Vierundzwanzigstes Kapitel

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Harry P.o.v

Ich beobachtete Louis, meinen kleinen Engel, einfach die ganze Zeit... er war eingeschlafen, und er war das süßeste, das ich jemals gesehen habe. Ich küsste gelegentlich seinen Kopf, fuhr durch seine seidenweichen Haare oder über seinen Rücken. Seine Idee, das Studium abzubrechen und Autor zu werden, war zugegebenermaßen gar nicht mal so schlecht. Ich wollte ihm helfen und ihn unterstützen, auch wenn ich wusste, dass es nicht einfach werden würde... aber hatte man nicht genau dafür eine Beziehung? Einen Partner? Jemanden, mit dem man alles teilt? Von dem schönsten Lachen bis zur schmerzvollsten Träne? "Harry, Louis! Essen ist fertig!!!" Nialls Ruf riss mich aus meinen Gedanken, und keine halbe Minute später stand er in unserem Zimmer... eigentlich ja Lous Zimmer, aber meiner Meinung nach war es schon längst unser Zimmer... "Kommt", sagte er laut. Ich sah ihn wütend an und blickte dann auf Lou, der in meinen Armen lag und schlief. Noch. Bei seinem Anblick spürte ich sofort, wie meine Gesichtszüge wieder weicher wurden... Er drehte seinen Kopf und rollte sich von mir herunter. Ich folgte mit meinen Augen seinem Gesicht, und einen Moment später bekam ich das wunderschöne Blau seiner Augen zu sehen. "Toll, danke Niall. Verpiss dich und friss deine Scheißpizza alleine", sagte ich, mit einem Hauch Aggression in meiner Stimme. Niall zog traurig seine Augenbrauen zusammen und wollte umkehren, doch Louis stöhnte leise und brummte: "Nein, nein schon okay... wir kommen gleich Niall." Daraufhin verschwand dieser trotzdem, und ich wandte mich an Lou und sagte: "Mann, war das Scheiße von Niall... noch dazu weil du in der Nacht ja auch keinen Schlaf abbekommen hast.." Ich musste kichern. Auch Louis grinste und sagte: "Halb so wild... ich hab einen Bärenhunger, Haz...lass uns rüber zu Niall gehen, ja?" Ich nickte, Lou setzte sich auf und wollte mich auch hochziehen, doch ich hielt ihn zurück und sagte: "Warte mal, Lou...bleib noch kurz hier." Er blinzelte mich an, lächelte kurz und ließ sich wieder zurücksinken. "Was ist?" "Louis... unter dem ganzen Trubel hab' ich ganz vergessen, dir was wichtiges zu erzählen..." "Was denn?" "Ich habe mir was besonderes überlegt... ich hab nämlich noch ein drittes Geschenk für dich und... aber du musst dir halt wirklich sicher sein, ob du das wirklich willst..." "Und... was?", fragte Lou unsicher. "Ich... ich dachte vielleicht, wir... könnten uns ein... Tattoo stechen lassen, das uns beide für immer verbindet... ich meine, das müssen wir uns natürlich gut überlegen, aber... du bist jetzt schon, nach so kurzer Zeit, der wichtigste Mensch in meinem Leben... und das möchte ich gerne allen zeigen." "Au ja, das ist eine wunderschöne Idee, Harry " Ich küsste seine unwiderstehlichen Lippen und glitt zärtlich durch seine Haare. Ich spürte, wie Lou in den Kuss hinein lächelte und vertiefte ihn deswegen...

Niall P.o.v

Ich nahm die Pizzen aus dem Ofen, achtelte meine und setzte mich damit an den Küchentisch. Ich setzte meinen "Böser Nini"-Blick auf und schob ein Stück nach dem anderen in meinen Mund. Irgendwann, nach drei Stücken Pizza, turtelten Harry und Louis herein und stückelten sich ihre Pizzen zurecht, nur um dann wieder abzuhauen. Ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Um ehrlich zu sein, langsam entliebte ich mich wieder ein bisschen von Louis... er war zwar immer noch mein bester Freund, aber... vielleicht war das alles ja auch nur eine Phase... also, wenn dann eine sehr schlimme Phase... ich beobachtete die beiden, die im Wohnzimmer auf der Couch hockten, eng umeinander verschlungen, und aßen ihre Pizzen. Ich beobachtete die beiden, wie sie auf der Couch lagen, zusammen lachten und sich irgendwie gegenseitig mit Pizza fütterten. Es tat trotz allem so unheimlich weh... Vor allen Dingen weil Louis, seit er Harry hatte, immer total scheiße zu mir war, mich immer mehr ignorierte und mir das Gefühl gab, dass er mich nicht mehr mochte. War ja wahrscheinlich auch so. Ich seufzte, schob das Teller von mir weg und ging in mein Zimmer. Eigentlich wollte ich ja wieder Liam anrufen, um mit ihm über die blöde Situation zu reden, aber ich konnte ihn schließlich auch nicht immer mit meinen Sorgen und Problemen nerven... das wollte ich einfach nicht. Schön langsam bekam ich sogar schon ein richtig schlechtes Gewissen, weil ich ihn immer mit Lou und meinem Kummer in den Ohren lag... ich legte mich in mein Bett, schloss die Augen und döste leicht weg.
Ich wurde durch eine sanfte, weiche Hand an meiner Wange und einer wunderschönen Stimme in meinem Ohr wieder geweckt. "Niall, wach auf! Hilf uns bitte, bitte die Torte fertig zu machen", sagte Louis leise und bettelnd. Bei diesen Worten wurde mir schon wieder schlecht, und ich setzte mich so ruckartig auf, dass mir schwindelig wurde. "Habt ihr etwa wieder gekocht?!", fragte ich Lou, der aufgrund meiner Reaktion zu kichern begonnen hatte. "Jaah, aber wir haben extra gut aufgepasst. Der Kuchen ist schon im Ofen und Harry ist gerade dabei, die Creme zu machen... wir wollten nur, dass du uns sicherheitshalber auch hilfst... bevor wieder was schief geht... übrigens... ich hab dich schon lange nicht mehr schlafen gesehen... aber du bist immer noch genau so süß wie vor 18 Jahren, Niall, als ich das erste Mal bei dir gepennt habe..." Mit diesen Worten verließ Louis mein Zimmer wieder und einen kurzen Augenblick später hörte ich das Gelächter der beiden. Ich stand auf, und ging zu ihnen in die Küche.

Harry P.o.v

Ich drehte meinen Kopf Richtung Tür, als Niall die Küche betrat und sich verschlafen die Augen rieb. Er lächelte, kam zu mir und nahm mir einfach den Mixer ab, den ich in der Hand hielt. "Louis, fang doch bitte gleich mal mit dem Kirschfüllungteil an... und du, Harry, holst in gut 5 Minuten den Kuchenboden aus dem Ofen. Sei so gut, ja?" Ich nickte und setzte mich an den Küchentisch, während Louis die Kirschen vorbereitete...
Zusammen schafften wir es dann irgendwie, die Torte ohne gröbere Probleme fertig zu machen. Wir trugen gemeinsam den Tisch von der Küche ins Wohnzimmer, damit alle Platz zum sitzen hatten.
Die restliche Zeit lagen wir alle zusammen faul auf der Couch rum, bis ich bemerkte... "Scheiße, Lou... ich will ja einen guten Eindruck bei deiner Mum hinterlassen, so kann ich mich nicht blicken lassen!", rief ich verzweifelt. "Ach was, mach dir keinen Kopf, Haz. Erstens siehst du sowieso immer gut aus und zweitens ist es meiner Mum nicht wirklich wichtig wie jemand aussieht..." Er grinste, fuhr mit seiner Hand durch meine Locken und rieb sanft mit seiner Nasenspitze gegen meine. Er gab mir einen Kuss darauf und ich musste auch grinsen. Louis ließ sich wieder zurückfallen und guckte mich mit seinem süßen Babyblick an. Wenige Sekunden später überlegte er es sich jedoch anders und beugte sich vor, um mir einen Kuss auf mein Grübchen zu geben. Daraufhin legte ich meine Stirn an seine Schläfe und schloss kurz meine Augen. Und in diesemAugenblick klingelte es an der Tür.

Invisible (Larry Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt