Kapitel 69

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Widerwillig nickte Keith. "Wie du meinst. Aber keine Spielchen", fügte er knurrend hinzu. Der Psychopath namens Andrew lächelte kläglich. "Was würde mir das bitte bringen... ich will hier schließlich auch raus, oder nicht? Ob du es glaubst oder nicht..." Er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. "Ich hänge sehr an meinem Leben. Mir ist klar, dass deine Leute jetzt gerade in diesem Moment meine Testobjekte freilassen, allerdings habe ich noch andere Hobbys, weißt du?" Keith ignorierte den Redefluss. Andrew fixierte Caitlin mit einem knappen Lächeln. "Na... scheinbar funktionieren meine Experimente noch." Langsam folgte Keith seinem Blick. Caitlins Augen schienen die Farbe gewechselt zu haben. "Was zur Hölle..." Seine Stimme brach. Was hatte Andrew mit ihr gemacht? Andrew lächelte nur. "Ein kleines Experiment mit Kontaktlinsen. Nichts großes." Er warf einen knappen Blick über die Schulter. "Nebenbei... sollten wir jetzt nicht lieber nach draußen gehen...?" Widerwillig nickte Keith. So ungern er es auch zugab, dieser wahnsinnige Psychopath hatte Recht. Sie mussten hier raus. "Dann geh vor", bestimmte er. Der Psychopath lächelte und trat an der kleinen Gruppe vorbei.

Andrew führte sie durch verschiedenste Gänge. Keith musste sich eingestehen, dass er hier nicht mehr alleine heraus gefunden hätte. Das Haus glich einem gigantischen Irrgarten. "Nett, nicht wahr?", lächelte der Psychopath. Mittlerweile hatte Keith nicht übel Lust, ihm das Lächeln gewaltsam aus dem Gesicht zu wischen. Caitlin hielt sich dicht an ihn gedrückt. "Was ist mit Louie?", wisperte sie irgendwann leise. Andrew warf ihr einen knappen Blick zu. "Der sollte gleich in Sichtweite kommen, mein kleines Püppchen." Das Lächeln wurde breiter. Keith schnaubte gereizt und folgte ihm in den nächsten Gang. Tatsächlich kamen einige Vitrinen zum Vorschein, allerdings waren sie alle leer - bis auf eine. "Nanu..." Andrew klang verwundert. "Hat jemand meine Puppen gestohlen?" Niemand ging mehr auf diesen Kommentar ein. Die Aufmerksamkeit lag allgemein auf der einzigen bewohnten Vitrine, denn in dieser befand sich ein allzu bekanntes Gesicht: "Louie", flüsterte Caitlin. Sie wirkte erleichtert. Louie schien es soweit gut zu gehen, er war am Leben und noch hier. Troy warf dem Psychopathen einen kurzen Blick zu. Dieser betätigte an einer Art Schaltpult einige Knöpfe und Hebel und die Vitrine begann, sich langsam zu öffnen. "Jetzt noch die Frage, warum jemand alle Gefangenen frei lässt, nur einen nicht", kommentierte Troy ruhig. Ihn schien die gesamte Situation nicht mehr wirklich zu stören. Er hatte wohl schon zu viel erlebt.

Dolls Innocence | #wingaward2019 #yellowaward2019 ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt