Zweiunddreißigstes Kapitel

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Silvester

Harry P.o.v.

„Bist du endlich fertig, Schatz?" „Jahaa, gleiiich!" „Is' ja nicht so dass du Weiber aufreißen gehen willst." „Lass mich, ich will trotzdem gut aussehen", sagte er ein bisschen trotzig. „Tust du ja sowieso", sagte ich leise. Er kam aus dem Bad, trug eine seiner Jeansjacken, hatte seine wuscheligen Haare zurückgemacht und sein Gesicht rasiert. Lou kam zu mir und lächelte mich sanft an. „Bereit?" Ich nickte und sagte: „Du riechst nach Rasierwasser, Süßer." „Nenn mich nicht so", erwiderte er gespielt beleidigt. Ich kniff ihm zärtlich in die Wange, und gab ihm einen noch zärtlicheren Kuss. Nach ein paar Sekunden löste er sich von mir und ließ seine Hand in meine gleiten. Er zog mich zur Wohnungstür, schnappte sich seinen Schlüssel und zusammen gingen wir runter zu meinem Auto. „Ich fahr", sagte ich. Ich machte ihm die Autotür auf, er setzte sich, und ich ging zur Fahrerseite.

Knapp 25 Minuten später waren wir in dem Club, in dem ich meine ganzen Freunde heimlich eingeladen hatte. Louis und ich hatten uns am Tag zuvor zusammengesetzt und über vieles geredet. Auch die Zweifel bezüglich Taylor konnte ich endlich aus dem Weg räumen. Deshalb hatte ich sie auch eingeladen, denn ich fand, dass Louis sie kennenlernen sollte. „Was machen wir denn hier?", fragte er ungeduldig. Ich hatte ihm von nichts erzählt, und er quengelte mir jetzt natürlich die Ohren voll. „Wart ab, Baby. Du wirst es schon bald genug sehen." Ich bot ihm meinen Arm an, und führte ihn zum Club. Dort angekommen, saßen Pez, Leigh-Anne, Jade und Calum schon an einem der großen Tische. Ich zog Louis zu ihnen, und begrüßte alle. „Jesy und Michael verspäten sich, und Luke wollte mit Ashton auch erst nachher kommen", kreischte Perrie viel zu laut in mein Ohr. Ich erkannte, dass sie wohl schon einige Drinks intus hatte. Typisch. Ich setzte mich mit Lou hin, und sofort kam ein tollpatschiger, junger Kellner dahergestolpert. „Was darf's für die zwei Herren sein?", fragte er „Ich hätte gerne... mmm... einen Radler. Und du?" „Cola", sagte Louis. „Meine Güte, so kannst du aber nicht feiern. Hau 'nen Schuss Wodka rein!", fügte ich hinzu. Der Kellner nickte, und Perrie rief: „Ich hätt gern noch 'n Wodka, bitte!" „Ich will noch so einen Cocktail wie vorher!" „Ja, und ich brauch noch 'n Glas Bier!!" Man sah dem Kellner an, dass er Mühe hatte, sich all das zu merken, aber 10 Minuten später kam er mit unserer Bestellung. Pez schnappte ihr neues Getränk und Leigh-Annes Hand, um mit ihr auf die Tanzfläche zu verschwinden. Ich wollte meinen Freund gerade fragend ansehen, aber als ich mich zu ihm drehte, schüttelte er schon den Kopf. Ich zuckte mit den Schultern, und ging auf die andere Seite des Tisches zu Calum. „Warum hast'n den hier hergeschleppt?" Sein Kinn deutete zu Louis. „Er wollte feiern", rief ich ihn sein Ohr. Calum sah mich mit einem seltsamen Blick an und nippte an seinem Bier. „Er... hat keinen guten Tag", fügte ich hinzu. „Können wir mal rauf gehen? Da ist es ruhiger. Ich will dir was erzählen." Cal nickte, und ging mit mir nach oben in die Lounge. Louis' verwirrter Blick entging mir dabei nicht. Und dann erzählte ich meinem Kumpel alles, was in den letzten Tagen passiert war.

