15.

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Langsam öffne ich die Augen. Mein Atem bildet kleine Wölkchen und ich zitter am ganzen Körper.

Ich muss wohl irgendwann eingeschlafen sein. Langsam stehe ich auf und kletter nach unten.

Als ich die Tür öffne weht mir den Wind den kalten Regen ins Gesicht. Es hat vermutlich nicht mehr als zwei Grad Celcius.

Ich würde ja hier bleiben, aber es ist arschkalt und jetzt bin ich auch noch nass.

Zögernd trete ich aus der Hütte. Ich bin so blöd, ich habe nicht mal eine Jacke dabei.

Jetzt hat meine Laune definitiv ihren Tiefpunkt erreicht. Schlechter gehts nicht.

Gegen den Sturm ankämpfend laufe ich durch das Wäldchen. Auf der freien Fläche vor dem Heim wird es immer schlimmer. Der Regen wird heftiger und der Wind wirft mich fast um.

Doch die Kälte treibt mich weiter.

Endlich habe ich das Heim erreicht. Doch bevor ich die Tür öffnen kann, schwingt sie auf.

Vor mir steht die Heimleiterin und fünf weitere Mitarbeiter. Vorwurfsvoll blickt sie mich an.

'Wo warst du?'

Trotz der Wut in ihrer Stimme kann man auch Sorge heraus hören.

Ich starre auf den Boden vor mir. Mir ist noch gar nicht aufgefallen, was der Boden für ein seltsames Muster hat. Irgendwelche Schmieren in braun und grau.

'Wo warst du?'

Sie spricht langsam und deutlich. Als ich immer noch nicht reagiere, packt sie mich am Arm.

Ihre Hände sind so warm im Vergleich zu meinem Arm, dass ich sofort zurück zucke.

Mein Blick ist immer noch auf den Boden vor mir gerichtet.

'Das hat keinen Sinn.'

Ich höre die Stimme. Sie gehört einer Frau. Welcher weiß ich nicht, denn ich hebe meinen Blick immer noch nicht.

'Morgen nach der Schule in meinem Büro.'

Mit diesen Worten lässt sie meinen Arm los, dreht sich um und verschwindet aus meinem Blickfeld.

Erst als ich mir sicher bin, dass niemand mehr in der Nähe ist, mache ich mich mit gesenktem Kopf auf den Weg zu meinem Zimmer.

*

Als ich am nächsten morgen den Essraum betrete, stürmt mir Johanna entgegen.

'Wo warst du gestern? Ich hab mir Sorgen gemacht.'

Ich schaue auf den Boden. Von der Hütte will ich ihr nichts erzählen. Sie ist der einzige Ort, an dem ich allein sein kann.

Ich spüre ihren fragenden Blick auf mir. Als ich aufblicke, sehe ich Entäuschung in ihren Augen...

Wieso ich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt