Louis P.o.v
"So ein Mist!" Harry hatte den Mixer zu stark eingestellt und der halbe Teig klebte an den Wänden und Schränken der Küche. "Komm, hilf mir die Scheiße wegzumachen, Haz", forderte ich meinen Freund auf. "Nä, das kann nachher schön Niall machen. Wir haben gesagt, wir kümmern uns nur um den Kuchen. Beziehungsweise du." "Wie oft noch, mein Schatz, Niall hat noch genug zu tun." "Ja.. aber wer ist denn bitteschön einfach so abgehauen? Genau: er. Er ist selbst schuld wenn er uns alleine lässt." "Ja, du hast Recht, aber wir müssen trotzdem aufräumen, bevor Niall nach Hause kommt. Also komm, jetzt hilf mir." "Oder... kümmern wir uns schon mal um die Creme?", fragte er mich dann. "Na, ist gut. Bring mir bitte die Sahne, Haz. Ist im Kühlschrank." Er nahm den letzten Becher Schlagsahne aus dem Kühlschrank und öffnete im Gehen den Deckel. Er roch kurz daran und verzog dann sein Gesicht. "Bäh, das ist ja sauer! Mit dem können wir nichts mehr anfangen..." "Gut, dann kaufen wir später noch neue... lass uns schon mal mit der Kirschfüllung anfangen..." Ich ging zu unserem Vorratsschrank und holte ein riesiges Glas eingemachte Kirschen raus. Doch während ich die Schranktür zumachte, fiel mir das Glas aus den Händen. Wenige Sekunden später lief das Kirschwasser aus dem zerbrochenen Glas und der ganze Boden färbte sich tiefrot. "FUCK", fluchte ich. "Das ist gar nicht-" "Hii, bin wieder zurück, Liam hatte-" Niall kam in die Küche und ihm fiel erstmal die Kinnlade runter. "Was ist denn hier passiert?", rief er entsetzt. "Äh... wir wollten einen Kuchen backen", antwortete ich. Harry und ich sahen betreten und schuldbewusst zu Boden. "Das sieht man... oh mein Gott, euch zwei kann man auch nicht alleine lassen... einmal fresst ihr euch halb gegenseitig auf, jetzt verwüstet ihr die ganze Küche..." "Es tut mir leid, das war ein Missgeschick", sagte ich betreten. "EINS?! Guck dir das an, Louis! Das sind hundert Missgeschicke!" Er zeigte böse mit dem Finger auf mich und schrie: "Du rufst jetzt erstmal schön deine Mutter an und sagst ihr, dass sie später kommen soll..." "Niall, es ist halb elf! Und sie kommen um 3 Uhr! Das schaffen wir schon noch... wir müssen einfach zusammenhalten", unterbrach Harry Niall. Ich merkte, wie Nini langsam wieder runterkam und dann nickte er. "Du hast ja Recht... teilen wir uns die Arbeit auf, ja?" Harry und ich nickten und Niall sagte: "Gut... ich seh ja eigentlich nicht ein, dass ich eure Scheiße hier wegmache... aber ich räume hier auf und ihr zwei geht einkaufen und besorgt alles für den Kuchen und das Mittagessen für morgen und... den Rest, was wir noch so brauchen. Ach... wisst ihr was? Ich geb euch einfach gleich die ganze Einkaufsliste mit. Und wehe ihr versemmelt das wieder... dann bin ich wirklich nicht mehr euer kleiner, süßer Nini." Harry nickte und ich nahm die Liste, die Niall weiß Gott wann geschrieben hatte, von unserer Pinnwand und schob dann meine Hand in Harrys. "Komm, Haz." "Ach... und nehmt drei Tiefkühlpizzen mit, Jungs", sagte ich, kurz bevor sie die Küche verließen. Als er einen fragenden Blick von Harry erntete, erklärte er: "Na, mittagessen müssen wir doch auch noch was." "Ist gut", sagte ich.
Niall P.o.v
Ich lächelte den beiden zu und sah ihnen nach, als sie aus der Wohnung verschwanden. Endlich alleine. Ich pustete die Luft aus und schloss meine Augen für einen kurzen Moment. Ich ging langsam ins Wohnzimmer, suchte die Ed Sheeran CD, die Louis mir mal geschenkt hatte, und legte sie in den Radio. Ich drehte ganz laut und ging dann in die Küche. Dort suchte ich mir einen Putzlappen und Reinigungsmittel und machte mich daran, den halbflüssigen Teig von den Wänden zu schrubben. Dabei lauschte ich der wunderschönen, unvergleichlichen Stimme Eds und dachte über Harry und Louis nach. Einerseits gönnte ich Louis das alles mit Harry. Aber andererseits hasste ich ihn einfach dafür, dass er mir praktisch einfach meinen besten Freund weggenommen hatte. Es war ein Konflikt mit mir selber. Wieso konnte nicht alles immer so schön, einfach und federleicht wie in all den schnulzigen Liebesgeschichten die man immer sieht, liest und hört, sein? Klar, man konnte nicht alles haben. Aber Louis war doch wohl nicht zu viel verlangt, oder? Und da fiel mir mein Lieblingszitat von "The Fault In Our Stars" ein: "The World is not a wish-granting factory"... natürlich war sie das nicht... und da ist schon das Problem. Ich hätte gerne, das die Welt eine Wunscherfüllmaschine wäre, aber das ist ja wiederum ein Wunsch, aber wenn die Welt keine Wünsche erfüllt... ich bemerkte, dass ich schon seit Minuten an ein und der selben Stelle rieb, wodurch die hellgelbe Farbe der Wand leicht abgegangen war. Ich seufzte, ging zur Spüle und wusch den Lappen aus. Danach wischte ich über die eingesauten Schranktüren und warf ihn in die Spüle. Dann holte ich einen großen Müllsack aus unserem Vorratsschrank und begann vorsichtig, die ganzen Glasscherben, die auf dem Boden verteilt waren, aufzusammeln und in die Tüte zu werfen. Ich wollte trotzdem, dass Louis mein war und er nicht immer vor meiner Nase mit Harry rummachte und... ich wollte ja, dass Lou glücklich war.. und ich mochte Harry... aber er sollte - autsch. Ich hatte mir in den Finger geschnitten. Ein kleiner Tropfen Blut malte einen roten Kreis auf meine dunkle Jeans. Ich biss mir auf die Lippen und richtete meinen Blick auf meine Hand, die schon ganz rot und blutüberströmt war. Ich nahm die rote Scherbe vom Boden und betrachtete sie kurz. Ein Tropfen Blut mehr oder weniger machte jetzt auch keinen Unterschied mehr, oder?
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Invisible (Larry Fanfiction)
Fanfictionwie fühlt es sich an, von nichts und niemandem wahrgenommen zu werden? wie fühlt es sich an, wenn plötzlich jemand, ein ganz besonderer jemand, in dein leben kommt, und dich als erster nicht komplett ignoriert und links liegen lässt? was, wenn aus f...