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Wir halten in der Nähe eines Parks. Vor den Bussen hält Herr Roth noch eine kleine Ansprache.

'So meine Lieben, der anstrengende Teil ist vorbei. Jetzt gehts zu einer Beachvolleyball-Halle. Wir bleiben zwei Stunden da und laufen dann zurück zu den Bussen.'

Die einen sind begeistert, die anderen murren demotiviert.

Ich habe keine Lust auf Beachvolleyball. Ich kann zwar wieder ohne Krücken gehen, aber ich will lieber nichts riskieren.

Also sitze ich am Rand und schaue den anderen zu. Johanna will bei mir bleiben, aber ich kann sie davon überzeugen, wenigstens ein paar Mal mitzuspielen.

Als sie gerade weg ist, kommt Herr Roth ein wenig zögerlich auf mich zu. Er räuspert sich.

'Also ähm... ich ähm...'

Er kratzt sich am Kopf.

'Geht es dir gut?'

Bringt er letztendlich hervor.

Ich lächle schief. Wie soll es mir denn gehen?

Ich nicke bloß. Mit etwas anderem wäre er ja auch nicht klar gekommen.

Erleichtert atmet er ein.

'Das freut mich.'

Plötzlich strahlt er mich an. Mit einer schwungvollen Drehung macht er sich auf den Rückweg zu den anderen Lehrern.

Verwirrt schaue ich ihm hinterher, doch dann wende ich mich wieder dem Spiel vor mir zu.

Eine strahlende Johanna kommt mir nach einem siegreichen Spiel entgegen. Ich lächle zurück. Dank ihr kann ich selbst so kurz nach den schrecklichen Erinnerungen wieder lächeln.

Ich weiß nicht, wie sie das macht. Sie ist irgendwie der Engel in meinem Leben, der mich aus dieser ganzen Scheiße herauszieht.

Sie schlägt mir freundschaftlich gegen den Oberarm und reißt mich so aus meinen Gedanken. Ich reibe mir die schmerzende Stelle, doch sie lacht mich bloß aus.

'Aufwachen!'

Nachdem sich alle wieder umgezogen haben, verlassen wir die Halle und machen uns auf den Rückweg.

In Gedanken versunken gehe ich neben Johanna her. Ich nehme gar nicht wahr, wie plötzlich der Lärm losgeht.

Wir kommen immer näher an den Tumult. Plötzlich reißt mich eine Stimme aus der Trance.

'DU SCHEISS ARSCHLOCH!!! KOMM RAUS WENN DU DICH TRAUST!!!'

Ich richte mich auf und mein Blick wandert hektisch suchend umher. Die Stimme ist Fabians. Er ist also hier in der Nähe.

'VERDAMMT NOCH MAL, JETZT KOMM ENDLICH RAUS!!!'

Dann ertönt ein lautes Krachen. Jetzt weiß ich, wo er ist. Meine Beine laufen wie von alleine.

Ich renne so schnell ich kann, dann kommt er in mein Sichtfeld.

Das Bild, das sich mir bietet ist erschreckend.

Ich sehe eine Polizeizentrale, vor der ein ausrastender Fabian steht. Vor Wut schäumend wirft er alles, was er in die Finger bekommt, auf das Polizeigebäude.

Seine wütenden Schreie werden durch die Lautsprecheransagen eines Polizisten übertönt.

'Beruhigen sie sich. Bleiben sie ruhig stehen. Hören sie auf mit Dingen zu werfen...'

Ich komme immer näher. Hinter den Fensterscheiben kann ih schwer bewaffnete Polizisten sehen.

Endlich erreiche ich ihn.

'FABIAN!!!'

Überrascht dreht er sich um. Dann reißt er seine Augen auf. Ich kann einfach nicht anders. Ich muss ihn einfach umarmen. Er erwidert die Umarmung und drückt mich an sich, als wolle er mich nie wieder loslassen.

Diesen Moment nutzen die Polizisten und stürmen aus dem Gebäude heraus. Sie reißen Fabian von mir weg und drücken ihn auf den Boden.

Mit Handschellen machen sie ihn Bewegungslos und zwei Polizisten sorgen dafür, dass er auch wirklich nicht aufstehen kann.

Bewegungslos beobachte ich die Szene, die sich mir gerade bietet.

Was ist denn mit Fabian los? Er reagiert doch sonst nicht so aggressiv. Er war zwar schon manchmal ein wenig auf der schiefen Bahn und hatte ein paar kleinere Straftaten begangen, doch er hatte die Polizei in ihrem Handeln trotzdem verstehen können. Was war bloß in meiner Abwesenheit geschehen?!

Wieso ich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt