Viertes Kapitel

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Louis P.o.v

... ich konnte mich gar nicht richtig konzentrieren, dieser Typ raubte mir einfach den Atem. Fuck, ich durfte mich jetzt verdammt nochmal nicht verlieben, und schon gar nicht in einen fremden. Ich suchte mein Handy aus meiner Tasche, um Liam und Niall diese "Botschaft" zu erzählen, entschloss mich dann aber doch dazu, es bleiben zu lassen. Ich seufzte und konzentrierte mich dann wieder auf die Vorlesung, die zweifellos eine der langweiligsten war, die ich je gehört hatte.

6 Stunden später, in der Kantine...

Ich besetzte einen Tisch in einer Ecke für Niall, Liam und mich, nachdem ich mir mein Mittagessen geholt hatte. Ich sah mich im Raum um, auf der Suche nach Niall und Liam, und plötzlich blieb mein Blick an dem Jungen hängen, der mir am Morgen geholfen hatte. Wieso hatte ich ihn eigentlich nie zuvor bemerkt? So jemanden kann man doch gar nicht übersehen... Er saß mit insgesamt 8 anderen Studenten, 4 Jungs und 4 Mädels, an einem Tisch und lachte sich offenbar mit ihnen kaputt. Das zauberte auch mir ein Lächeln aufs Gesicht.... Niall und Liam kamen schnatternd zu mir und setzten sich. Ich riss mich von dem Anblick des Unbekannten los und konzentrierte mich auf ihr Gespräch. "Du kannst dir nie sicher sein, vor allem wenn er noch dazu bi ist und auch auf Mädchen steht... aber wenn er dich wirklich liebt, dann ist er ja wohl doch hoffentlich so ehrlich und erzählt es dir wenigstens..." "Um was geht's bei euch", fragte ich verwirrt. "Wir setzen gerade unser Gespräch von heute morgen fort", antwortete Liam mir und richtete sich dann wieder an Niall: "Ja, vor allem weil er eigentlich voll heiß ist und sehr begehrt... unter Jungs wie Mädels. Sicher... ich weiß nicht..." "Wie lange seid ihr schon zusammen?", unterbrach ich Liams Monolog. "Noch nicht ganz 3 Monate", antwortete er. "Also, wenn er es wirklich ernst mit dir meint, wird er doch wohl nicht mehrspurig fahren..." "Das hoffe ich ja wohl auch, aber er benimmt sich so komisch..." "So ein Quatsch", plapperte Niall dazwischen. Dann wandte er sich zu mir und sagte: "Er hat mir den WhatsApp-Verlauf von ihnen gezeigt, und Zayn is voll lieb zu ihm... halt ganz normal für zwei Verliebte... Ich bin richtig neidisch, Sabrina behandelt mich nicht so..." "Hängst du ihm vielleicht ein bisschen zu viel am Hals?", fragte ich Liam dann. Soetwas wäre typisch für ihn. Er schüttelte den Kopf und stocherte in seinen Spaghetti herum.

Liam P.o.v

Ich machte mir wirklich Sorgen, dass Zayn eine andere oder einen anderen hatte, auch wenn ich natürlich wusste, dass es nicht so war. Aber das waren Dinge, die Niall und Louis nicht sehen konnten. Auch wenn ich wusste, dass Louis sich auch ziemlich oft ziemlich schlecht fühlte,... es war hart für uns alle irgendwie. Louis war ein Einzelgänger keinesgleichen und hatte kaum Freunde, Niall wurde von seiner Familie von Irland hier her nach England gezerrt, als er noch ein Baby war, was ihn bis heute belastete, auch wenn er sich nicht mehr richtig an seine Heimat erinnern konnte, und von seiner Freundin wie Dreck behandelt, obwohl er so ein toller, liebenswürdiger, vertrauensvoller Mensch war... Und ich? Ich hatte einen Freund, den ich zwar aufrichtig liebte, aber ich war mir nicht sicher, ob er das gleiche fühlte. Ich konnte nur hoffen, dass er mir treu war... ich nahm mein Handy raus, und gab es Louis. "Da, du kleiner Klugscheißer. Überzeug dich selbst davon, dass er sich seltsam benimmt in letzter Zeit." Er runzelte die Stirn, nahm das Handy und las sich den Verlauf durch. "Wenn du mich fragst: erstens benehmen wir uns wie Mädchen, wenn wir uns gegenseitig WhatsApp-Verläufe zeigen, und zweitens sieht es ganz so aus, als wärst du der Einzige." "Schon vergessen, wir sind Mädchen", antwortete ich lachend und fügte dann hinzu: "Gut, zwei beste Freunde können nicht lügen." Ich steckte das Handy wieder zurück in meine Hosentasche und widmete mich dann meinem Essen. Wir verbrachten den Rest der Pause schweigend, kehrten dann alle zu unseren Vorlesungen zurück und fuhren am Abend alle gemeinsam wieder nach Hause. Unser ganz normaler Tagesablauf eben. Langweilig, monoton, ein Tag dem anderen gleichend.

Abends, in Nialls und Louis' Wohnung...

Louis P.o.v

Ich lag halb auf Niall, der seine Arme um meine Brust geschlungen hatte und mit den Händen meinen Bauch leicht massierte. Das musste bestimmt richtig schwul aussehen (war es ja eigentlich auch), aber außer mir und Niall wusste schließlich niemand, dass wir uns jeden einzelnen Abend gegenseitig in den Halbschlaf kraulten, und uns beiden gegenüber war es sowieso egal, und außerdem brauchte es unter uns ja auch nicht irgendwie peinlich sein. Außerdem war es okay, seinen besten Freund gern zu haben und ihm das auch zu zeigen... Wir suchteten mal wieder unsere Lieblingsserie, "How I Met Your Mother", und quatschten dabei ein bisschen. "Wolltest du heute nicht eigentlich mit Sabrina reden?", fragte ich und drehte meinen Kopf dabei so, dass ich ihm in die Augen konnte. "Eigentlich, ja", antwortete er. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. "Aber sie hat heute keine Zeit." "Weißt du was? Sie regt mich so auf, was findest du überhaupt an der", schimpfte ich, wohl etwas zu laut. Ich setzte mich auf. Niall antwortete: "Weiß auch nicht, sie ist eben...", und wurde rot. Ich seufzte, stand auf und schlurfte in unsere Küche und holte uns beiden je eine Tasse Tee. Ich setzte mich wieder zu ihm und drückte ihm seine Tasse in die Hand. "Ich werd sie nachher noch anrufen..." Gerade als er das gesagt hatte, klingelte sein Handy, das vor uns auf dem Tisch lag. Ich warf einen Blick drauf; und tatsächlich: "Sabrina". "Na, wenn man vom Teufel spricht.. ", sagte ich und erntete dafür einen beleidigten Blick von Neil. Er stellte den Tee ab und nahm stattdessen sein Handy in die Hand, um Sabrinas Anruf anzunehmen. "Hey, Sabrina", sagte er. "Mach auf laut", hauchte ich. Mit einem genervten Blick nahm er das Handy vom Ohr und drückte auf Lautsprecher. Ich grinste ihn an, und lauschte dann Sabrinas nerviger, hoher Stimme: "Ja, Ni, du wolltest dich doch heute noch mit mir treffen... ist es wichtig?" Niall nickte, was natürlich nur ich sehen konnte, und antwortete dann: "Ja, ist es." "Okay, gut... würde es dir was ausmachen, wenn ich in einer halben Stunde zu dir komme? Oder ist Louis, dieser Schleimer, bei dir..." "LOUIS IST KEIN SCHLEIMER, DU BLÖDE KUH", fing Niall an zu schreien. "Ist ja guuut... also?" "Ja, du kannst kommen", antwortete Niall dann, jedoch in einem nahezu tödlichen Tonfall. "Ist gut, bis später Baby, freu mich auf dich... Tschüss." "Tschüss." Niall legte auf und ich sah ihn kopfschüttelnd an. "Und mit so einer komischen, arroganten Zicke hast du geschlafen... ich fass es nicht", rutschte es mir raus. Niall sah mich an und sagte: "Ich auch nicht." "Naja, jeder macht Fehler", antwortete ich und dann zog ich ihn wieder zurück in meine Arme. "Du weißt, für mich bist du der Größte", wisperte ich in sein Ohr. Er lächelte und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

Niall P.o.v

Louis war einfach der beste. Ich konnte auf ihn zählen, egal was war. Ich kuschelte mich an ihn und fragte dann: "Meinst du nicht auch, wir sollen nicht aufräumen, bevor meine zukünftige Ex-Freundin kommt?" Louis lachte und sagte: "Ja, okay." Er stand auf, machte den Fernseher aus und lief in die Küche. Ich hörte ihn, wie er das ganze Geschirr, das bei uns herumstand, in die Geschirrspülmaschine räumte und danach die Ablagen und den Tisch abwischte. Als er damit fertig war, kam er wieder ins Wohnzimmer und räumte die leeren Pizzakartons, die auf dem Wohnzimmertisch standen, weg und ging dann in sein Zimmer.

Invisible (Larry Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt