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Noch Stunden saß ich dort und starrte in die Ferne. Was sollte ich jetzt tun? Sollte ich zurückgehen? Ich setzte mich auf und ging näher an das Wasser heran. Langsam ging ich in die Hocke und betrachtet mein Spiegelbild. Ich kam wir so fremd vor. Verheulte Augen, abgemagertes Gesicht....Ich sah schlicht und einfach scheuslich aus. Ich wurde immer dünner. Weit entfernt am anderen Ufer sah ich eine Gestalt. Sie beobachtete mich eindringlich und fast schon drohend und gefährlich. Sofort setzte ich mich auf und ging einen Schritt nach hinten.
"Mila!", hörte ich eine Stimme hinter mir. Blitzschnell fuhr ich herum. Dort stand Mario. "Mila", hörte ich eine weitere Stimme und drehte mich erneuert um. Eine ganze Armee in Marios Gestalt stand hinter mir. Alle riefen meinen Namen. Es wurden immer und immer mehr. Was war hier los, wurde ich verrückt? "Mila,....Mila,....Mila"
Schützend hielt ich mir die Ohren zu. Doch seine Stimme dröhnte in meinem Kopf. "Bitte hör auf! Mach das es auhört", schrie ich stöhnend. Doch nichts ändernde sich.
"Mila,.....Mila,....Mila"
Es war einfach nur unerträglich. Mein Kopf schmerzte und die Tausend Stimmen begannen meinen Körper in den Boden zu ziehen. "Mach das es aufhört. Mario bitte!"
"Mila ich bin hier. Es hört gleich auf beruhigt dich." Ich hatte meine Augen geschlossen und spürte wie mich etwas streifte. Erschrocken fuhr ich zurück. Wieso konnten mich diese Simulationen berühren?
"Mila! Ich bin es. Ich verspreche dir es hört auf okay. Hier drück meine Hand ich bin echt."
Nein hör nicht drauf. Du bildest dir das alles ein. Immer noch schreien tausend Stimmen meinen Namen. Ich sackte auf Den Boden und hielt mir den Kopf. Es tat so verdammt weh. Ich begann meinen Kopf auf den harten Asphalt zu schlagen. Ich wollte alles zertrümmern.
"Hör auf damit! "
Niemals. Es half. Die Stimmen wurden immer leiser.
"Du sollst verdammt noch mal aufhören Mila! Kile mach was, sie bringt sich doch um."
Immer heftiger knallte ich meinen Kopf in den Boden. Es tat so gut, es befreite.
Die Stimmen klangen nur noch wie ein dumpfes Flüstern und ich ließ mich zurückfallen. Langsam öffnete ich die Augen. Über mir beugte Mario und Kile. Es war wie in einem Stummfilm. Sie bewegten ihre Lippen, doch kein einziger Ton erreichte meine Ohren. Ich spürte etwas warmes über meine Wangen laufen. Blut.
Was war noch real? War Mario real?
Beiden bücken sich nieder. Ich vernahm ein Pipen wie ein Tinitus, der durch die Welt schleifte. Ich blickte hoch in den Himmel. Er war wunderschön blau. Dieses blau erfüllte meinen Körper. Mario begann zu verblassen. Mit träumerischen Blick lag ich da und war mit blau umschlossen. Alles wurde unscharf. Dann schloss ich die Augen. Alles war endlich still.

Marios Sicht:

