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Kapitel 49

Caitlin schüttelte wild den Kopf. Ihr Herz pochte. Die Angst war zurück, der eine Moment der schrecklichen Klarheit und Gefühlskälte war vorbei. Furcht trat an ihre Stelle, Furcht und das Gefühl des Elends. Sie fürchtete um Louies Leben, um Beccas Leben, um ihr eigenes, um ihren Verstand. Becca würde das hier nicht überleben. Caitlin kannte sie zwar eigentlich nicht, aber das hier war doch auch ein Mensch. Wie konnte jemand diesem Tun nur positive Empfindungen entgegen bringen? Andrew drückte zu und schob den Löffel unter den Augapfel. Blut quoll hervor und lief wie rote Tränen über das Gesicht der Polizistin. Ein Zittern ergriff Caitlins Körper. Sie hatte keine Kontrolle mehr. Langsam hebelte Andrew mit dem Löffel das Auge aus der Augenhöhle. Nerven und Blut hingen daran herab. Andrew lächelte. Caitlin sah das nur aus dem Augenwinkel. Mühsam drehte sie ihren Kopf weg, sie wollte das hier nicht sehen. Im selben Moment schrie Louie auf. Wie im Zwang hob Caitlin den Kopf und sah zu ihm. Skiplaw schnitt gerade mit dem Skalpell die Haut an Louies Unterarm auf. Das leise Lachen Andrews tönte Caitlin in den Ohren. "Ich habe es dir gesagt", spottete er. "Hör auf", flüsterte sie. "Ich tue, was du sagst, ich schwöre..." - "Gut, gut", kicherte Andrew und nickte Skiplaw zu. Der legte mit enttäuschter Miene das Skalpell beiseite. Man sah Louie die Erleichterung an. Blut rann über seinen Arm. "Weiter gehts", forderte Andrew Caitlin auf. "Hol mir die Organe. Wir verzichten auf den Rest, ich verliere die Lust daran." Er schob sie zur bereits geöffneten Bauchdecke und hielt sie mit beiden Händen auseinander. Das Durcheinander der Organe brannte sich in Caitlins Netzhaut ein. Sie wusste, dass sie sich für immer an diesen Anblick erinnern würde. Wie betäubt führte sie Andrews Anweisungen aus. Zuerst die Nieren. Dann die Leber. Zuletzt schließlich das noch schlagende Herz. Leise Schluchzer ließen Caitlin beben. "Sehr gut", wisperte Andrew, als sie das Herz zu den anderen Organen und den Augen auf einen Teller legte. Heißes Blut klebte an ihren Händen. "Nun pass auf", forderte Andrew sie auf und nahm ein Skalpell. Er hielt es wie einen Pinsel. Mit sicheren Schritten trat er zu Beccas Gesicht. Fast sanft fuhr er ihre Konturen nach und setzte das Skalpell an. "Ich will, dass du lernst. Wie beim Malen ist es wichtig, die Feinheiten immer zu beachten. Du musst wissen, was du tust." Mit diesen Worten versenkte er das Skalpell in der Haut um die Nase der toten Frau.