Ihr Zimmer befindet sich ein Stockwerk über meinem, am Ende eibes langen Gangs.
Sie reißt die Tür auf.
'Hey, wir wollen schlafen.'
Kommt ein wütendes Gemurmel aus einer der dunklen Ecken. Johanna verdreht die Augen.
'Ich glaube, ich muss dir das Zimmer ein anderes Mal zeigen. Aber jetzt weißt ja wenigstens, wo es ist.'
Grinsend nicke ich.
'Schlafen die immer so früh?'
'Ja, mit 17 jeden Tag um 9:30 Uhr im Bett, es ist ein Wunder, dass gerade überhaupt noch jemand wach war.'
Lachend machen wir uns auf den Weg zu meinem Zimmer.
Vorsichtig öffne ich die Tür. Meine drei Mitbewohnerinnen sitzen auf einem Bett in der Ecke. Als wir den Raum betreten, unterbrechen sie ihr Gespräch.
Ihre Blicke bohren sich in meinem Rücken, als ich meine Sachen fürs Bad hole.
So schnell ich kann, verlasse ich den Raum wieder. Wenigstens ist der Typ nicht mehr da...
Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Waschraum. Eigentlich sollte ich duschen, aber die Sachen dafür liegen in meinen Zimmer.
Nach dem wir uns fertig gemacht haben, verabschiede ich mich von Johanna.
'Gute Nacht'
'Gute Nacht'
Zu meiner Überaschung umarmt sie mich.
Mit einem Lächeln im Gesicht mache ich mich auf den Wg zu meinem Zimmer.
Mit dem Gesicht zur Wand lege ich mich auf mein Bett.
Ich höre das Getuschel der anderen drei, aber es stört mich nicht, es ist sogar ein bisschen einschläfernd.
*
Als ich am morgen aufwache, steht Sandra über mir. Ihr Blick ist mehr als nur herablassend.
Ich seufze und richte mich langsam auf. Gegen die Wand gelehnt frage ich mich, was es mir bringt aufzustehn.
Schläfrig beobachte ich die Bewegungen meiner Mitbewohnerinnen. Da fällt mir der gestrige Abend wieder ein.
Mit einem Lächeln im Gesicht stehe ich auf. Ich werde heute beim Frühstück nicht mehr alleine sitzen und auch nicht allein zur Schule gehn.
Schnell ziehe ich mich an und mach mich auf den Weg zum Essraum.
Als ich den Raum betrete fällt mir sofort eine fröhliche Johanna um den Hals. Lachend erwidere ich die Umarmung.
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Wieso ich?
Teen FictionMia hat eine schreckliche Vergangenheit: Von ihren Eltern misshandelt, von den Freunden verlassen und durch den Tod ihres geliebten Großvaters gezeichnet, landet sie im Kinderheim. Sie lässt nichts mehr an sich heran, lässt sich von niemandem helfen...