➳41. яєтυяη тσ ησηє

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Es gab einen Grund, warum mein großer Bruder einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben war.

Egal, wie verfahren und aussichtslos die Situation auch aussah, er schaffte es immer wieder, aus dem Nichts eine Lösung, oder zumindest eine Erleichterung herbeizuzaubern.

In dieser Situation gab es allerdings kaum etwas, was mir irgendwie helfen konnte - mein Brustkorb fühlte sich an, als hätte man mit einem Baseballschläger darauf herumgeschlagen.

Mein Herz war gebrochen und die Splitter bohrten sich in meine Lungen, machten es mir schwer zu atmen.

Ich fühlte mich, als wäre ich gelähmt; jedes Wort, das ich sprechen musste, kostete Energie, die ich nicht hatte. Also sagte ich die meiste Zeit über ganz einfach gar nichts.

Ich war ein einziges Desaster.

Greg allerdings hatte sich auf das Sofa zu meinen Füßen gesetzt, mich angesehen und tief aufgeseufzt. „Mein Gott", hatte er gesagt, „Ich könnte ihn umbringen."

Meine Mutter hatte ihn in ihrer Verzweiflung angerufen und ihn um Hilfe gebeten.

Sie wusste, sie würde das nicht allein durchstehen, hier, mit mir. Sie war doch so sehr mit sich selbst und ihrer eigenen Ehe beschäftigt. Noch dazu konnte ich ihr ansehen, wie sie sich fragte, wie sie all die Zeit nichts hatte bemerken können.

Und wie sie wütend war.

Wütend, auf mich, vor allem aber auf Liam.

Zwar sagte sie diesbezüglich nichts, aber ich spürte ihre Blicke, und sah die Art und Weise, wie sie mit der Situation umging.

Greg hatte mich an die hundert Mal gefragt, ob es irgendetwas gab, was er tun oder mir bringen konnte, doch - wie bereits erwähnt - bezweifelte ich doch sehr, dass es irgendetwas gab, was die Situation hätte besser machen könnte.

Liam nahm all den platz ein, der sich in meinen Gedanken breit machte und ich fragte mich, ob er auch nur einen einzigen Gedanken an mich verschwendete, während er mit seinem Vater nach einem Flug zurück nach London suchte und sich mit ihm darüber unterhielt, was für ein Idiot ich doch war, mich in etwas verrannt zu haben.

Ich hatte noch nie für irgendjemanden so tief empfunden, wie für Liam; und er hatte mich einfach weggeschmissen. Auf eine so verdammt respektlose Art und Weise.

Als ich mich schließlich setzte, rückte Greg wortlos ein Stück näher und schloss mich in eine innige Umarmung.

Es fühlte sich verdammt gut an, festgehalten und verstanden zu werden, obwohl ich mir sicher war, dass auch er sich fragte, wie zur Hölle ich mich nur auf meinen Stiefbruder hatte einlassen können.

Und vor allem fragte er sich wahrscheinlich, warum ich nichts gesagt hatte.

Eigentlich hatten wir immer ein sehr vertrautes Verhältnis zueinander gehabt und über viele Dinge miteinander gesprochen, aber diese Sache hatte mir ganz einfach nicht über die Lippen kommen wollen.

Vermutlich lag das daran, dass ich bereits geahnt hatte, dass diese Sache nicht gut enden würde, und vor allem, dass es dann peinlich und unangenehm für mich werden würde, obwohl doch eigentlich Liam derjenige war, der sich schämen sollte.

Aber das tat er nicht.

Stattdessen gab er mir das Gefühl, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Dabei hatte ich mich doch nur darauf verlassen, was er gesagt hatte.

Böser Fehler.

Scheiße, dachte ich bei mir, das konnte doch alles nicht wahr sein.

„Sollen wir Harry anrufen?", wollte meine Mutter schließlich wissen, während sie versuchte, zu lächeln - doch sie sah dabei einfach nur gequält aus.

Suddenly Brothers ➳ Niam AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt