Kapitel 12

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"Die Operation verlief hervorragend", lächelte Andrew. Caitlin sah ihn fast fassungslos an. Das brachte Andrew fast zum Lachen. Die Kleine hatte Potenzial. Er bedauerte es fast, dass diese Marionette vielleicht als irgendeine private Schlampe enden würde. Aber sobald sie verkauft war, war sie nicht mehr seine Sache. Dann würde er sich wieder einer neuen zuwenden, die er verwenden konnte. Es kam natürlich nicht jeder in Frage. Andrew hatte gewisse Vorlieben für seine Opfer. Jemand tippte ihm auf die Schulter. Er drehte den Kopf. Es war Lucas. Er wirkte fast schon zufrieden. "Ich habe einen Käufer für Marionette 145." Andrew horchte auf. Skiplaw hatte einen Käufer für Britany gefunden? "Wer ist es?", hakte er nach. Lucas' Mund verzog sich zu einer Art grausamen Lächeln. "Es ist ein Freund von dir. Thomas." - "Ah. Thomas also." Er lächelte in sich hinein. "Hat er seine letzte schon wieder verbraucht?" - "Es scheint fast so", gab Lucas zurück. "Der Mann hat wirklich einen enormen Verschleiß. Mit seiner letzten hat er wohl irgendetwas angefangen und braucht für sein nächstes Projekt ein neues... Modell." Er sah Andrew an. Der nickte. "Gut. Du kannst Modell 145 im Prinzip gleich wieder mitnehmen. Betäube sie aber", wies er an. "Wir können keine wahnsinnig gewordene Ware brauchen." - "Aye, Chef", versprach Lucas. Andrew nickte zufrieden. Er konnte Lucas vertrauen, dass hatte dieser schon mehrfach unter Beweis gestellt. Er tastete nach seinem Schlüsselbund und suchte den richtigen Schlüssel heraus. Langsam öffnete er die Tür zu Britanys Vitrine. Britany schüttelte wild den Kopf. Die hämmerte gegen die Glasscheiben ihrer Vitrine und schrie panisch um Hilfe. Andrew runzelte verärgert die Stirn. Er ließ den Schlüsselbund los, um sie besser zu fassen zu kriegen. Lucas rührte natürlich wie immer keinen Finger. Im selben Moment hatte Britany den Schlüssel gepackt und aus dem Schloss gezogen. Bevor Andrew es verhindern konnte, rammte sie sich die Schlüssel in den Arm und schrie. "Ich bin wertlos mit Narben und Verletzungen", schrie sie. "Damit habt ihr mir hier rausgeholfen! Auf die ein oder andere Weise werde ich frei sein!" Sie packte den Schlüssel und riss ihn sich wieder aus dem Arm. Blut strömte über ihre Haut und tropfte auf den Boden. Mit einem weiteren Schrei stieß sie sich den Schlüssel ins Auge und riss ihn sofort wieder heraus. Ihr Auge klebte am Schlüssel, ihr Gesicht war blutrot. Sie zog sich den Schlüssel mehrfach über das Gesicht und begann schließlich, den Schlüssel in ihre Hand zu rammen. Lucas seufzte. Diese Wunden würden Narben hinterlassen. Dagegen konnte er dieses Mal nichts tun.

Dolls Innocence | #wingaward2019 #yellowaward2019 ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt