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Kapitel 64

Skiplaw sah sich kurz im Raum um. Die Tapeten wirkten schäbig und alt. Andrew hatte nie wirklich Lust dazu gehabt, das Ganze zu renovieren. Er mochte es dramatisch und zu eben jener Dramatik gehörten eben auch kleinere Details wie Spinnenweben, heruntergekommene Fassaden und alte Tapeten. Natürlich hatte Lucas ihn schon oft darauf angesprochen, dass doch niemals irgendjemand diesen einen Raum jemals zu Gesicht bekommen würde, aber Andrew hatte nur gelacht. Jetzt wusste Skiplaw auch, warum. Es würde viel lustiger werden, den ohnehin schon verängstigten Moore in einem eher unheimlichen Raum zu begrüßen als in einem hoch modernen und perfekt aufpolierten Zimmer. Ein kurzes Lächeln stahl sich auf Skiplaws Lippen. Er hörte, wie im Gang immer wieder Türen geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen wurden. Edward Moore hatte die Tapetentür noch nicht erkannt. Offenbar kam es ihm auch nicht in den Sinn, einmal in Andrews Gedankenwelt einzutauchen und alles mit anderen Augen zu sehen. Dann würde Skiplaw eben einmal ein wenig nachhelfen müssen. Er ließ sich auf einem der zwei ledernen Drehstühle nieder, die eher beweglichen Sesseln glichen, drehte sich zu den Monitoren und suchte mit den Augen nach dem richtigen Knopf, um die Türen im Gang zu kontrollieren. Wieder lächelte er kurz, als er die richtigen Knöpfe fand. Langsam legte er den Finger auf einen davon und drückte ohne Hast zu. Auf dem passenden Monitor konnte Lucas beobachten, wie die Tapetentür direkt hinter dem verschreckten Edward Moore mit einem klassischen, markerschütterndem Quietschen aufsprang. Moore wirbelte herum und starrte die Tür an. Als würde er eine Falle erwarten - womit er eigentlich bei genauerer Betrachtung gar nicht mal so falsch lag - trat er möglichst leise an die Tür heran und lugte in den Raum. Skiplaw drehte sich langsam mit dem Drehstuhl herum und sah Moore direkt in die Augen. Mit einem kalten Lächeln sprach er den nervösen Mann an: "Du hast zu lange gebraucht - also habe ich beschlossen, dir auf die Sprünge zu helfen. Nun, was wirst du jetzt tun?" Er lehnte sich nach vorne und legte einen Finger an die Lippen. "Wirst du mich töten? Oder wirst du deinen Deal mit Andrew halten?" Moore sah sich nervös um. Auf einmal griff er in die Innentasche seiner mittlerweile schmutzigen Jacke und zog eine Phiole und ein Feuerzeug hervor.