Winterzauber

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Die Sonne kitzelt mich an der Nase. Ich öffne die Augen und muss direkt blinzeln, da es so hell ist.
Ich brauche einen Moment um zu realisieren, wo ich bin. Ich taste neben mich - rauer Stoff.
Erst jetzt realisiere ich, dass ich auf dem Sofa liege. Ach ja, ich bin gestern eingeschlafen während Harry Gitarre gespielt hat.
Moment mal. Ich setze mich ruckartig auf. Wo ist Harry? Wenn ich auf seinem Schlafplatz liege, wo hat er dann geschlafen? Gott bist du unhöflich Sharon! Ich schaue umher aber kann ihn nicht entdecken. Plötzlich steigt mir ein Duft in die Nase. Hmmm....himmlisch. Es riecht süsslich. Der Duft kommt aus der Küche.

Ich stehe auf und sehe mich im grossen Spiegel an der Wand an. Ich sehe aus wie der grösste Penner. Gemusterte Pyjgamahosen, ein schwarzes Top und ein komplett zersauster Dutt. Und natürlich mein fülliger Körper.
Ich ziehe mir meine Wollsocken an und gehe in die Küche. Auf dem Weg sehe ich nach draussen. Es hat geschneit! Die Sonne scheint und der Schnee glänzt herrlich im Schein der Sonne.

Da ist er; Harry steht am Herd und kocht Pancakes. Auf seinem schwarzen T-Shirt kann ich Mehl erkennen. Ich muss kichern.
Er hebt den Kopf und lächelt. "Guten Morgen. Gut geschlafen? Ich habe mir erlaubt, deine Küche zu benutzen. Nachdem du mir gestern geholfen hast, wollte ich mich erstmals mit einem Frühstück bedanken." Gott ist der süss.
Trotzdem kriege ich die Frage nicht aus dem Kopf, weshalb er gestern alleine im Wald war, so traurig und geschockt und jetzt plötzlich so gelassen rüberkommt. "Danke, das ist sehr nett von dir!" antworte ich. Er nickt zufrieden und wendet sich wieder den Pancakes zu.

Ich schaue mich um. Wo sind eigentlich Strawberry, Marshmallow und Dounut?
"Hast du per Zufall meine Katzen gesehen?", frage ich Harry. "Ja sie wollten raus also habe ich sie rausgelassen." Oh shit.
"Du hast was? Harry meine Katzen gehen nie nach draussen!" Er erstarrt. "Shit. Tut mir leid." Er nimmt die Pfanne vom Herd und legt sie beiseite.
"Komm, wir müssen sie suchen gehen" Ich renne in den Flur, um meine Jacke zu nehmen und öffne währenddem schon die Haustüre. Weiter komme ich nicht, denn vor der Haustür sitzen meine drei Katzen. Dounut miaut mir entgegen.
Puh, ein Stein fällt mir vom Herzen. Harry kommt in den Eingangsbereich gerannt und bleibt stehen. Erleichterung erscheint in seinem Gesicht. Glück gehabt.

"Na ihr Süssen? Kommt rein!" Ich locke die drei mit meinem Schal ins Haus. Nachdem die drei drinnen sind, schliesse ich die Türe und atme erleichtert auf. "Nochmal gut gegangen. Den Dreien scheint es draussen zu gefallen!" sage ich zu Harry.
"Tut mir wirklich leid, das wusste ich nicht!" Er schaut beschämt zu Boden.
Ich lächle "Schon gut, weit wären sie eh nicht gekommen mit dem Neuschnee. Apropo, wollen wir am Nachmittag einen Spatziergang machen?"
Harry's Gelassenheit verschwindet ruckartig. Aber natürlich nicht, er schwebt ja schliesslich in Gefahr.
"Nein Nein tut mir leid, ich habe nicht nachgedacht. Wir bleiben hier, keine Sorge! Es ist Samstag, da sind eh zu viele Leute unterwegs. Wir können uns einen Film anschauen. Oder auch zehn", versuche ich, die Situation zu retten.
Er muss schmunzeln "Gute Idee. Komm, jetzt gibts Frühstück!"

Ich folge ihm zurück in die Küche und setze mich an den Tisch. Harry sucht nach zwei Tellern und legt sie vor mich hin. Im Kühlschrank findet er Orangensaft, Nutella und Milch. Er nimmt zwei Gläser aus dem Schrank, hebt die Pfanne mit Pancakes an und setzt sich zu mir hin. "Guten Appetit" sagt er und lächelt.
Ich nehme mir drei Pancakes, schmiere Nutella drauf und schenke mir Orangensaft ein.
"Also.." sagt Harry plötzlich toternst. Ich halte inne.
"Ich würde dir gerne etwas über mich erzählen."

Hey AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt