Da waren wir also endlich angekommen. Ich zahlte noch schnell das Taxi und dann konnte es losgehen. Nicole hatte zwei Karten in ihrer Tasche die sie am Suchen war als wir am Eingang standen, doch sie suchte irgendwie sehr lang „ähm du hast sie aber schon irgendwo oder? Wie kann man auch so ne große Handtasche mit auf eine Party schleppen?" ich schüttelte lachend den Kopf „ach sei doch still, da ist alles drin was ich brauche. Nichts unnötiges oder so" sie streckte mir die Zunge raus, ich wusste das ich gemeint war, auch wenn sie weiter in ihre Tasche schaute. „Ach da sind sie doch, man man man!" Sie hatte sie in einer Außentasche mit Reisverschluss verstaut gehabt. „So jetzt aber" mit einem übergroßen Lächeln gab sie dem Typen am Eingang die Karten und schaute dann als wäre sie ungeduldig geworden, weil er so lange brauchte sie zu kontrollieren und den Abriss weg zu machen. „Danke! