Zusammenhalt

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Ich zittere, als der Wind mir durch die Haare weht. Ich schaue mich um.
Ich bin in einem dunklen Wald. Ich renne. Hinter mir höre ich sein lautes Keuchen. Er kommt immer näher.
"Gleich hab ich dich du Miststück." Ich renne schneller. Nein, er darf mich nicht kriegen. Nicht schon wieder.
Ich schaue mich suchend um. Wo ist Harry? "Hilfe" schreie ich, doch es kommt kein Ton aus meinem Mund.
Plötzlich falle ich um. Nein! Ich will wieder aufstehen, doch ich bin am Boden festgewachsen.
Der dunkle Schatten kommt auf mich zu...

"Sharon! Sharon wach auf!" Ruckartig öffne ich die Augen.
Ich brauche einen Augenblick um zu realisieren, was gerade passiert ist. Ich sehe mich um. Es ist noch dunkel draussen. Ich schiele auf meinen Wecker - 3:40 Uhr.
Ich, schweissgebadet im Bett. Neben mir Harry. Seine Arme um meine Schultern gelegt. Ich sehe ihn an.
"Du hattest einen Albtraum. Es ist alles wieder gut, ok? Ich bin ja hier." Er drückt mich noch fester an sich.
"Ich..ich...du...dein Vater...er war hinter mir...ich habe dich gerufen...du warst nicht da... ich...dann.."
"Pssht", unterbricht mich Harry. "Ich bin ja hier. Es war nur ein Traum. Beruhige dich!" Er küsst mich auf die Schläfe.
Allmählich beruhigt sich mein Atem wieder und ich kann mich entspannen. Ich kuschle mich nochmehr in seine Arme.
Ich fühle mich so geborgen und sicher.
Meine Arme berühren seine Brust. Haut auf Haut. Sein Körper ist so warm.

"Hör mir zu, ich werde dich beschützen, komme was da wolle." Ich habe das Gefühl, er hätte dies eher zu sich gesagt.
Ich bedanke mich mit einem Kuss auf seinen Oberarm. Ich wollte ihn ja eigentlich auf die Wange küssen, doch dafür hätte ich mich aus seiner Umarmung lösen müssen.
Harry atmet tief ein. Er löst sich von mir und sieht mich an. Auch wenn es dunkel ist, kann ich trotzdem noch den Glanz in seinen Augen erkennen. Ich bin so froh, habe ich am Bettrand eine Lichterkette montiert.
Wir sitzen da und sehen uns nur an. Mich überkommt ein Gefühl, welches ich noch nie zuvor empfunden habe.
Das Verlangen nach seiner Nähe, seinem Lächeln und seiner Stimme. Selbst sein Atem macht mich glücklich.

Trotzdem war meine Aktion vorhin mit dem Kuss auf den Arm wahrscheinlich peinlich.
"Tut mir leid wenn ich dich irgendwie belästigt habe oder so." Ich senke meinen Blick.
"Was meinst du?" In seiner Stimme liegt Neugierde, obwohl ich denke, dass er genau weiss, was ich meine.
"Den Kuss auf den Arm. Weisst du, ich hatte noch nie eine Beziehung oder irgend eine Art davon. Ich war immer die, in der die Typen die beste Freundin gesehen haben, um sie zu verkuppeln. Und ich Vollidiot hab ihnen immer geholfen.
Ging es doch mal darum, sich in mich zu verlieben, war ich ihnen jedoch 'zu dick'.
Also tut mir leid falls ich dich irgendwie blamiert haben sollte oder so. Ich kenne mich nicht aus." Mein Blick ist immer noch nach unten gerichtet.

Ohne mir zu antworten, hebt er mein Kinn mit seinem Zeigefinger. Er lächelt mich an und beugt sich zu mir runter.
Oh Gott. Diese Situation hatten wir bereits, damals beim Filme schauen auf der Couch. Ich nehme all meinen Mut zusammen und weiche nicht zurück. Harry's Gesicht nähert sich immer mehr dem meinem.
Ich schliesse die Augen und überlasse ihm die Kontrolle.

Plötzlich spüre ich seine Lippen auf meinen. Sie sind so weich und warm. Ein Kribbeln durchfährt mich.
Ich erwiedere seinen Kuss und gebe mich ihm hin. Wow, was für ein tolles Gefühl.
Wohin mit meinen Händen? Vorsichtig lege ich sie auf seinen Oberkörper. Ich kann seinen Herzschlag spüren, wie er immer schneller wird. Harry legt mir eine Hand an die Wange, die andere zieht mich näher in seine Arme.
Nach einer gefühlten Ewigkeit - und ich mag Ewigkeiten plötzlich - lösen wir uns voneinander.
Ich sehe ihn an und weiss nicht, ob ich etwas sagen soll. Er scheint meinen Ausdruck deuten zu können und sagt:
"Wow. Sowas habe ich noch nie erlebt. Was tust du nur mit mir?" Ich lächle
"Das Gleiche könnte ich dich fragen." Er grinst.
"Komm, wir sollten noch einbisschen schlafen." Er legt sich hin und breitet die Arme einladend aus.
Ich lege mich zu ihm und er schliesst mich in eine feste Umarmung. Obwohl mir ziemlich heiss ist lasse ich es zu.

Kein Ort der Welt ist mehr sicherer als in seinen Armen.
Denn dieser junge Mann namens Harold Edward Styles hat mir gerade all meine Sorgen weggeküsst.

Hey AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt