Ein Funken Hoffnung

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Ich kann spüren, wie all meine Ängste und Befürchtungen der letzten Tage mit einem Mal hochkommen.
Jasper drückt mich näher an seine Brust und obwohl ich ihn nicht besonders kenne, bin ich ihm momentan so dankbar, dass er mich einfach auffängt.

Ich verstecke mein Gesicht in seinem Shirt und lasse meinen Gefühlen freien Lauf.
Nach einiger Zeit habe ich mich wieder leicht beruhigt und löse mich von ihm. Jasper sieht mich besorgt an und streicht mir kurz übers Haar.
"Sharon, was ist denn passiert?"
"Harry",  schluchze ich auf.
"Dein Freund?" Ich nicke.
"Komm, setz dich erstmal." Ich folge Jasper zurück zu den Stühlen, während mich die anderen Besucher nur schräg anschauen.
Vorsichtig setze ich mich neben Jasper, der sich zu mir dreht und mich anlächelt. Ich bin froh, dass er da ist.

"Also erzähl." Ich zögere kurz, bevor ich ihm alles erzähle.
"Die Operation vor einigen Tagen verlief sehr gut und heute morgen durfte er das Krankenhaus verlassen. Ihm ging es soweit gut und er hat auch seine Medikamente eingenommen. Wir waren gerade unterwegs, als er wieder einen Anfall hatte. Er bekam Nasenbluten und zitterte am ganzen Körper. Naja - jetzt sind wir hier und ich weiss nicht, wie es ihm geht. Ich habe solche Angst."
Jasper legt tröstend seine Hand auf meinen Arm und streicht darüber. "Alles wird gut."
Ich seufze und lehne mich zurück. Mir wird erst jetzt so richtig bewusst, wie müde ich eigentlich bin. Die ganze Sache hat uns alle ziemlich auf trapp gehalten.
Oh nein - ich muss mich ja noch bei Anne melden. Später.

"Und wieso bist du hier?", frage ich Jasper.
"Meine kleine Schwester. Ehm...sie...", er stockt, während er seinen Blick auf seine Finger richtet.
"Hatte sie sich letztes mal nicht beim Reiten verletzt?", half ich ihm auf die Sprünge.
"Genau. Nur haben sie jetzt noch Leukämie bei ihr festgestellt." Ich erstarre.
Ein kleines Mädchen leidet an Leukämie? Wieso nur? Sie hat das doch nicht verdient.
"Das tut mir sehr leid."
"Schon ok, sie ist eine Kämpferin und sie wird das schon überstehen."
"Bestimmt", ermutige ich ihn.

"Da wir uns schon zum 2. mal sehen und du mir mein Shirt sozusagen ruiniert hast, könntest du mir ja deine Nummer geben." Er hebt seine Hand und fährt sich durch seine dunkelblonden Haare und grinst mich an.
"Du weisst dass ich einen Freund habe", kontere ich.
"Natürlich. Ich meine ja auch nur als Freunde."
Ich nicke und reiche ihm mein Handy, um seine Nummer einzutippen. Wer weiss, wann ich wieder eine Schulter zum ausweinen benötigen würde. Ausserdem war Jasper ein total netter Typ, der mich aufmuntern konnte.

"Sharon", ertönte eine Stimme von der Tür her. Ich drehte meinen Kopf in dessen Richtung und erblickte Dr Maison, der im Türrahmen stand.
Ruckartig stand ich auf und sah ihn an. Bitte lass alles gut sein. Ich sehe Jasper an, der mir mit einem Nicken zu verstehen gibt, auf den Arzt zuzugehen. Ich lächle ihn dankend an und gehe auf Dr Maison zu.
"Ja?", frage ich unsicher. Auf seinen Lippen bildet sich ein Lächleln und ich halte die Luft an, während ich ihm nach draussen in eine ruhige Ecke folge.

"Harry, ehm ich meine Mr Styles, geht es wieder gut und er liegt in einem Zimmer." In diesem Moment kann ich spüren wie mir ein tonnenschwerer Stein vom Herzen fällt. Gott sei Dank.
"Ist er wach?"
"Ja, er hat nach Ihnen gefragt." Ich lächle.
"Es ist gut, dass sie ihn hier her gebracht haben. Er hatte nur einen leichten Schwindelanfall, nichts sehr tragisches. Das war wahrscheinlich die Reaktion des Gehirns auf die OP. Sie können ihn wieder mitnehmen, alles ist gut."
"Gott sei Dank. Weshalb dann das Nasenbluten?"
"Das war wie schon gesagt eine Reaktion auf die OP. Durch das Ausstossen des Blutes versuchte sein Kopf, die Medikamente als Fremdkörper abzuwehren."
"Dann bin ich beruhigt", erwiedere ich.
"Falls das wieder vorkommt, bringen Sie ihn sicherheitshalber wieder vorbei. Trotzdem sollte das eigentlich nicht mehr passieren." Ich nicke und atme erleichtert auf. "Kann ich zu ihm?"
"Aber natürlich, folgen Sie mir."

Hey AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt