Invisible (Larry Fanfiction)

Fünfzehntes Kapitel

Liam P.o.v

Louis hörte sich ziemlich aufgebracht an. "Lou, Bro, was ist denn passiert?", fragte ich ihn. "Ähm... Liam?" "Jaah, was ist?", fragte ich. "Hmm... gibt es irgendeine Möglichkeit, dass ich so schnell wie möglich mit Niall und dir sprechen kann?" Er klang...Irgendwie wütend. "Wie definierst du 'so schnell wie möglich?' ", fragte ich ihn zurück. "Am besten jetzt sofort", sagte er. "Was? Warum denn? Was ist denn los?" "Ähm... ich würde es mal wie folgt bezeichnen: ich hab was gefunden. Und ich muss mit euch dadrüber reden. Dringend. Also, wie gesagt, am besten jetzt sofort." "Alter, Louis... okay... was hast du gefunden?" "Frag Niall, er müsste Bescheid wissen, wenn er nicht gerade blau war, und davon gehe ich mal eher nicht aus." "Werd ich machen...", erwiderte ich unsicher. Louis redete normalerweise nie so. "Also, wann könnt ihr kommen?", fragte er ins Telefon. "Wir sind in 20 Minuten bei dir", antwortete ich und ich legte auf. Niall saß vor mir und sah unschuldig zu mir auf. "Was hast du bitte gemacht, dass er so sauer ist?", fragte ich ihn. "Kann ich dir nich' sagn", nuschelte er. "Niall! Sag schon, wir müssen gleich los, Lou wartet." Er schüttelte den Kopf. Ich verdrehte die Augen und verschränkte meine Arme. "Jetz' sag endlich." Er seufzte und sagte: "Jaah, gut... so wie er reagiert hat, kann es sich eh nur um das eine handeln. Ich... ich hab ihm... eine Art... Liebesbrief geschrieben..." "Du hast bitte WAS?!" "Jaah.. ich... ich hab ihn in seine Geschichten-Kiste gelegt, ich konnte doch nicht wissen, dass er ihn findet." "Neeiiiin, konntest du natürlich nicht. Du konntest ja nicht wissen, dass er Harry Geschichten daraus lesen lässt und sie deswegen bei jedem ihrer Dates hervorkramt und... gut das konntest du wirklich nicht wissen, aber das spielt ja jetzt auch keine Rolle... Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?" Ich wollte Niall nicht so schimpfen, wirklich. Aber ich wusste, dass durch ihn Louis' bis vor wenigen Minuten noch heile Welt ein riesengroßes Leck wegen ihm hatte. Ich hasste es zwar, mich bei einem Streit oder einer anderweitigen Diskussion auf die Seite von jemandem der beiden zu stellen, aber manchmal gab's halt leider keinen anderen Ausweg... "Ich weiß nicht... Irgendwie musste ich es ja mal loswerden..." Ich stöhnte laut auf und zog Niall auf die Beine. "Jetzt komm, wir müssen los." Er nickte, zog sich im Flur seine Jacke an und sprintete dann mit mir zum Auto.

Eine Viertelstunde später waren wir endlich bei Louis angekommen. Niall und ich liefen gemeinsam die Treppe hoch und klingelten, bis mir einfiel, dass Ni sowieso einen Schlüssel hatte , und ich ja eigentlich auch... er öffnete die Tür und bat uns sofort hinein. "Hey, Jungs... Ähm... geht schon mal in die Küche und macht es euch gemütlich, ich komm dann nach. Aber ich muss das da noch wegräumen", sagte Louis. Wir taten, was er sagte, während er seinen geliebte Monster-Kiste in sein Zimmer trug.

Louis P.o.v

Ich nahm Nialls Liebesbrief, den ich zuvor ganz oben auf den Stoß gelegt hatte, in die Hand und brachte sie zu den Jungs in der Küche. Dann schleppte ich die Schachtel in mein Zimmer und ging zu Liam und Niall. Ich setzte mich auf den Stuhl neben Liam und gegenüber von Niall. Ich zog eine Augenbraue hoch und hielt Neil den Umschlag unter die Nase. "Was ist das?", fragte ich ihn. Ich sah in seinen Augen, dass er nervös wurde. Er zuckte die Schultern und richtete seinen Blick in seinen Schoß. "Niall", meldete sich nun Liam zu Wort. Niall hob seinen Kopf und sah zu Liam. "Halt dein Versprechen", sagte er. Okay, nun war ich komplett verwirrt. "Was für ein Versprechen?", fragte ich. "Louis, wie du ja jetzt auch schon weißt, hat sich Niall in dich verliebt. Und... das ist ja auch der Grund warum er sich so komisch benimmt... oder benommen hat... das hast du mir doch erzählt... und er war und ist sich eben selbst noch nicht ganz über seine Gefühle klar... der Grund für die Unsicherheit." "Whow", gab ich von mir. "Was?", fragte Niall. "Ähm... ich hab nur bis vor 5 Sekunden gedacht, oder besser gesagt gehofft,  dass du mich vielleicht nur verarscht hast..." "Was?! Nein!" In Nialls Augen sammelten sich Tränen. "Ich verarsch dich doch nicht, Lou, mein Lieber", sagte er schluchzend. Ich seufzte und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. Langsam verließ auch meine Augen eine Träne nach der anderen. Ich hoffte nur, ich würde mich bald wieder beruhigen. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Liam Niall und mich komplett verwirrt und verwundert ansah, doch dann legte er seine Hand auf meine Schulter und strich sanft darüber. Ich sah zu ihm auf und fiel ihm um den Hals. "Das ist das schlimmste, was mir je passiert ist." Ich löste mich wieder von Liam und er lächelte mich an. "Das glaube ich dir." Ich riss mich extrem zusammen und sah hinüber zu Niall, dessen Kopf auf seinen verschränkten Armen auf dem Tisch lag. Er weinte, weinte und weinte, warum wusste ich nicht wirklich. Ich meine, klar, natürlich wusste ich warum Niall weinte. Was musste das nur für ein Gefühl sein, wenn man sich als eigentlich Hetero-Junge in den allerbesten Freund verliebt? Ich versetzte mich in seine Situation... und drehte schon alleine beim Gedanken daran durch. Wenigstens erklärte das alles Nialls komisches Verhalten in der letzten Zeit. Ich seufzte und fuhr langsam mit meiner Hand über den Tisch zu Niall Arm. Er sah kurz auf, und lächelte mich zaghaft an. Ich nutzte die Chance, stand auf, ging um den Tisch herum und hockte mich dann vor Niall hin. Er richtete sich nun komplett auf und sah mich unsicher an. Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln und begann zu sprechen, einfach aus dem Bauch heraus... "Niall, du kannst dir nicht vorstellen, wie leid es mir gerade tut , dass du Harry und mich vorher so sehen musstest... das wollte ich nicht, aber... es war unser erster Kuss... und ein wunderschöner Moment... naja, was auch immer, ich bin wirklich in Harry verliebt, und..." Ich warf einen Blick zu Liam, der das Szenario mit einem breiten Grinsen im Gesicht verfolgte. "Ich.. ich weiß ja, wie sich das anfühlt, verliebt zu sein, aber... nun ja, ich kann mir ganz bestimmt nicht vorstellen, wie das alles für dich sein muss... Aber... kannst du dich noch erinnern, wie sehr du und Liam euch mal einen Freund für mich gewünscht habt?" Niall nickte und brachte ein kleines Lächeln über seine Lippen. "Tja , und jetzt ist es soweit... du kannst dir einfach nicht vorstellen, wie schön das für mich ist..." Er schluchzte wieder. "Niall, die Liebe ist ein Arschloch, glaub mir." Er musste kurz kichern und auch Liam stimmte mit einem Nicken zu. "Neil... irgendwann kommt mal jemand in dein Leben, oder Gott weiß, vielleicht ist dieser Mensch sogar schon in deinem Leben... ich verspreche dir, eines Tages kommt jemand, den du noch mehr lieben wirst als mich, auch wenn du dir das jetzt noch nicht vorstellen kannst, aber... es wird ganz bestimmt so sein. Fakt ist und bleibt: ich hab dich lieb, wirklich, und ich werde dich bis zu meinem letzten Atemzug lieben, Niall. Wenn auch nur als besten Freund und nicht als festen Freund." Ich lächelte ihn an und stand auf. Ich griff Niall unter die Arme, zog ihn auf die Beine und schloss meine Arme um ihn. Ich musste nicht lange darauf warten, dass er die Umarmung erwiderte. Es war soooo ein schönes Gefühl, den wichtigsten Menschen in meinem Leben nach so langer Zeit wieder in meinen Armen zu halten. "Kannst du mir was versprechen?", fragte ich ihn dann. Er löste sich halb von mir und fragte: "Was denn?" "Bitte, Nini, sei wieder so liebevoll und süß wie früher, ich vermisse den alten Niall mehr als alles andere." Er nickte und umarmte mich sofort wieder. Als nun auch Liam bemerkt hatte, dass die Bombe entschärft war, kam er ebenfalls zu uns und legte die Arme um uns beide. "So, jetzt ist alles gut", sagte er. Ich trat einen Schritt von den beiden zurück und grinste sie überglücklich an. "Hey", sagte Liam dann. "Sag mal, Louis... wo ist eigentlich Harry?", fragte er mich dann. "Oh... Ähm, ich hab ihn vorhin nach Hause geschickt, ich hab gesagt, er soll wieder kommen, wenn ich mich bei ihm melde,... also sobald wir hier fertig sind... und das sind wir ja jetzt." Ich lächelte, und plötzlich bekam Liam seinen... einfach seinen Gesichtsausdruck, den er immer hatte, wenn er eine Idee hatte. Ich blickte ihn fragend an, und Liam sagte: "Was hältst du davon, wenn er jetzt gleich wieder kommt und du uns deinen Freund endlich vorstellst?"