Ich hoffe, ihr mögt das Kapitel !:)x Tut mir übrigens leid, dass es so lange gedauert hat. Hatte recht viel zu tun, wer den Rest meiner Stories liest, weiß das. :/ Schule schafft mich ^^
Ansonsten würde ich mich über Rückmeldungen echt sehr freuen :) x
Viel Spaß beim Lesen! :) x
All the love,
D. xxx
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Die Hochzeit stand nur noch wenige Wochen bevor. Meine Mutter hatte Liam und mich mehrmals inständig gebeten, ihr bei den Vorbereitungen zu helfen; während Liam ihrer Bitte mit einem Lächeln nachkam, saß ich mit einer Zigarette vor der Tür und hing meinen Gedanken nach. Ich sah nicht ein, ihr bei etwas zu helfen, das sie über meinen Kopf hinweg entschieden hatte. Aus diesem Grund war es eine Genugtuung für mich, ihr allein die Arbeit zu überlassen. Dass Liam ihr mit einer Euphorie half, die beinahe unmenschlich war, störte mich fast - bis ich zu dem Schluss kam, dass er eigentlich seine Freizeit für die Hochzeitsvorbereitungen opferte.
Die Wochen vergingen auf eine so gewöhnliche Art und Weise, dass es beinahe schon unheimlich war. Liam ging mir nicht auf die Nerven, meine Mutter kam nicht mit irgendwelchen Neuigkeiten an, die sie über meinen Kopf hinweg zu entscheiden versuchte. Geoff fügte sich den Geschehnissen und ich hatte nicht den Drang, mich jedes Wochenende auf's Neue heillos zu betrinken. Wenn die Dinge so gut liefen - obwohl andere das als normal bezeichnen würden -, dann konnte irgendetwas nicht stimmen.
Und so war es in meinen Augen auch - die Hochzeit lag nur noch eine Woche in der Zukunft. Für mich war das nur die Ruhe vor dem Sturm; danach würden wir alle offiziell eine Familie sein, und bei dem Gedanken daran, wurde mir regelrecht übel.
Als ich meine Zigarette achtlos auf die Straße hatte fallen lassen, stieß ich die Tür wieder auf und streifte mir die Schuhe von den Füßen. Liam saß in der Küche und beklebte Dankeskarten mit roten Herzchen - das war so kitschig, dass ich beinahe darüber gelacht hätte, wäre da nicht die Tatsache, dass ich einer der Trauzeugen war.
Ich rollte beide Augen und holte mir eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank. Schließlich ließ ich mich Liam gegenüber nieder, nahm den ersten Schluck und legte meine Füße demonstrativ auf dem Tisch ab.
„Du stinkst nach Rauch", stellte er fest, ohne aufzusehen. Mit einer wirklich lächerlichen Genauigkeit klebte er weitere Herzchen auf die Karten.
Ich zuckte beide Schultern und leerte die Hälfte meiner Dose in einem Zug. „Was machst du da?"
„Karten für die Gäste", gab er zur Antwort, „Möchtest du mir helfen?"
Ein ironisches Lachen drängte sich aus meiner Brust. „Nein, Danke", gab ich zurück und stand wieder auf, während ich den Rest meiner Dose leerte und sie achtlos in den Müll fallen ließ. „Ich habe weitaus wertvolleres mit meiner Zeit vor, als..."
„Komm schon", schnitt er mir das Wort ab und drehte sich zu mir um. „Das ist die Hochzeit unserer Eltern. Findest du nicht, ein bisschen Hilfe wäre angemessen?"
Ich spürte, wie ein Schwall Wut in mir aufstieg. Ich schnaubte und schüttelte deutlich meinen Kopf. „Meine Mutter hat mir noch nicht einmal erzählt, dass sie heiraten möchte."
Liam klopfte mit der flachen Hand auf den Stuhl neben sich und lächelte. Widerstrebend ließ ich mich nieder und seufzte. „Ich meine, sie hätte zumindest mit mir sprechen können."
„Das ist wahr", pflichtete er mir bei, „Aber im Nachhinein kann man die Dinge nicht mehr ändern. Gib ihnen eine Chance. Oder hat dir diese Hochzeit in irgendeiner Art und Weise Schaden zugefügt?"
Sollte das ein Witz sein? Natürlich hatte sie mir Schaden zugefügt; wenn auch nicht körperlich, aber mental hatte mir diese Sache tatsächlich zugesetzt. Die Tatsache, dass sie meinen Vater einfach gegen einen anderen Mann ausgetauscht hatte, wenn er mir noch immer so schrecklich fehlte, schaffte mich; die Vorstellung von meiner Mutter mit einem anderen Mann fühlte sich ganz einfach nicht richtig an.
„Ich weiß, dass das alles neu ist", fuhr Liam fort, „Auch für mich hat sich eine Menge verändert. Aber denkst du nicht, dass es einfacher ist, wenn du mit mir arbeitest, anstatt gegen mich?"
Ich dachte einen Moment lang über seine Worte nach, nickte dann aber und richtete meinen Blick stur auf die Tischplatte. Ich hatte einfach den Gedanken nicht ertragen können, dass sie meinen Vater so ohne Weiteres gegen einen anderen Mann ersetzte. Mich hatte die Tatsache verletzt, dass sie mich in ihrer Entscheidung einfach übergangen hatte.
Ich spürte, dass Liam einen Arm um meine Schultern schlang. Dieses Gefühl war mir fremd, und ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich es mochte oder nicht. Es war lange her, dass jemand mich in den Arm genommen hatte; ganz abgesehen davon war Liam der Letzte, von dem ich eine derartige Geste erwartet hätte.
„Darf ich dir einen Vorschlag machen?"
Ich nickte.
„Du hilfst mir mit den Karten, und danach rufe ich in der Pizzeria in der Stadt an. Du suchst solange einen Film aus und wir machen es uns gemütlich. Kein Mathe heute - ausnahmsweise."
Er grinste, und ich konnte gar nicht anders, als es halbherzig zu erwidern. „In Ordnung?", fragte er und hielt mir seine Hand hin.
Ich ergriff sie und nickte. „In Ordnung."
Wir saßen ingesamt zwei Stunden vor den Karten. Liam hatte mich gebeten, ihm von meinem Vater zu erzählen. „Er war ein wundervoller Mensch", hatte ich gesagt, „Die meisten Dinge, die ich heute weiß, hat er mir beigebracht."
Er hatte nur gelächelt und die nächste Karte mit einem roten Herzchen beklebt. Widerwillig gestand ich mir ein, dass ich es eigentlich genoss, zusammen mit ihm hier zu sitzen und Hochzeitskarten mit albernen roten Herzen zu bekleben.
Er hörte mir aufmerksam zu, er unterbrach mich nicht, und er hielt sein Versprechen: Nachdem auch die letzte Karte beklebt worden war, verstaute er sie in einem Karton und griff zum Telefonhörer. Währenddessen deutete er mir mit einer lächelnden Geste, dass ich mir einen Film aussuchen solle; da wir vor zwei Wochen angefangen hatten, die Harry-Potter-Reihe durchzusehen, musste ich gar nicht sonderlich lange überlegen.
Ich schob den dritten Teil in das Laufwerk und wartete darauf, dass Liam sich neben mir niederließ. Eine seltsame Vorfreude machte sich in mir breit. Eigentlich verspürte ich sie nur unterbewusst - bis sie zu einem nervösen Kribbeln anwuchs, das nur schlimmer wurde, als er sich neben mir niederließ.
Er grinste mir entgegen und fragte mich, welchen Film ich mir denn ausgesucht hätte. Und ich war völlig unfähig, ihm zu antworten; ich genoss die Nähe, die ich plötzlich zu ihm hatte. Mit einem Mal war mir das kein Stück unheimlich mehr - es war fast, als wäre es schon immer so gewesen.
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Suddenly Brothers ➳ Niam AU
FanfictionAls Niall's Mutter wie aus dem Nichts beschließt, zu heiraten, fällt er aus allen Wolken: Zwar hat er in den vergangenen drei Monaten nicht viel mit ihrem Lover und dessen Sohn zu tun gehabt, doch die Idee einer Hochzeit hält er für das Ergebnis gre...