Dreißigstes Kapitel

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Louis P.o.v.

Ich fuhr an unserer Wohnung vorbei, durch die Straßen, immer weiter aus der Stadt raus. Natürlich wusste ich, wie kopflos und idiotisch und vielleicht auch kindisch das von mir war, aber ich fühlte mich... so komisch. Und ich wusste, dass ich Zeit für mich alleine brauchte. Irgendwann, nach guten 20 Minuten Fahrt, fand ich einen abgelegen Parkplatz, und dort stellte ich mein Auto ab. Ich sperrte es von innen zu, rutschte auf den Beifahrersitz, und drehte das Radio laut. Ich lehnte meinen Kopf gegen das Fenster, und blickte hoch in den klaren Sternenhimmel. Genau wie in all den superkitschigen Liebesfilmen huschte eine Sternschnuppe über mein Auto hinweg. Und genau wie in all den supersuperkitschigen Liebesfilmen wünschte ich mir was. Ich wünschte mir, dass Liam endlich seine große Liebe finden würde. Ich wünschte mir, dass es Niall endlich wieder besser gehen würde und er nicht mehr so traurig wegen mir war. Ich wünschte mir, dass Harry mich nicht betrog oder so. Und wünschte mir, dass wir alle zusammen eine schöne Zukunft haben. Ich wünschte mir, dass sich alles verändert, aber es so bleibt, wie es gerade ist. Langsam, ganz langsam, fielen meine Augen zu. Für eine Sekunde bildete ich mir ein, dass Harry neben mir sitzen und meinen Arm streicheln würde, aber ich kam schnell wieder zu mir. Vom Rücksitz zog ich unsere alte Decke hervor. Sie roch ganz wie Niall. Es war ewig her, als wir damals zusammen unterwegs waren... locker eineinhalb Jahre. Wir wollten einen Roadtrip machen, aber wir hatten bereits nach kurzer Fahrt wieder Heimweh bekommen. Und als ich umgekehrt war, war Niall auf dem Rücksitz eingeschlafen... und jetzt schlief ich ein, eingekuschelt in seiner grauen, wuscheligen Decke...

Als ich am nächsten Morgen nach einer kurzen Nacht wieder nach Hause kam, saßen Harry und Niall bereits auf dem Sofa. Sie schienen auf mich zu warten. „Hey, Louis, wo warst du bloß?", kam es von Niall. „Boo, nachdem Niall mich angerufen hat, um mir zu sagen, dass du nicht da bist, hab ich mir richtig Sorgen gemacht." Harry stand auf, ging zu mir und umarmte mich. „Ja, ja...", nuschelte ich. Ich wand mich aus Harrys Armen und ging in Nialls Zimmer, da ich vermutete, dass Liam immer noch in meinem schlief. Kaum hatte ich die Tür geschlossen, hörte ich Schritte. War ja klar, dass sie mir nachrannten. Niall platzte ohne Anklopfen einfach so herein. „Ey, ich hab dich 10-mal angerufen, und du hast mich einfach ignoriert", legte er los. „Hatte mein Handy aus", antwortete ich kurz angebunden. „Seit wann machst du dein Handy aus?", fragte mein Freund weiter. „Es gibt für alles ein erstes Mal", erwiderte ich trocken. Ich musste immer noch an das von gestern Nacht denken. So einfach vergisst man eine solche Sache nicht. Aber gleichzeitig wusste ich, dass ich Harry verzeihen würde. „Sag mal, was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?", fragte Harry, während er sich neben mich setzte.

Harry P.o.v

„Nichts", antwortete Lou. Ich verdrehte meine Augen, und nahm seine weiche Hand in meine. „Lasst mich alleine." Ich warf Niall einen verwirrten Blick zu, aber wir verließen dann doch das Zimmer von ihm. Wir setzten uns gemeinsam auf die Couch, und ich konnte einfach nicht anders, als Niall zu fragen. „Weißt du, was los sein könnte?" „Nicht wirklich... ich kann kaum sagen, dass alles gut ist, aber für Lou ist es von uns allen am besten, glaub ich." „Ja... das denk ich auch." Gedankenverloren blickte ich an die Decke. „War irgendwas? Zwischen euch?", brachte Niall dann hervor. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, wieso?" „Weil ich Louis gestern Nacht nochmal wegfahren gehört hab, und ich dachte, er fährt zu dir. "Oh-oh." „Was?" „Naja... ich hab gestern meine Ex-Freundin zu mir eingeladen... Glaubst du, es ist möglich, dass Louis uns beide gehört hat?" „Beim... was auch immer ihr getan habt..." Ich sah Niall schuldbewusst an. „Das kann schon sein... es würde auf jeden Fall sein merkwürdiges Verhalten erklären." "Und außerdem, ich betrüge Louis nicht! Das würde ich nie tun!" „Auch nicht ein Mann wie du?" „Nein, auch nicht ein Mann wie ich." „Fällt mir schwer zu glauben", sagte Niall abfällig. „Ich liebe Louis, und nur Louis-" In dem Moment kam er ins Wohnzimmer. „Wenn man vom Teufel spricht", sagte ich grinsend. Der Teufel nickte, und sah Niall eindringlich an. So ein Blick, so ein „Können wir bitte mal reden"- Blick. Ich verstand, was los war. Er musste Taylor und mich gestern gehört haben. Ich seufzte, und fragte Louis: „Möchtest du vielleicht 'ne Runde drehen?" Er blickte auf den Boden, und nickte. Ich warf Niall einen entschuldigenden Blick zu, und verschwand mit meinem Schatz nach draußen.

Invisible (Larry Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt