~60~

136 6 0
                                    

Ich musste ihm einfach ein Ultimatum stellen, denn ich hielt all diese Scheiße nicht mehr aus: die Lügen, die Ungewissheit, generell all die Schmerzen, nur weil man eine Person über alles liebt.
Das schlimmste ist natürlich immer, wenn du das Gefühl hast nicht das zurück zu bekommen, was du verdienst. Und man kann leider nicht erzwingen, wiedergeliebt zu werden.
Ganz gleich, wie sehr man sich es wünscht. Manchmal hat man einfach den richtigen Zeitpunkt verpasst.
Doch wann genau war unser richtiger Zeitpunkt gewesen? Als unser Kind noch lebte? Oder wann? Wann verdammt war dieser Zeitpunkt. Wenn ich es wüsste, wünsche ich mir hier und jetzt genau dahin zurück.
Ich wollte doch nur glücklich sein. Und zwar mit ihm.
In all der Zeit hab ich durchaus gelernt Leid zu ertragen, Schmerzen zu verbergen und mit Tränen in den Augen zu lachen, nur um den Menschen zu zeigen, dass es mir 'gut' geht , obwohl ich innerlich zerbreche...

"Mila!"
Erschrocken drehte ich mich um.
Ich stand vor einer Hauptstraße und war kurz davor sie zu betreten.
"Willst du dich jetzt umbringen oder was ?", fragte Marco mich geschockt.
"Nein man. Ich war nur in Gedanken."
"Dann hör auf zu denken und komm mit."
Er nahm meine Hand und zog mich weg.
"Was wohin denn?"
"Na zu Mario."
Apprubt blieb ich stehen und riss mich von ihm los.
"Marco nein ich will nicht zu ihm!"
"Mila hör mir zu! Es ist alles ganz anders als du denkst. Und jetzt überwind bitte deine Sturrheit und vertrau mir."

Einen Moment überlegte ich echt, mich wieder von ihm loszureißen. Aber ich hab Marco schon immer vertraut. Er war immer für mich da.

"Okay.  Wohin geht's?"
"Gott im Himmel sei Dank."
Marco faltete seine Hände und schien echt ein Stoßgebet in den Himmel zu schicken.
Ich musste über seine übertriebene Gestik lachen:"Überspiel meine Frage nicht, Marco."
"Ich darf es dir nicht sagen. Komm einfach."
"Ich hasse Überraschungen!"
"Umso besser!", lachte er und zog mich durch den Park.

Mit verbunden Augen führte Marco mich in irgendein Gebäude.
Ich fand das ganze Spektakel einfach nur lächerlich.
Was durfte ich denn jetzt nicht sehen ? Wollte Marco mich irgendwo runterschubsen oder was ?
"Mila nimm die Augenbinde ab", hätte ich seine sanfte Stimme neben meinem Ohr.
Vorsichtig luckte ich drunter her und was ich kurze Zeit später sah, verschlug mir die Sprache.
Vor mir stand mitten im Sportzentrum eine riesige Leinwand auf der Bilder von Mario und mir projiziert wurden. Und vor mir ein kniender Mario. Ich hörte auf zu Atmen.
"Es tut wir so leid wie das alles gekommen ist. Ich wollte dich nicht verletzten oder sonstiges. Es tut mir leid okay.  Ich liebe dich! Ich liebe dich einfach so sehr. Lass uns unsere Vergangenheit begraben und im hier und jetzt Leben. Lass uns zum letzten mal einen Neuanfang starten, mit den Unterscheid, für immer aneinander gebunden zu sein. Willst du meine Frau werden Mila ?"
In seinen Augen staute sich Wasser und auch ich war kurz vorm heulen.
Er hatte mir so oft wehgetan. Aber nichts fühlte sich so schmerzhaft an wie das hier gerade. Es fühlte sich an als ob jemand mein ganzes Herz wieder zusammenpuzzelte, dabei aber Tiefe Kratzer hinterließ. Doch es fühlte sich auf einmal alles so richtig an. Es waren die Zufälle, die Missstände und alle Niederlagen die uns zum dem machen was wir heute sind. Ohne sie gebe es kein WIR. Und ich wollte das WIR. Denn es fühlte sich einfach gut an.
"Ja", antwortete ich und stürzte in seine Arme.

The End.

If I stay -《Mario Götze, Marco Reus& Andere》 [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt