Der Beginn von etwas Grossem

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Ich sah in zwei grosse Augen. Er hatte meinen geschockten Blick bemerkt und sah mich verwirrt an.
"Ok Oma. Dann bis morgen." Ohne eine Antwort zu erwarten, legte ich auf.

"Ist alles in Ordnung?", fragte er.
"Ehm, ausser dass meine Oma morgen zu Besuch kommt, ja."
Seine Augen weiteten sich. Erst jetzt realisierte er, was das für ihn bedeutete. Er darf nicht hier sein.
Was wird Oma wohl denken? Was denkt er? Was wird er tun?

"Und was machen wir jetzt Sharon?", fragt er mich. Sein Blick schreit nach Hilfe.
"Keine Ahnung. Vor meiner Oma musst du keine Angst haben. Sie würde dich niemals irgendwie verurteilen oder so. Die Frage ist: Was willst du? Dich vor ihr verstecken oder dich als ein alter Freund von mir ausgeben? Das Problem ist nur, dass sie danach meinen Eltern nichts davon erzählen darf, aber Oma ist eh nicht so Fan von ihrem Benehmen."
Harry denkt nach. Das erkenne ich an den kleinen Fältchen, die sich bilden, wenn er die Stirn runzelt.
Er seufzt: "Ich will mich nicht verstecken müssen. Sie darf nur keinem was davon erzählen."
"Keine Sorge, das wird sie bestimmt nicht", versichere ich ihm. Harry versucht zu lächeln.

Wir beenden das Frühstuck, Harry räumt die sauberen Teller wieder in den Schrank und ich füttere die drei Katzen.
Ich suche 4 Filme raus, zwei Komödien, ein Musical und eine Liebesschnulze. Das gehört einfach dazu, dafür bin ich viel zu romantisch. Es war bereits 13.00 Uhr.
Nachdem wir die drei Filme angeschaut und uns köstlich amüsiert haben, schiebe ich die letzte DVD rein. Es ist bereits dunkel draussen.
Gegen Ende des Films muss ich mir ein Taschentuch nehmen, da ich wiedermal viel zu emotional bin.
Harry's Blick wechselt regelmässig zwischen mir und dem Film hin und her.

Als der Film seinen Höhepunkt erreichte, rinnen die Tränen einfach so meine Wangen herunter. Wie peinlich!
Plötzlich spüre ich eine warme Hand auf meiner. Oh! Ich wendete meinen Blick nach rechts und sehe direkt in seine Augen. Ich vergesse alles um mich herum und sehe nur diese wunderschönen Augen. Alles war perfekt. Ich habe bis jetzt noch nie so empfunden. Dieses Gefühl war mir völlig neu. Dieses Kribbeln im Bauch.

Ich kann meinen Blick nicht von ihm lösen und ich denke, ihm geht es genauso.
Er beugt sich vor bis sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut.
Er kommt immer näher. O gott nein...ich kann das nicht....nein!

Ich senkte meinen Blick. Harry's Kuss trifft meine Stirn. Er runzelt die Stirn und sieht mich innig an "Sharon, wovor hast du Angst?"
Ich hebe meinen Blick wieder und sehe ihn an. "Ich....ich....keine Ahnung."
Er sieht mich mitleidig an, öffnet seine Arme und drückt mich an seine Brust. Ich fühlte mich so sicher, warm und geborgen.
"Gute Nacht Harry, bis morgen. Das mit meiner Oma wird schon gut gehen." Ich lächele ihn schief an, als ich mich aus der Umarmung löse.
"Gute Nacht"
Ich ging in mein Zimmer, liess mich aufs Bett fallen und schlief direkt ein.

>>DingDong<<
Ich schreckte hoch und greife nach meinem Handy. 10:30 Uhr. Shit. Oma!
Ich ziehe meine Wollsocken an und renne die Treppe runter ins Untergeschoss.
Als ich ins Wohnzimmer komme, erstarrte ich. Der Tisch ist wunderschön gedeckt. In der Mitte erhellt eine Kerze die Stimmung. Wow! Wie schön! Daneben steht Harry. Er trägt ein Hemd, wahrscheinlich hat er es aus Papa's Schrank genommen. Ich schmunzle. Er sah so anders aus in einem Hemd.
Erst jetzt realisierte ich: Oma!
Ich nehme Harrys Hand und ziehe ihn mit zur Türe. Ich atme tief ein und öffne sie.
Vor uns steht Oma wie immer perfekt angezogen. Ihr Lächeln verschwindet, als sie Harry entdeckte. "Mein Gott!"

Hey AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt