Zwölftes Kapitel

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~Drei Wochen später~

Louis P.o.v

Harry und ich hatten uns in der letzten Zeit ziemlich oft und lange getroffen, und wieder einmal stand einer dieser nahezu himmlischen "Termine" bevor. Es war ein Freitag, und Harry hatte mir versprochen er würde bis tief in die Nacht bei mir bleiben. Ich war bereits früh von der Uni nach Hause gekommen, während Niall sich lieber noch die Zeit bei Liam vertrieb. Ich sprang unter die Dusche, und dachte über mein kleines Klammeräffchen nach, während ich meine braunen Haare einshampoonierte. Er verhielt sich in der letzten Zeit ausgesprochen komisch, war fast nur noch bei Liam und redete kaum mit mir. Wenn ich mal lieb zu ihm sein wollte und ihm ein Küsschen oder eine Umarmung schenkte, wehrte er sich dagegen und er war schneller in seinem Zimmer verschwunden als ich "Erdbeermarmelade" sagen konnte... Und das alles obwohl ich ihm nichts getan hatte. Seit dem Tag an dem Liam und Zayn bei uns waren benahm er sich wie eine Herde aufgescheuchte Bullen. Aus meiner Sicht ohne Grund. Ich cremte meinen Oberkörper mit meinem Lieblingsduschgel ein und ließ dann heißes Wasser darüber laufen.
Als ich fertig war, trocknete ich mich ab und dann schlüpfte ich in meine Klamotten, die ich mir vorhin rausgesucht hatte. Dann lief ich in mein Zimmer, um Harry Bescheid zu sagen, dass er jederzeit kommen konnte. Er antwortete mit einem Grinse-Smiley, und keine 10 Minuten später stand er bei mir auf der Matte. Er zog mich in eine lange, gefühlvolle Umarmung und ließ mich kaum los, nicht einmal als ich die Haustür schloss. "Sag mal, bist du hergeflogen?", fragte ich. "Für dich fliege ich um die ganze Welt, Louis... Es ist so schön, dich zu sehen", sagte Harry in mein Ohr. "Oh ja, ich freu mich auch ganz doll dass du hier bist, Hazzy", erwiderte ich, immer noch in seinen starken Armen. Wir schafften es irgendwie zusammen ins Wohnzimmer und ließen uns auf die Couch fallen. "Wo ist denn Niall? Ich will ihn jetzt endlich mal kennenlernen", sagte Harry dann. "Keine Ahnung, ich schätze mal bei Liam. Oder dessen Freund Zayn, ich weiß es nicht. Er ist fast nie da, das ist ja das Problem. Manchmal haut er auch einfach mit seiner Gitarre ab und kommt erst mitten in der Nacht wieder nach Hause..." "Nzo", machte Harry und er sah mich mitleidig an. "Weißt du vielleicht was mit ihm los sein könnte?", fragte er mich dann. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, nicht wirklich... ich meine, ich hab schon so eine Idee, aber das ist schier unmöglich." "Was denn?", fragte Harry mich zärtlich, während seine Hand auf meinem Oberschenkel landete. "Nun...ich weiß, dass sich das komisch anhört, aber...aber ich hab irgendwie so das Gefühl, dass Niall sich in mich verliebt hat ... er will nicht mehr bei mir schlafen, und die Betonung liegt auf bei, nur dass du's weißt... er geht mir ständig aus dem Weg, umarmt mich nicht mehr und vor allem guckt er mich immer so komisch an, als wäre ich eine Bombe, die gleich explodieren könnte." "Warte mal...wenn ich das richtig verstanden habe, hat sich Niall in dich verliebt, aber er hält sich trotzdem fern von dir, mehr als früher?", fragte Harry dann. Ich nickte, und daraufhin stellte Harry klar: "Hmm... aber... also, wie ich das sehe, ist es ja eigentlich umgekehrt...wenn man in eine Person verknallt ist, dann will man doch umso mehr Zeit mit diesem Menschen verbringen und Kontakt zu ihm haben... zumindest ist das bei mir so." Er grinste mich verschmitzt an und ich hauchte: "Ja, bei mir auch." Er legte seine Hand an meine Wange und ließ sie anschließend in meinen Nacken gleiten, nur um mich noch näher an ihn ranzuziehen. Und dann legte er ganz vorsichtig und liebevoll und zugleich unsicher seine Lippen auf meine. Ich seufzte wohlig auf und erwiderte den Kuss nach dem Bruchteil einer Sekunde. Ich merkte, dass Harry sich in diesem Moment genau so wohl fühlte wie ich, denn er verfestigte seinen Griff um meinen Nacken und obendrein vertiefte er auch noch unseren Kuss... das alles überwältigte mich so sehr, dass ich einfach zurück auf die Couch fiel und Harry nun auf mir lag. Er unterbrach unseren Kuss und flüsterte: "Ich liebe dich, Louis." "Meine Fresse, und ich dich erst", erwiderte ich, bevor ich ihm einen weiteren, liebevollen Kuss gab. Ich fuhr mit meinen Händen seinen Rücken hinauf zu seinem Kopf und vergrub meine Hände in seinen schokobraunen Locken, während er sorgsam die Position wechselte, sodass nun ich auf ihm liegen konnte. Ich genoss den Kuss in vollen Zügen und streichelte mit meinen Händen über seine Brust. Ich löste mich wieder von ihm und sah in seine wunderschönen grünen Augen... "Ich... ich liebe dich", sagte Harry erneut. "Ich liebe dich", erwiderte ich. Er lächelte mich an und zog mich wieder zu sich runter um mich ein weiteres Mal zu küssen. Ich streichelte Harrys Gesicht und leckte einmal über seine Oberlippe; er gewährte mir sofort Einlass und...

Niall P.o.v

Ich ließ die Einkaufstüten samt meinen Schlüssel und Handy auf den Boden fallen als ich Louis da mit diesem Unbekannten auf der Couch liegen sah. Knutschend. Keuchend. Sich offenbar liebend. Ein entsetztes "Nein!", rutschte mir von meinen Lippen. Es tat unheimlich weh, Louis so zu sehen. Er hatte offensichtlich mitbekommen, dass ich nun in der Tür stand und er nicht mehr alleine mit seiner Eroberung war. "Scheiße", nuschelte er gegen die Lippen seines Gegenübers. Louis ließ von dem jungen, gut aussehenden Mann ab und setzte sich auf. Er krabbelte von dem Jungen runter und kam auf mich zu. Er lächelte mich leicht an und sagte dann: "Hey Niall... sorry dass... du das jetzt so sehen musstest... aber...Niall, das ist Harry, mein... Freund?" Er sah diesen Harry an, der ihn verschmitzt angrinste. Dann wandte er sich an ihn und fügte hinzu: "Hazzy, das ist Niall, mein allerbester Freund." Mein Gesicht war zu dem Zeitpunkt bereits tränenüberströmt. Louis ging wieder zu Harry zurück, zog diesen an der Hand hoch und verschwand mit ihm in seinem Zimmer. Im Vorbeigehen flüsterte er mir ein leises "Tut mir leid" zu, was mir in diesem Moment aber auch nicht wirklich half.

Harry P.o.v

Louis schubste mich sanft Richtung Bett und mit einem leichten Stoß seinerseits lag ich vor ihm. Ich lächelte ihn an, rutschte etwas nach oben und zog ihn an der Hand auf meinen Bauch. Ich presste meine Lippen aggressiv auf Louis' und er erwiderte den Kuss erneut. "Du bist... einfach der Beste", flüsterte ich an seine Lippen. Seine Hand wanderte langsam, viel zu langsam, unter mein Hemd und malte zärtlich die Konturen meines Sixpacks nach. "Ich hab noch nie einen schöneren Menschen als dich kennengelernt", sagte Louis dann. Er rollte sich von mir runter und fuhr über meine Bauch zu meiner Hand, die er sogleich mit seiner umfasste. Er war so schön kleiner als ich, und das liiiiiebte ich einfach. "Duuu", sagte er nuschelnd gegen meine Schulter. "Was ist?", fragte ich. "Ich ... ich wollte dich fragen, ob du... mit deinen Freunden zu meiner Geburtstagsparty kommen möchtest... nur wenn du willst, natürlich..." "Nichts lieber als das", unterbrach ich ihn. Ich vereinte unsere Lippen wieder miteinander, und ich brauchte nicht lange auf seine Erwiderung warten. Als wir uns wieder lösten, fragte ich ihn: "Wann soll denn die Party steigen?" "Am 27. Dezember... am 24. selber kann ich ja schlecht feiern-" "Ich werd trotzdem bei dir sein", unterbrach ich ihn. Und für dieses Versprechen erntete ich einen weiteren Kuss meines absoluten Traummannes. Mein Bauch brodelte wie verrückt, und ich sehnte mich nach nichts mehr als noch mehr von ihm zu bekommen. "Hey, sag mal...", sagte ich dann. "Kannst du mir mal was auf dem Klavier vorspielen?" "Geht schlecht... wir haben kein Klavier", antwortete Louis mit einem traurigen Blick. Er stützte sich auf seinem Ellbogen auf und blickte zu mir herab. Das wird sich bald ändern, dachte ich nur. Ich konnte nicht anders, ich musste ihn einfach noch einmal küssen. Zum Glück schien dies Louis ausgesprochen wenig auszumachen, denn er konnte mir ziemlich offensichtlich auch nicht widerstehen. Er löste sich wieder von mir, legte seine Hand auf meinen Bauch und begann mit leichten, kreisenden Bewegungen darüber zu fahren, während wir uns gefühlte Ewigkeiten einfach in die Augen sahen, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

Invisible (Larry Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt