Als ich aufblicke, sehe ich Entäuschung in ihren Augen.
Enttäuschung, weil ich ihr nicht sagen will, wo ich war. Enttäuschung, weil ich sie allein gelassen habe.
Ich verstehe sie und fühle mich schuldig, aber ich bin noh nicht so weit, um ihr von diesem Ort zu erzählen. Von meinem Ort.
Sie versucht sich nichts anmerken zu lassen, aber es gelingt ihr nicht ganz.
'Komm wir holen unser Frühstück.'
Mit einem Lächeln versucht sie die Situation zu retten.
*
Nach dem Frühstück holen wir unsere Schulsachen und machen uns auf den Weg.
Sie ist wieder das fröhliche, aufgeweckte Mädchen, als das ich sie kennen gelernt habe.
Ich frage mich, weshalb sie eigentlich im Heim ist. Sie kann nicht so schreckliche Dinge erlebt haben wie die meisten anderen Heimkinder, sonst wäre sie niemals so naja, fast schon glücklich...
Ich bin so in meine Gedanken vertieft, dass ich in jemanden hineinlaufe. Erschrocken stolper ich zurück.
Vor mir steht ein Junge, mit braunen Haaren. Er grinst mich fröhlich an. Aber ich bin zu erschrocken, um zurück zu lächeln.
Mir kommt es vor wie eine Ewigkeit, dass ich ihm fassungslos in die Augen starre.
Zu meinem Glück befreit mich Johanna aus dieser Situation, in dem sie mich am Arm packt.
'Tut mir leid, aber wir müssen jetzt weiter, die Schule fängt gleich an.'
Wendet sie sich an den Jungen.
Dann zieht sie mich mit sich.
'Vergiss ihn, den kriegst du nie.'
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Wieso ich?
Teen FictionMia hat eine schreckliche Vergangenheit: Von ihren Eltern misshandelt, von den Freunden verlassen und durch den Tod ihres geliebten Großvaters gezeichnet, landet sie im Kinderheim. Sie lässt nichts mehr an sich heran, lässt sich von niemandem helfen...