Es war ein schrecklicher Anblick. Wie sie da lag mit geschlossenen Augen und einem dicken Verband um den Kopf. Wie viel Unglück hatte sie eigentlich. Es war wahrscheinlich alles meine Schuld. Ich tat ihr nicht gut. Wegen mir verletzte sie sich immer.
Marco betritt den Raum und setzte sich neben mich. "Gibt es Neuigkeiten?"
"Kile meinte es reicht wenn sie hier bleibt, sie muss nicht ins Krankenhaus. Aber keine Ahnung wann sie aufwacht. Scheiße. Marco ich habe einfach so viel Scheiße gebaut. Wie soll ich das denn alles wieder gut machen?" "Mario mach dir keine Vorwürfe, es ist nicht deine Schuld!" "Und was ist wenn sie gar nicht mehr aufwacht? Wenn sie stirbt? Ich könnte mir das nie verzeihen." "Mario sie wird nicht sterben! Sie ist stark. Außerdem hast du Kile gehört, wenn es schlimm wäre, wäre sie längst im Krankenhaus!" "Ich weiß einfach nicht mehr weiter,...wir waren so glücklich und vom einen auf den anderen Tag ist alles anders. Ihr Leben hat sich komplett geändert. Sie hat jetzt einfach mal einen neuen Bruder und einen...falschen Freund...Jeder hat sie immer nur angelogen. Sogar ich Marco! Was ist wenn sie mich gar nicht mehr will? Sie hat mich Krimineller genannt! Als ich sie am Ufer gesehen haben hatte sie Angst vor mir! Sie hat einfach nicht auf mich gehört...du weißt gar nicht was das für ein Gefühl war...ich konnte ihr nicht helfen...Wäre Kile nicht gewesen hätte ich zugeguckt wie sie sich umgebracht hätte."
"Mario verdammt! Hör auf so zu denken. Sie liebt dich. Sie liebt dich sogar so sehr, dass sie innerlich dran kaputt geht! Sag doch endlich ein, dass sie doch überall liebt. Genauso wie du sie."
Kile betrat den Raum. Sofort setzte ich mich auf: " Was ist mit ihr, warum wacht sie nicht auf?"
"Mario hab Geduld! Sie hat nennen schweres Schädelhirntrauma. Aber das können wir hier auch behandeln. Sie wird sich nur schonen müssen, es kann immer noch zu einer Hirnblutung kommen.
"Kile das hättest du jetzt nicht sagen dürfen. Jetzt wird er sie behandeln, als wäre sie aus Glas."
Ich schmunzelte etwas. Doch sofort wurde mir der Ernst der Lage wieder bewusst. Sie könnte Sterben.
"Jungs passt mal bitte auf sie auf. Ich muss kurz an die frische Luft.
Ich stand auf und nickte Marco zu, der mir aufmunternd auf die Schulter klopfte. Ich verließ den Raum und knallte dabei fast mit Erik zusammen.
"Ohh Hey Mario! Ähhm ist alles okay?"
Ich ging einfach weiter. Auf ein blödes Frage-Antwort-Spiel hatte ich jetzt wirklich keine Lust. Ich schritt durch den Flur. Am Ende sah ich eine Gestalt, die auf mich zukam. Och ne, schon wieder einer, der mich fragt wie es mir geht. Doch als er näher kam stockte mir der Atem: " Was machst du hier?"
"Ich will wissen wie es ihr geht!"
"Das geht dich nichts mehr an! "
"Und wie. Ich hab Ein Recht dazu."
"Du kapierst nicht, dass sie sich nicht sehen möchte oder?"
Er verstummte.
"Ich bin ihr Bruder! Lass mich zu ihr!"
"Noah du WARST ihr Bruder! Verschwinde!"
Noah ballte die Fäuste. Jeden Moment würde er beginnen auf mich einzuschlagen. Und er war deutlich größer als als ich....Klatsch...
Ich taumelte leicht zurück. Seine Faust hatte mein Auge getroffen. Wut stieg in mir hoch. Niemals würde ich ihn zu Mila lassen.
Ich ballte ebenfalls meine Fäuste und wir begannen auf uns einzuprügeln. Schlag Für Schlag wurde ich schwächer. Er war mir eindeutig überlegen. Ich hörte etwas Entfernt Stimmen. Mehrere Personen versuchten uns auseinander zu reißen. Marco war einer von ihnen. Auch Kile war hinzugekommen und hielt Noah von mir fern.
"Noah man beruhigt dich verdammte scheiße!", raunte Kile wütend.
Sofort hielt er inne.
"Was macht er hier?" Noah schaute Kile eindringlich an.
"Er ist Milas Bruder! Und ihr Arzt!"
"Er ist ein Kriminäler!"
"Noah ich war das damals! Nicht Kile!"
Noah wirkte durchaus geschockt. Dann riss er sich plötzlich los und rannte auf mich zu. Er schubste mich gegen die Wand. Ich sah noch wie Marco auf mich zulief, als kurz danach ein Schmerz meinen Rücken durchfuhr und alles schwarz wurde...

Wooommm, ich habe mal wieder geschafft ein neues Kapitel mit sehr viel Handlung diesmal:)
Schreibt doch gerne Rückmeldungen in die Kommentare♡

Neues Kapitel kommt bei 10 Likes und 7 Kommentaren:)♡

If I stay -《Mario Götze, Marco Reus& Andere》 [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt