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Kapitel 50

Caitlin riss die Augen auf. Sie wusste, dass Becca bereits tot war, aber das hier war einfach nur krank. Sie verstand nicht, warum Andrew so etwas tat. Langsam fuhr Andrew mit dem Skalpell an der Nase entlang. Mit schrecklicher Präzision schnitt er sie Zentimeter für Zentimeter heraus. Er lächelte, als er ihren Blick bemerkte. "Warum tust du das?", flüsterte Caitlin mit der Furcht, dass ihre Stimme versagen könnte. "Es macht mir Spaß", antwortete Andrew völlig offen. Leid schien ihn nicht zu berühren. Erneut setzte er das Skalpell an - an den Lippen. Becca schien mittlerweile schon völlig unkenntlich zu sein. Ihr ehemals warmes Gesicht war enstellt und glich mehr einer schrecklichen Maske als einem menschlichen Gesicht. Auch an den Lippen verfuhr Andrew völlig präzise. Er wirkte dabei unbeschwert, als würde ihm dieses kranke Spektakel entspannen. Langsam trennte er die Lippen vom noch übrigen Rest des Gesichtes der toten Polizistin. Seine feinen Handschuhe waren mittlerweile rot vor Blut, jedoch auf seinem Jackett war bisher nichts zu sehen, was auf so eine Verstümmelung schließen ließ. Caitlin konnte nur die Sekunden zählen. Auch die Ohren entfernte Andrew. Zu guter Letzt schnitt er den Schädel vom Hals und begann, die Haut abzuziehen. Caitlin würgte. Sie schmeckte bereits Galle. Andrew hielt sie nicht mehr fest, sodass sie langsam zurückweichen konnte. Sie floh in eine der Zimmerecken und erbrach sich auf den Boden. Aus Richtung der Liege mit Beccas Leiche hörte sie Andrew lachen, ein wahnsinniges und spottendes Lachen, das fast noch unheimlicher wirkte als die Tatsache, dass er gerade eine Leiche verstümmelte und auch noch Spaß dabei hatte. Er war krank, er war eindeutig krank. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und ein Taschentuch hing plötzlich vor ihrem Gesicht. Mit einer kraftlosen Bewegung griff sie danach und wischte sich das Gesicht und die blutverschmierten Hände sauber. Erst jetzt bemerkte sie, dass es ein Taschentuch aus Seide war, mit feinsten Stickereien und einer Widmung. 'Für Lucas', stand dort. 'I. B.', war in schwungvoller Schrift darunter gestickt worden. I. B.? Es war eine gute Möglichkeit, sich von dem Spektakel hinter ihr abzulenken. Sie wollte nicht wieder hinsehen. Langsam hob sie den Kopf und sah in Skiplaws unergründliche Augen. Unsanft zog er sie hoch und schob sie zu Louie. "Du fasst ihn nicht an und du lockerst nicht seine Fesseln", befahl er ihr knapp. "Ich helfe kurz Andrew. Zum Abendbrot gibt es heute intelligentes Essen." Auf Caitlins fragenden und verstörten Blick hin antwortete er mit einem Grinsen: "Na, Gehirn."