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Nachdem wir unsere Zimmer besetzt hatten, gingen wir zum Speisesaal. Natürlich nahmen wir die Treppen. Nie wieder werde ich einen Fahrstuhl betreten. Ich griff nach Marios Hand, als wir den Speisesaal betraten, doch er zog sie weg. Verwirrt schaute ich ihn an, doch er ignorierte mich. Was war den jetzt los? "Mario, alles okay?" Er antwortete nicht, sondern ging schnurstracks auf einen leeren Tisch zu. Was war bloß in ihn gefahren? Ich drehte mich zu Marco, doch er zuckte nur mit den Schultern.

Während dem Essen, wechselte Mario kein Wort mit mir. Er ignorierte mich einfach. Ich hatte echt kein Bock auf so nen Kindertheater. Wütend stand ich auf, pfefferte meine Servierte auf den Tisch und verließ den Speisesaal. Was war bloß wieder in ihn gefahren? Du hast mal wieder scheiße gebaut.

Aber was hatte ich getan?
Grübelnd spazierte ich durch den anliegenden Park. Eine Träne kullerte meine Wange herunter. Wieder hatte ich alles verbockt. Wieder wurde ich schwach. Doch ich wollte nicht wieder so sein wie früher. Ich setzte mich auf die Parkbank. Immer mehr Tränen verließen meine Augen und fanden sich auf der feuchten Erde wieder. Nun spürte ich auch Masse Tropfen auf meinem Kopf. Es begann zu regnen. Erst leicht dann immer stärker. Doch alles war mir gleichgültig. Er hatte mich verletzt. Mit seiner Ignoranz. Ich sah einen Schatten, der auf mich zukam. Schnell stand ih auf und ging weiter. "Mila!", rief die Person. "Lass mich in Ruhe!", schrie ich zurück. "Ich hab dir doch nichts getan! Bleib bitte stehen." Das war nicht Marios Stimme. Ich blieb stehen, drehte mich jedoch nicht um. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und drehte mich zu ihm um. Matthias.
"Was willst du?", fragte ich immer noch wütend.
Er war etwas unsicher, wie er antworten sollte: "Ähm...ich hab dich gesehen als du rausgerannt bist und wollte schauen ob alles okay ist!"
"JA mir geht's prima. Ich laufe immer im Regen herum und tanze."
Er lächelte: :"Mario hat recht! Dein Sarkasmus muss man lieben!"
Er hat mit ihm über mich geredet?
Warum?
" Ihr habt also über mich gelästert", fragte ich etwas zu genervt.
" Gelästert nicht, aber...er hat mir ein bisschen von dir erzählt."
Ist klar.
" Hat er dir auch eraklärt, warum er mich ignoriert? "
" Nicht das ich wüsste..."
Toll.
"Hat mich gefreut mit dir zu....quatschen", erwiederte ich und setzte meinen Weg fort. Was wollte der von mir. Und warum redete er mit Mario über mich?
Ich verstand nichts mehr.
Du hast noch nie was begriffen.

Völlig durchnässt kehrte ich am späten Abend ins Zimmer zurück. Marco und Mario schliefen bereits.
Er hat sich nicht mal Sorgen gemacht wo du bleibst.
Wut stieg in mit auf. Niemals werde ich mich heute neben ihn legen. Ich ging ins Bad und zog mich um. Ich betrachtete mich im Spiegel. Meine Augen waren rot vom Weinen und meine Haare klebten mir im Gesicht.
Er hat dir nie gesagt das du hübsch bist.
Meine Lippen waren aufgeplatzt.
Er hat dir nie gesagt, das er dich liebt.
Ich schaute auf meinen Arm, der voller Narben war.
Er hat noch nie mit dir geschlafen.
Benommen griff ich nach Marios Rasierklinge. Sollte ich wieder schwach werden?
Er hat sich verändert. Er ist nicht mehr der, in den du dich verliebt hast.
Und ratsch. Schon zierte ein neuer Schnitt meinen Arm. Doch diesmal tat es höllisch weh. Wieder fing ich an zu weinen. Wie viel kannst du eigentlich weinen?
Und noch ein Schnitt. Ich war wütend auf mich selber. Ich hatte Mario geschworen mich nicht mehr zu verletzten. Es geht ihn nichts an! Er gehört nicht mehr in dein Leben. Du gehörst nicht in seins.

Die Tür wurde aufgerissen und ein müder Mario kam herein. Er entdeckte mich, wie ich mitten im Badezimmer stand. Mit der Klinge in der Hand. Geschockt blickte er zwischen meinem verheultem Gesicht und meinem blutendem Arm hin und her. Mir wurde schwummrig und meine Beine gaben nach. Sofort war er an meiner Seite und fing mich auf.
Wie damals auf dem Friedhof.
Er setzte mich auf der Badewanne ab und begann meine Wunden zu verarzten.
"Warum tust du das", fragte er mit sanfter Stimme.
Warum? Sein Ernst?
Ich wendete meinen Blick von seinen Augen. Er wusste es doch genau. Ich spürte seine Hand auf meiner Wange.
"Schau mich bitte an Mila!"
Nicht weich werden.
Ich wehrte mich gegen meine Gefühle für ihn.
Da ich keine Anstalten machte ihn anzuschauen drehte er meinen Kopf. Sobald meine seine Augen trafen schmolz alles in mir.
Nein Mila! Nein! Er hat dich heute verletzt.
"Ist es , weil ich dich heute ignoriert hab?"
Ich nickte stumm.
"Mila hör mir zu. Ich hab heute begriffen, das ich dir nicht gut tue. Gerade hat sich das wieder bestätigt. Du hast doch wegen Mir verletzt. Wegen mir weinst du .
Ich hab dich verletzt.
"Liebst du mich nicht?", schoss es aus mir heraus. Sofort folgten weitere Tränen. Sanft wischte er sie mit seinem Daumen weg. Mein Herz begann schneller schlagen.
Du darfst ihn nicht vertrauen. Hau ab.
"Nein."
Geschockt wich ich von ihm zurück.
Er wandte seinen Blick ab.
Doch ich nahm das nicht so hin.
"Mario schau mit in die Augen und sag, das du mich nicht liebst." Langsam wendete er sich wieder zu mir. Seine Augen glänzten.
"Mila, ich-"
"Sag es Mario."
Statt zu antworten, spürte ich seine Lippen auf meinen.
Lauf weg. Er liebt dich nicht.
Doch ich konnte nicht. Dieser Mann raubte mir meinen ganzen Verstand. Ich konnte mich einfach nicht von ihm lösen.
Aber er von dir.
Er nahm seine Lippen von meinen und legte seine Stirn an meine. Bevor ich protestieren konnte, legte er mir seinen Finger auf die Lippen.
"Siehst du Mila. Gerade hab ich dir das Herz gebrochen und dir gesagt das ich dich nicht liebe und sobald Ich dich küsse vergisst du alles. Ich bin nicht gut für dich."
"Mario, bitte! Du bist das besten meinem Leben. Du hast mich wieder aufgebaut."
"Und nun muss ich dich wieder fallen lassen. Tut mir Leid, aber es ist besser. Ich bin nicht der, für den du mich hällst. Ich bin nicht gut für dich"
Er ließ mich alleine zurück. Doch seine Worte hallten durchs Badezimmer.

'Ich bin nicht gut für dich!'

Mal ein langes Kapitel.
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If I stay -《Mario Götze, Marco Reus& Andere》 [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt