Ich betrete das Gästezimmer und schliesse die Tür hinter mir zu.
Gemma's Gepäck lege ich auf den Sessel am Fenster und ziehe aus dem Schrank den Bezug für das Bett heraus.
Was Mom und Dad wohl denken würden, wenn sie wüssten, dass zwei "fremde" Personen in unserem Haus leben?
Ich bin stolz daruf, mein Leben gut im Griff zu haben. Und das Ganze kriege ich sehr gut ohne sie hin. Ich grinse.
Ich bin froh, sind meine Eltern nicht da. Aus Reaktion nehme ich mein Handy und wähle Mum's Nummer. Nur um sicher zu gehen, dass sie nicht im Sinn haben, nach Hause zu kommen."Sharon?", antwortet meine Mutter. "Ist alles in Ordnung? Du rufst nie von selbst an."
"Alles in Ordnung Mom, ich wollte nur schauen, wo ihr gerade seid und wie es euch geht. Oma war gestern bei mir."
"Oh wie schön, dann bist du nicht so alleine. Honey, du weisst dass du ohne Probleme ausgehen darfst. Du verfaulst mir sonst noch in dem Haus." "
"Mum, mir gehts gut so. Ich lese, koche, gehe spatzieren und schaue fern. Ausserdem sind Dounut, Strawberry und Marshmallow bei mir."
"Das ist doch kein Grund, zuhause zu bleiben. Dad und ich sind noch eine Weile hier. Ich denke bis ca Mai. Aber wir können dich besuchen kommen zwischendurch, wenn du das möchtest."
"Nein Nein ist alles gut. Ich bin gerne alleine." Soll ich ihr von Oma's Geschichte erzählen?
"Uhm Mom..ich-"
"Tut mir leid Darling, wir haben ein Meeting. Love you, bye!" Sie hängt auf.
War ja klar, ein Meeting war wichtiger als die eigene und einzige Tochter. Ich war wiedermal enttäuscht.
Zum Glück waren sie noch mindestens fünf Monate weg. Mir kullerten die Tränen runter.Ich bezog das Bett und lüftete das Zimmer. Danach überprüfte ich noch das Badezimmer, legte frische Tücher neben die Dusche und tauschte die Seife aus.
Auf dem Weg ins Wohnzimmer wische ich mir die Tränen mit meinem Ärmel ab.
Ich betrete das Wohnzimmer und sehe mich um. Harry und Gemma sitzen am Tisch und trinken Tee.
Als ich auf sie zu gehe, sieht Harry mich an und bemerkt sofort, dass irgendetwas nicht stimmt.
"Sharon? Hast du geweint?", fragt er mich unsicher. Er blickt zu Gemma rüber und diese versteht sofort.
"Ich sehe mir dann mal mein Zimmer an", sagt sie und geht aus dem Wohnzimmer.
Ich danke ihr mir einem freundlichen Blick. Ich mag Gemma von Sekunde zu Sekunde immer mehr.Als Gemma's Tür zufällt, kommt Harry auf mich zu. Er sieht auf mich herunter und nimmt meine Hand.
"Was ist los Kleines? Es tut mir ja leid, dass sie einfach gekommen ist. Ich hätte mir dir darüber sprechen sollen..."
Ich unterbreche ihn, indem ich ihm meine Hand sanft auf den Mund lege.
"Harry, dich trifft doch keine Schuld. Ich freue mich sehr, deine Schwester kennenzulernen. Ich habe vorhin meine Mutter angerufen und sie hat mich wiedermal wegen eines Meetings verschoben." Ich schluchze.
Harry öffnet seine Arme und sieht mich frustriert an. Ich drücke mich an seine Brust und schniefe in seinen Pulli.
"Ich werde immer für dich da sein Kleins. Ich stosse dich nicht ab. Niemals!"
Er vergräbt sein Gesicht an meinem Hals und küsst mich hinters Ohr.Wir zucken zusammen, als hinter uns ein 'Klick' ertönt. Ich drehe mich um sehe Gemma mit einem Grinsen im Gesicht.
In der Hand hält sie eine Kamera."Was soll das Gemma?", faucht Harry seine Schwester an.
"Ist schon ok, mach dir keine Sorgen. Ich wollte schon immer eine Foto von uns zwei", zwinkere ich ihm zu.
Sein Ausdruck entspannt sich wieder.
"Sharon übrigens, ich danke dir so sehr dass du mich einfach reingelassen hast. Und das Gästezimmer ist ja 5 Sterne!"
"Ach keine Ursache. Das mache ich doch gerne", sage ich zu ihr."Na gut Leute, es ist bereits spät. Ich würde gerne schlafen gehen. Gute Nacht ihr zwei, bis morgen", verabschiedet sich Gemma von uns, nachdem wir den ganzen Nachmittag geredet und Tee getrunken haben. Dazwischen habe ich uns noch einen Teller Spaghetti gekocht.
Gemma ist ein toller Mensch. Sie ist witzig, hat eine offene Art und lacht viel. Sie reisst einem mit. Sie erzählt viel über ihre Katze 'Olivia' und zeigt mir viele Fotos von ihr. Marshmallow, Dounut und Strawberry sind fasziniert von Gemma. Ihr Händchen für Katzen kommt schnell zum Vorschein, als die drei ihr auf Schritt und Tritt folgen.
"Gute Nacht", antworten Harry und ich im selben Ton.Ich räume die Teller noch in die Spüle, bevor ich die Katzenteller nochmals fülle. Die Storen hat Harry bereits alle runtergelassen und auch die Lichter ausgemacht. Er folgt mir nach oben ins Zimmer.
Währenddem ich meine Zähne putze, räumt Harry die Tasche aus, die seine Schwester mitgebracht hat.Als ich ins Zimmer komme, steht er mit einem T-Shirt in der Hand im Türrahmen. Er lächelt, als ich auf ihn zugehe.
Er deutet auf das T-Shirt in seiner Hand und reicht es mir. "Das ist mein Lieblingsshirt." Ich betrachte es.
Eigentlich ist es ein schlichtes schwarzes Shirt, doch vorne steht "ROLLING STONES" in einem weissen Schriftzug darauf. Darunter ist ein Mund aufgebildet, der die Zunge rausstreckt.
Ich muss lachen, als ich das T-Shirt hochhalte. "Süss", murmle ich.
"Kann ich noch kurz duschen?", fragt er mich.
"Klar. Du kannst ein frisches Tuch aus dem Schrank nehmen."
Mit einem Nicken verschwindet er aus meinem Zimmer. Ich sehe mich im Zimmer um. Ich sollte es eindeutig wieder umdekorieren. An der Wand hängt ein grosses Poster eines Strandes. Darunter meine Lichterkette.
Ich halte immernoch Harry's Shirt in der Hand. Ohne gross nachzudenken, ziehe ich meine Jeans und meinen Pullover aus und werfe es auf die Couch im hinteren Teil meines Zimmers. Ich ziehe mir das T-Shirt über und betrachte mich im Spiegel. Ich werde rot, als ich meinem Spiegelbild begegne. Das Gefühl, sein Shirt zu tragen und seinen Geruch aufzunehmen, ist mir vollkommen fremd, jedoch sehr angenehm. Das Shirt reicht mir bis in die Mitte meiner Oberschenkel. Zum Glück trägt Harry nur weite Shirts, sonst wäre mir dieses wahrscheinlich zu eng gewesen.Ich höre ein Räuspern hinter mir und drehe mich schnell um. An den Türrahmen gelehnt steht Harry.
Um seine Hüfte gewickelt ein Handtuch. Die Wassertropfen von seinen Haaren fallen ihm auf die Brust.
Die vielen Tattoo zieren seinen Körper. Er ist das reinste Kunstwerk, so interessant und geheimnisvoll.
Ich muss leer schlucken bei seinem Anblick. Er ist wunderschön - so unperfekt perfekt.
Seine grünen Augen starren mich an, die Pupillen verdunkeln sich während sein Blick an mir herunter wandert.
Er kommt auf mich zu und bleibt einen Meter vor mir stehen. In seinem Blick liegt - Leidenschaft? Begierde?
"Du siehst wunderschön aus in diesem Shirt", sagt er mit rauer Stimme.
Ich senke meinen Blick. Mir ist es peinlich, dass er mich so sieht. Meine Beine sind beinahe nackt. Gott wie peinlich.
"Sieh mich an, Kleines", flüstert er, als er näher kommt. Ich hebe meinen Blick und sehe in zwei grüne, leuchtende Augen. Er hebt eine Hand und streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Die andere Hand ruht in meiner.
Ich verliere die Beherrschung, als er mich angrinst. Womit habe ich diesen Typen nur verdient?
Als er seine Lippen auf meine presst, gebe ich mich ihm vollends hin.
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Hey Angel
FanfictionSharon lebt in Totnes. Da ihre Eltern immer auf Geschäftsreisen sind, lebt sie sozusagen alleine. Doch was, wenn Sharon auf einmal durch ein schrecklisches Erlebnis die Person kennenlernt, die ihr mehr Liebe geben kann, als sie in ihrem ganzen Leb...