Währenddem ich ihm in die Augen sehe überkommt mich ein Gefühl, wie es ich nie zuvor empfunden habe.
Harry heisst er also.... Seine Augen sind so wunderschön. Eine Mischung aus blau, grün und grau.Als sich das Gartentor geöffnet hat, mache ich einen Schritt nach vorn. Harry bleibt stehen. Ich drehe mich nach ihm um. Er sieht mich unsicher an.
"Komm! Hab keine Angst" ermutige ich ihn. Er zögert, folgt mir jedoch nach einigen Sekunden.
Ich nehme den Schlüssel aus meinem Mantel und öffne die Türe. Eine Wärme steigt mir entgegen, die Lava-Lampen natürlich. Peinlich. Ich trete ein, ziehe mir Schal und Mantel aus und hänge beides auf. Harry wartet draussen. Ich sehe ihn an. Er ist immernoch völlig verstört und zittert am ganzen Leib. Ich gehe auf ihn zu und ziehe ihn ins Haus hinein. Ich schliesse die Haustür hinter mir zu. Mit Schüssel versteht sich. Wer weiss, wovor Harry geflüchtet ist. Ich drücke auf den Knopf, der das Gartentor abschliesst und verriegelt. Jep, meine Eltern bestehen auf höchste Sicherheit wenn sie unterwegs sind. Heute schätze ich die ganze Sache zum ersten Mal so richtig.Ich drehe mich um und sehe Harry an. Eigentlich schon einbisschen leichtsinnig von mir, einen Fremden nach Hause mitzunehmen. Er könnte mich direkt ermorden, doch irgendetwas in mir sagt mir, dass ich das Richtige getan habe. Ich hätte ihn ja schlecht einfach im Wald lassen können. Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir "Männerleiche erfroren aufgefunden!" Als ich daran denken muss, beginnt mein Körper zu zittern. Ich verdränge den Gedanken schnell wieder.
Harry steht immernoch wie angewurzelt da. Ich muss einbisschen schmunzeln, da er mich mit seinen grossen Augen fragend ansieht. "Kann ich dir deinen Mantel abnehmen? Ach ja, ich bin übringens Sharon." Er zieht sich seinen Mantel aus. Ich nehme ihm den Mantel ab und lege ihn auf einen Sessel.
Harry sieht sich um. Langsam bekommt er etwas Farbe in sein Gesicht. Sein Aussehen fasziniert mich so krass!Er sieht mich an "Lebst du alleine in diesem grossen Haus?" Wow, seine Stimme stottert nichtmehr so stark wie vorhin.
"Nein eigentlich nicht. Ich lebe hier mit meinen Eltern, die jedoch 90% vom Jahr unterwegs sind für ihre Firma. Und wie du sehen kannst, sind sie momentan wiedermal unterwegs. Dann lebe ich hier alleine. Meine Eltern kommen erst wieder in einem Monat." "Ach so", antwortet er.Er geht durch unsere grösse Türe in unser Wohnzimmer. Er betrachtet alle unsere Lava Lampen. Ich beginne zu lachen. "Hier kannst du sehen, was meine Eltern herstellen!" Er nickt nur.
Ich trete vor ihn und sehe hinauf. Mein Gott ist der gross. Mindestens 1.85m oder so.
"Hör mir zu Harry, ich habe keine Ahnung was dir passiert ist! Und eigentlich geht es mich ja nichts an. Aber jetzt stehst du in meinem Haus also gehts mich irgendwie doch was an! Die Türen sind zu und niemand kommt hier rein! Du bist in Sicherheit, falls dich jemand verfolgt. Du kannst diese Nacht auf dem Sofa schlafen. Ich kann dir einen Schlafanzug meines Vater's und einpaar Decken bringen. Falls du über irgendetwas sprechen willst bin ich da!"
"Danke Sharon! Du rettest mein Leben! Die Decken nehme ich gerne, doch einen Schlafanzug brauche ich nicht, ich schlafe immer in meinen Boxershorts." Ich musste zuerst leer schlucken. Die Vorstellung diesen jungen attraktiven Mann in Boxershorts zu sehen lässt mich erröten. Harry bemerkt meinen Ausdruck, erwähnt ihn jedoch nicht - Zum Glück!"Tee?",frage ihn ihn. "Gern." Ich ziehe meine Kuschelsocken an und begebe mich in die Küche. Während das Wasser aufkocht gehe ich zu unserem Kamin hin um ihn einzuschalten. "Machs dir gemütlich", sage ich zu Harry.
Er setzt sich auf unsere Couch. Strawberry entdeckt ihn und hüpft neben ihn. Während er Strawberry streichelt, scheint er ziemlich nachdenklich zu sein. Worüber er wohl nachdenkt?Ich nehme das Wasser vom Herd und fülle es in zwei Tassen. Die Beutel habe ich bereits hineingetan. Ich gebe zwei Löffel Zucker dazu und nehme die beiden Tassen. Eine davon reiche ich Harry und setze mich neben ihn auf die Couch. "Dankeschön!"
"Kein Problem"
Ich studiere seine Züge. Seine rosa Lippen, die zarte Nase und die Augen. Alles passt perfekt zusammen. Eine Locke fällt ihm ins Gesicht. Lässig streicht er sie zurück. Mein Blick fällt auf seinen Arm. Jetzt wo er den Mantel ausgezogen hat und nur ein weisses T-Shirt trägt kann ich sehen, dass sein ganzer Arm mit Tattoos verziert ist. Auf seiner Hand kann man ein kleines Kreuz erkennen, am Handgelenk einen Anker, weiter oben eine Meerjungfrau. Über dem Ellbogen hat er eine Rose tättowiert, darüber zwei Hände die sich halten, Nägel, ein grosses Herz und einige Sprüche. Unter seinem Ärmel kann ich sogar einen Teil von einem Schiff erkennen. Was diese Kunst wohl alles zu bedeuten hat?Ich stehe auf und räume die leeren Tassen in die Spühlmaschine. Ich drehe mich zu Harry um und sage: "Ich denke du bist müde, du kannst das Feuer brennen lassen damit du nicht frierst. Falls etwas ist, bin ich oben in meinem Zimmer. Gute Nacht, Harry."
Er sieht mich an und sagt: "Vielen Dank dafür Sharon! Gute Nacht!"
Ich will gerade die Treppe hochsteigen als mir etwas in den Sinn kommt: "Ach ja Harry, falls du hungrig bist, der Kühlschrank ist voll!" Er nickt.Ich gehe die Treppe hoch in mein Zimmer. Scheisse - die Decken! Ich öffne meinen Schrank und nehme zwei Kuscheldecken hervor. Ich gehe die Treppe runter ins Wohnzimmer.
"Oh, tut mir leid!", entwischt es mir, als ich ihn erblicke. Harry hat gerade sein Shirt ausgezogen. Wow, noch mehr Tattoos! Auf seiner Brust sehe ich zwei Vögel und auf seinem Bauch ziert sich ein riesiger Schmetterling. Kein schlechter Anblick. Ich erröte.
"Tut mir leid, ich wollte dir noch die Decken bringen." Ich gehe auf ihn zu und reiche sie ihm.
Er berührt meinen Arm. "Danke!"
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Hey Angel
Hayran KurguSharon lebt in Totnes. Da ihre Eltern immer auf Geschäftsreisen sind, lebt sie sozusagen alleine. Doch was, wenn Sharon auf einmal durch ein schrecklisches Erlebnis die Person kennenlernt, die ihr mehr Liebe geben kann, als sie in ihrem ganzen Leb...