„Weißt du... Du... er weiß ja, dass du und Tay nur gute Freunde seid..." „Trotzdem glaubt er, ich hätte was mit ihr." „Wundert dich das wirklich?" Calum sah mich unüberrascht an. „Ein bisschen." „Guck. Ich seh ja, dass du ihn wirklich liebst. So richtig richtig eben. Das... merkt man. Und ich hab auch im Gefühl, dass er vielleicht der Richtige für dich sein könnte. Beweis ihm doch noch mal so volle Kanne, was er dir bedeutet und wie gern du ihn hast. Heute stellst du ihm einfach Taylor vor, und ich bin mir sicher, dass dann alle Zweifel aus dem Weg geräumt sind." Er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. „Als ob du jemals jemanden betrügen würdest." Ich grinste und nickte. Dann sah mein bester Freund mich eindringlich an. „Was ist?" „Er ist es, oder?" „Waaas?" „Na... der Eine..." Ich blickte auf meine Schuhe und nickte kaum merklich. Dann haute Calum mir auf die Schulter, sagte, „Beweis ihm das!" und rannte wieder nach unten. Als auch ich wieder zu meinen Freunden ging, waren Jesy, Michael und Luke mit Ashton auch endlich da. Vor Louis standen zwei leere Gläser und ein halbvolles hielt er in der Hand. Er unterhielt sich gerade mit Jade und Mikey, und ich hörte sein Lachen trotz der lauten Musik. Ich setzte mich zu ihm, und legte meinen Arm um seine Hüfte. Ich küsste ihn auf die Wange, und er drehte sich um zu mir, um mir einen richtigen Kuss zu geben. Wir unterhielten uns alle köstlich, redeten über das nun vergangene Jahr, erzählten uns alte Geschichten und philosophierten über unsere Zukunft. Dabei kippten wir alle ein Getränk nach dem anderen runter, und irgendwann waren wir alle nicht mehr ganz bei uns selber. Die Mädels gingen nach einer Weile mal wieder tanzen, und wir Jungs hingen einfach zusammen rum und machten Witze. „Lou, holst du uns noch was zu trinken?", lallte Leigh-Anne. Er nickte, und machte sich auf den Weg zur Bar, und ich rief ihm nach „Ich will auch noch einen Whiskey, Babe!", obwohl ich merkte, dass ich schon mehr als genug hatte. Aber... naja, yolo. Plötzlich deutete Michael auf die Querseite der Bar, und sagte: „Harry, 'sch glaub du hast Besuch." Ich drehte mich um, und erblickte Taylor. Sie trug ihr kleines Schwarzes, hatte ihre Haare locker hochgemacht und sie checkte gerade ihr Make-Up in ihrem kleinen Spiegel. Ich konnte sehen, dass sie schon nach mir suchte. Also stand ich auf, und lief zu ihr. „Hey, na?" „Harry!" Ich umarmte sie sofort, und dafür erntete ich einen Kuss auf meine Wange. Ich wischte mir den knallroten Lippenstift aus dem Gesicht, und nahm stattdessen ihre Hand. Ich hob sie über unsere Köpfe, und Tay drehte sich. „Du siehst heute toll aus", sagte ich, und sie lächelte mich dankend an.

Louis P.o.v.

Ich konnte nicht glauben, was ich da sah. Wie erfroren stand ich mitten im Club, und beobachtete Harry, wie er mit dieser Frau redete. Das musste dann also Taylor sein. Seine Ex. Ich sah sie lachen, und dann küsste sie Harry auch noch auf die Backe! Das konnte doch nicht wahr sein! Ich hätte Harry nie glauben dürfen! Mir glitten die Gläser aus den Händen, und ich lief sofort raus, in die kalte Winterluft. Ich stieg ins nächste Taxi, gab meine Adresse an, und ließ mich nach Hause fahren. Ich blickte noch kurz in den Seitenspiegel, und sah Harry aus dem Club laufen. Ich holte mein Handy aus der Seitentasche meiner Jeansjacke, und blockierte seine Nummer. Dabei trat die erste Träne in mein Auge.

Invisible (Larry Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt