Die halbe Wahrheit

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Ich musste erstmal leer schlucken, bevor ich antworten konnte. "Gerne" sagte ich zögerlich.
"Also...", begann Harry, " zuerst möchte ich dir etwas über mich erzählen. Ich heisse zum vollen Namen Harold Edward Styles, bin 21 Jahre alt und lebe eigentlich in Holmes Chapel. Ich lebe dort mit meiner Mom und meiner älteren Schwester Gemma. In meiner Freizeit singe ich gerne in Pubs."
Ich nicke nur stumm. Wenn er in Pubs Auftritte hinlegt und singt, liegen ihm die Frauen bestimmt zu Füssen.
Wir alle wissen wie es läuft: gutaussehender Typ mit Gitarre und schöner Stimme = alle lieben ihn.

Ich sehe Harry an und warte eigentlich darauf, dass er nun Bezug auf sein Erlebnis gestern Abend nimmt, doch da kommt nichts. Er beginnt die Pancakes gierig in sich hineinzustopfen.
"Es ist toll, dass du mir das gesagt hast, jedoch wüsste ich sehr gerne mehr über gestern. Ich will echt nicht zu direkt sein, aber seit ich dich gestern gefunden habe muss ich ständig daran denken, wie unterkühlt und verloren du da gesessen und gezittert hast. Harry das war ein Schock für mich." Mir kamen die Tränen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so emotional werden könnte. Was konnte ihm geschehen sein, dass es so weit gegangen war?
Harry sieht mich erschrocken an und nimmt meine Hand. "Hey Sharon, pssht. Sie mich an." Ich konnte nicht anders, als seinen Anweisungen zu folgen.
"Ich bin weggerannt...vor meinem Leben....und habe mich dabei verlaufen. Mehr gibt es da nicht zu sagen." Er klingt sehr entschlossen und zeigt mir damit, dass das Gespräch für ihn somit beendet ist.
"Ok" sage ich nur. Irgendwann werde ich es schon noch erfahren. Doch wie wird es weiter gehen?
Ich sehe ihm in die Augen. Diese wunderschönen grünen Augen lösen ein solches Kribbeln in mir aus.

Plötzlich klingelt das Telefon. Harry erstarrt. Was wohl in ihm vorgeht?
Ich stehe auf und gehe zur Kommode, auf der unser Telefon steht.
"Sharon hier."
"Hey meine Süsse, na wie gehts?"
"Oh hey Oma. Gut und dir?" Wie schön von ihr zu hören. Sie lebt nur eine Stunde Busfahrt von uns entfernt.
"Mir geht es auch gut Liebes. Schon was von deinen Eltern gehört?"
"Nein. Du weisst ja, wiiieee beschäftigt sie sind. Aber ist schon ok, ich komme gut alleine klar."
"Die haben sie ja nicht mehr alle, dich immer alleine zu lassen. Zum Glück bist du eine starke, selbstständige Frau."
"Danke Oma" Diese Frau war der tollste Mensch auf Erden. Mit ihr konnte ich mich immer über meine Vorliebe für Bücher unterhalten. Sie verstand mich immer und war jederzeit zur Stelle, wenn ich sie brauchte. Sie übernahm nunmal die Rolle einer besten Freundin.
"Hör mal zu Schätzchen, da Wochenende ist hab ich mir was ausgedacht. Ich komme dich morgen besuchen! Überraschung!"
Ich lächelte. Wie nett von ihr. Mein Blick schweifte durch den Raum, bis mein Blick den seinen traf. Scheisse!

Hey AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt