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Kapitel 60

Wütend drehte Keith sich zu seinen Männern um, die ihn angespannt beobachteten. "Türen öffnen und die entführten Personen außer Haus bringen. Und passt auf. Das hier sind mit Sicherheit nicht die einzigen Überraschungen gewesen." Seine Männer nickten zustimmend und drehten sich zur Tür um. Die schien fest verschlossen zu sein. Roy fluchte leise und zog ein Set Dietriche aus der Tasche. Keith drehte sich wieder zu dem Psychopathen und seinem Gehilfen um und prallte zurück. Der Psychopath stand nun direkt vor ihm und grinste ihn mit strahlend weißen Zähnen an. "Bitte macht nichts kaputt. Es hat mich ein Vermögen gekostet, alles so einzurichten..." Tiefer Ekel keimte in Keith auf. "Du bist krank", knurrte er. Der Psychopath lächelte süffisant und schüttelte tadelnd den Kopf. "Nein, nein. Ich bin Andrew. Und ich bin nicht krank... ich bevorzuge 'verhaltenskreativ'." Das Lächeln wurde nachsichtig. "Aber dass kann jemand wie du ja nicht wissen, nicht wahr?" Er beugte sich ein Stück nach vorne und sah Keith direkt in die Augen. Der konnte Andrews Pfefferminzatem riechen. "Hat dich jemand bestimmtes hergeführt?" - "Mein Verstand, ja", knurrte Keith gereizt. Die plötzliche Nähe zu dem Kerl machte ihn reizbar. "Roy, mach endlich die verdammte Tür auf", fluchte er in Richtung seiner Männer. "Wir warten nur auf dich", kam es trocken zurück. "Durchsucht das Haus", erteilte Keith die Befehle. "Bruce und Moore werden hier mit mir bleiben und die zwei Irren hier in Schach halten." Er sah, wie Moore sich verkrampfte. Er schien sich hier nicht wohl zu fühlen - einerseits konnte Keith das durchaus nachvollziehen, andererseits kam ihm das ganze Verhalten des Kollegen doch irgendwie spanisch vor. Die Männer strömten in den Gang und verteilten sich, während Bruce sich wie ein Türsteher positionierte und die Arme verschränkte. Moore fummelte ununterbrochen an seiner Uniform herum und behielt Andrew und - wie hieß er gleich? - Skiplaw im Auge. Die zwei wirkten relativ gelassen, allerdings glitzerte etwas in Andrews Augen, was Keith schon oft gesehen hatte: Erkenntnis. Andrew hatte erkannt, dass er so oder so aufgeflogen war. Bevor er aufgebrochen war, hatte Keith noch zusätzliche Verstärkung geordert, die jede Sekunde eintreffen musste. Andrew schien so etwas bereits zu ahnen, denn er lächelte lediglich. Das Lächeln wirkte wie eine Art Mantra, um eine Ruhe zu bewahren. Ein kühler Glanz trat in Keiths Augen. "He, Chef", rief da einer der Männer aus dem Gang. "Ich hab hier was gefunden, das du dir ansehen solltest!"