nur so affig aussehen? Blondes wallendes Haar, schlank wie eine Naomi Campelle und ein Kilogramm Make Up auf dem Gesicht. Ein Wunder das Louis ihr noch keine Beachtung geschenkt hat. Ich fuhr hoch, als ich plötzlich ein tiefes Räuspern in meiner Nähe hörte. Wie hypnotisiert starrte auf seine schmierigen schwarzen Haare. Mein Blick musste vermutlich sehr angewidert aussiehen ganz seinem zerknirschtem Gesichtsausdruck zu urteilen. Wir bestellten etwas zu trinken und damit verzog sich der Kellner wieder.
Das Gespräch fing mit belanglosen Dingen wie das letzte Spiel von ManU oder den nervigen, steigenden Benzinpreisen und ich fragte mich, warum ich mit einem Typen wie ihn über Benzinpreise sprechen konnte. Nach einer Weile, um genau zu sein waren es zwanzig Minuten, geriet das Gespräch auf eine andere Schiene. Auf eine, bei der mir ganz kalt wurde. Wir unterhielten uns über Harry, den Einsatz, die Verlängerung. Ich wusste selbst nicht warum ich dieses Thema hier litt, wo ich doch selbst wusste, wie sehr es mich nach unten zog.
Als der Kellner uns wortlos die Getränke hinknallte tauschten wir einen vielsagenden Blick. So ein Kotzbrocken von Angestellter. Abermals wurde über meinen älteren Bruder geredet und Louis fragte mich, was der tatsächliche Grund sein könnte. Ich murmelte irgendeine Floskel mit der ich aus dem Schneider war. Ein misstrauischer Blick ging über sein Gesicht. "Glaubst du denn allen Ernstes, dass nicht mehr dahintersteckt?" Ich zuckte mit den Schultern. Gott, warum sagte du ihm nicht einfach die Wahrheit? Was zur Hölle hinderte mich daran? "Das ist doch jetzt nicht relevant." murmelte ich, versuchte es mir mit einem gehetztem Lächeln und bließ mir eine wirre Haarstähne aus dem Gesicht. Seine Miene versteinerte sich und es war, als ob nichts und niemand mehr diese Fassade zum Bröckeln bringen konnte.
Es wurde still und ich hatte das Gefühl, die schnatternde Stimme des Anzugträgers neben uns das einzige Objekt war, das deren Aufmerksamkeit verriet. Plötzlich dachte ich an Claire und ich fröstelte, schlang die Arme um den Oberkörper. Fahrig knibbelte ich an der Verpackung aus Plasik herum und nippte von meinem Chai Latte. Louis hob den Blick nicht, durchbohrte nach wie vor die Tasse vkr ihm, die um einiges interessanter zi scheinen war als ich.
"Manchmal musst du einfach so tun, als würde dich nichts interessieren. Nichts außer dein eigenes Ding. Als hättest du alles im Griff und unter Kontrolle, dass dabei mental alles aus dem Ruder läuft würde praktisch keiner mitbekommen. Keiner aus du selbst." Diesmal war ich diejenige, die auf den beigelegten Keks starrte als würde er der Schlüssel zu all deinen Fragen sein. Dann löste ich mich aus der Starre. "Und du?" Ich biss von dem Kleingebäck ab, zerknüllte die Verpackung und warf sie in das leere Glas. "Bist du so ein Mensch, der nur so tut als hätte er alles im Griff?"
Er lachte auf. Ein freudloses, kehliges, wenig amüsiertes Lächeln. "Sehe ich etwa so aus?" In seiner Stimme lag nichts als Sarkasmus. Er exte seinen Kaffee und fischte einige Münzen aus seiner Hosentasche.
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Am frühen Abend rief ich Gemma an, erzählte ihr Tratsch und sonstigen gossip, während der Ältere vergeblich versuchte den Kürbis zu entkernen. Das ganze gab eine Riesensauerei. Mom bügelte im Nebenzimmer die Wäsche und ich wusste, was sie mich alles fragen würde, wenn Louis weg war.
An diesem Samstagabend kochten wir mein Lieblingsgericht. Minuten später schnitt ich die Tomaten klein, würfelte das restliche Gemüse, briet das ganze unter hoher Hitze an. Louis stellte sich als nicht allzu talentierter Koch heraus. Harry hätte wahrscheinlich einen Nervenzusammenbruch erlitten. Er schaltete die falsche Herdplatte ein und das Wasser kochte über, sodass der Herd nur so zischte. Irgendwie war seine Ungeschicktheit ja fast schon süß. Was ist nur los mit dir, war da diese
Im selben Moment schrack ich hoch und rutschte ab, schnitt mir in die Fingerkuppe am Daumen. Scharf sog ich Luft ein und schloss die Augen. Nichts schlimmeres als eine Schnittverletzung an den Fingern gab es wohl kaum. Louis war so in seine Arbeit vertieft, den Kürbis klein zu kriegen, dass er das gar nicht mitbekam. Und nebenbei gröhlte er noch irgendeinen Song von Bring me the Horizon, der im Radio auf und ab lief.
Ich eilte ins Badezimmer, holte mir das Pflaster und klebte es auf die Wunde. Obwohl der Schnitt nicht tief war und nur zwei Centimeter war, brannte es höllisch als hätte man ätzende Säure daraufgeschüttet. Trotzdem machte ich weiter und nahm die Pilze in Angriff, putzte sie und schnitt sie so gut es ging mit neun Fingern klein. Nach einer halben Stunde war unser Festmahl vollendet. Mom hat anscheinend schon im Bistro gegessen, sonst wäre sie schon längst mit einem "Was zaubert ihr denn Leckeres?" hereingekommen. Ich deckte den Tisch und Louis servierte das gekochte. Trotz den Delaimer vorhin funktionierte es fast reibungslos - vermutlich das erste Mal seitdem ich ihn kannte.
Dazu gab es für ihn ein Bier, auf das er aif gar keinen Fall verzichten wollte, für mich stilles Tafelwasser, ganz vorbildlich, nicht? Es wurde geredet, gelacht, getrunken und ich hatte wieder Spaß. Nicht den Spaß, den man mit Alkohol erreichen konnte. Nicht den Spaß, den man mit anderen Dingen errreichen konnte. Nein, es war richtiger Spaß und ich fühlte mich frei. Frei wie ein Vogel, der über die Atlanten fliegen konnte.
Meine Wangen glühten und mir war ganz heiß. Mit einer Handbewegung wischte ich mir mit der Serviette über den Mund und zerknüllte sie. Seine Mundwinkel zuckten und seine Lippen formten sich zu einem Lächeln. Mein Herz schlug schneller und ich bemerkte erst jetzt, was er getan hat. Seine Hand lag auf meiner, umfasste sie, hielt sie fest.
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Weeeeell, ich hoffe sehr sehr sehr das dieses Kapitel euch gefallen hat. Das war irgendwie so schnell aus dem Bauch heraus heruntergeschrieben. Ich wusste nur das ich was mit einem Café schreiben will und voila haha.
So, genug von meiner Seite ich wüsche euch noch einen schönen Samstagabend, feiert nichr zu wild. :D
Much love,
-Nina ❤
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Football Teacher
Fanfiction❝Louis, bring es ihr bei.❞ ❝Ich unterrichte doch keine Mädchen!❞ ❝Ich weiß nicht, ob ich überlebe, also bitte tu mir den Gefallen.❞ All rights reserved © 2018 to admiredstyles