Jeden Tag komme ich zu ihm und wir verbringen viel Zeit miteinander. Es ist so viel passiert, seitdem wir uns nicht mehr gesehen haben.
Wir können nicht nach draußen gehen, aber das wollen wir auch gar nicht. Keiner von uns würde die Kraft dazu aufbringen.
Wir sprechen über alltägliche Dinge, doch die meiste Zeit genießen wir einfach still das Gefühl, nicht mehr alleine zu sein.
*
Der Tag der Gerichtsverhandlung rückt immer näher, bis es dann so weit ist.
Ich warte ungeduldig vor dem Gebäude. Ich durfte nicht mit rein.
Es dauert schon eine gefühlte Ewigkeit und meine Anspannung steigt mit jeder Sekunde mehr.
Dann endlich öffnen sich die Türen. Einige Menschen, die ich nicht einordenen kann, kommen heraus. Dann endlich kommt Fabian. Neben ihm sein Verteidiger.
Blitzschnell stehe ich vor ihm und blicke ihn fragend an.
Er grinst.
'Sozialstunden. In einem Kinderheim hier in der Nähe.'
Er zwinkert mir zu.
Glücklich kreische ich und werfe mich um seinen Hals.
Dann löse ich mich von ihm und umarme den überraschten Verteidiger.
'Danke'
'Ähm... Bitte.'
Lächelnd verabschiedet er sich von uns und geht.
'Und wo wohnst du dann?'
Wende ich mich wieder an Fabian.
'Der Hausmeister hat noch ein Zimmer frei. Ich werde also quasi im Heim wohnen.'
Begeistert falle ich ihm erneut um den Hals. Auch er ist überglücklich. Besser hätte es für uns kaum kommen können. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Zukunft für die es sich zu leben lohnt...
DU LIEST GERADE
Wieso ich?
Teen FictionMia hat eine schreckliche Vergangenheit: Von ihren Eltern misshandelt, von den Freunden verlassen und durch den Tod ihres geliebten Großvaters gezeichnet, landet sie im Kinderheim. Sie lässt nichts mehr an sich heran, lässt sich von niemandem helfen...