➳17« ¢αяηιναℓ σƒ яυѕт

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Ich hoffe, ihr hattet schöne, entspannte Feiertage ! :)x

Das Kapitel ist von der Länge her in etwa wie die anderen, nur ein kleines bisschen kürzer :) Ichhoffe, ihr mögt es trotzdem ^^

Über Rückmeldungen würde ich mich ehrlich sehr freuen, diejenigen unter euch, die selbst schreiben, wissen wahrscheinlich, wie schön es ist, ehrliches Feedback zu bekommen ^^

Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen ! :)x

All the love,

D. xx

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Natürlich - und im Grunde genommen war das von vorne herein klar gewesen - hatte ich Liam am Ende zugestimmt. Es war ein Fehler gewesen, ein betrunkener Fehler, der rein gar nichts zu bedeuten gehabt hatte - eine betrunkene Dummheit, wie man sie in der Jugend eben macht.

Nachdem wir am Tag nach der Hochzeit gemütlich gegessen und unsere Sachen gepackt hatten, verhielt er sich mir gegenüber distanzierter als sonst. Es war eine beinahe schmerzhafte Diskretion, von der ich im Leben nicht geglaubt hätte, dass sie mir einmal wehtun würde.

Meine Stimmung war im Keller, als ich mir kurz vor der Abfahrt eine Zigarette anzündete und den warnenden Blick meines jetzigen Stiefvaters ignorierte. Ich sah der Glut zu, wie sie hell aufflammte, wenn ich an meinem Glimmstängel zog; mein Kopf schmerzte noch immer, als hätte ich ihn die ganze Nacht über fest auf die Tischplatte geschlagen. Vielleicht hatte ich das auch, und konnte mich nur nicht mehr daran erinnern.

Während der Fahrt nach Hause mussten meine Ohren, was die Lautstärke meiner Musik anging, einiges ertragen; hinzu kam, dass ich kein sonderlich großer Freund der Popmusik war, sondern laute Gitarrenriffs und tiefgründige Texte bevorzugte. Die Rede war von Metal mit all seinen Subkategorien und Besonderheiten. Niall, um Gottes Willen, mach dieses Geschrei aus!, pflegte meine Mutter zu sagen, Das sind mit Sicherheit Satanisten!

Nein, da konnte ich sie beruhigen - diese Gruppen beteten weder den Teufel an, noch opferten sie irgendwelche Lebewesen an nicht existente Gottheiten. Die meisten von ihnen waren ganz normale Menschen, wie sie auch - der einzige Unterschied war der Musikgeschmack. Vielleicht lag es an meiner eigenen Schwäche für Metal- und Rockmusik, dass ich der Meinung war, dass es nichts weiter war als eine weitere Musikrichtung war, die genauso behandelt werden sollte, wie die Popmusik auch.

Während der aggressive Klang von You only live once der Band Suicide Silence an meine Ohren drang, beobachtete ich erst die Landschaft, bevor mein Blick zu Liam wanderte. Er schien zu schlafen, oder es zumindest zu versuchen; ich war mir fast sicher, dass ihm das nach der gestrigen Nacht nicht möglich sein würde, ganz egal, wie müde er war. Das würde zumindest der Fall sein, wenn ihn diese Sache genauso beschäftigte, wie mich - und ich konnte kaum einen anderen, klaren Gedanken fassen.

Wir konnten nicht so weitermachen, wie bisher. Selbst wenn wir das zu einem gewissen Teil verdrängen konnten, würde uns die Realität früher oder später einholen. In diesem Fall wohl eher früher.

*

„Wie bitte?"

Harry riss seine Augen weit auf, das Gesicht vor Entsetzen leicht gerötet. „Ach du Scheiße."

„So in etwa habe ich heute Morgen auch reagiert", murmelte ich und nippte an meinem Glas Wasser. Harry hatte eine Kopfschmerztablette darin aufgelöst.

„Und was willst du jetzt tun? Du scheinst die ganze Sache ja nicht besonders abstoßend gefunden zu haben..."

Ich zuckte ratlos beide Schultern und schüttelte den Kopf. „Deshalb bin ich hier", sagte ich, „Ich habe keine Ahnung."

Da drängte sich ein tiefes Seufzen aus der Brust meines besten Freundes, der - zum ersten Mal, seit ich ihn kannte - ehrlich ratlos aussah. Ich hatte das Gefühl, dass er diese Realität nicht wirklich wahrhaben wollte, oder es ganz einfach nicht konnte. Schließlich hatte ich ihm gerade erzählt, dass ich die ersten Erfahrungen in diesem Bereich mit einem Menschen gemacht hatte, der sich seit gestern Abend mein Bruder schimpfen konnte.

„Ihr wart betrunken, richtig?"

„Richtig."

Harry senkte seinen Kopf und sah für einen Moment beinahe krampfhaft nachdenklich aus. „Hast du denn Gefühle für ihn?", wollte er schließlich wissen, „Das ist die alles entscheidende Frage."

Ich zuckte beide Schultern. Es war nicht so, als hätte ich mir diese Frage noch nie gestellt - ich hatte sie nur so weit verdrängt, dass sie irgendwo ganz weit in meinem Unterbewusstsein verschwunden war.

Ich zuckte wieder beide Schultern, und Harry raufte das schulterlange Haar über dem Kopf. „Das ist schlecht."

Nun fühlte ich mich, als hätte ich mir gerade meine eigene Schuld eingestanden.

Ich stöhnte auf und fuhr mir mit beiden Händen über das hitzige Gesicht. „Was du nicht sagst", gab ich zur Antwort und schüttelte unentschlossen den Kopf. Ich hatte das Gefühl, etwas würde buchstäblich auf mir lasten, mich erdrücken und mir verbieten zu atmen. Ich hatte das Gefühl, meine Mutter sowie deren jetzigen Ehemann auf eine Art und Weise hintergangen zu haben, die absolut inakzeptabel war. Um Gottes Willen, ich hatte doch überhaupt keine Ahnung von Dingen wie Liebe. Ich war noch nie richtig verliebt gewesen.

Natürlich hatte ich hin und wieder für irgendwelche Mädchen geschwärmt, die noch nicht einmal wussten, dass ich existierte - Mädchen, die sich noch nicht einmal freiwillig mit mir abgeben würden.

Wenn ich aber genauer darüber nachdachte, waren da viel mehr Jungs gewesen, die...

„Ihr solltet dringend darüber sprechen", riss Harry mich ohne jegliche Vorwarnung aus meinen Gedanken und sah mich so eindringlich an, dass ich mich für einen Moment lang unangenehm beobachtet fühlte.

„Haben wir schon", seufzte ich zur Antwort und lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück, bis ich die Lehne des Sofas auf meinem Rücken spürte. „Das Ergebnis sitzt dir jetzt ratlos gegenüber."

Mein bester Freund fuhr sich offensichtlich etwas ratlos durch das lockige Haar und hielt einen Moment lang inne. Dann sah er auf. „Ohje", murmelte er, dann folgte eine verhältnismäßig lange Pause, die mir vorkam, wie eine Ewigkeit. „Wir haben ein Problem."

Wir.

Eigentlich war das Problem ganz das Meine. Und hätten wir zu diesem Zeitpunkt gewusst, was nur wenige Tage später passieren würde, hätte er mich wahrscheinlich geohrfeigt.


Suddenly Brothers ➳ Niam AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt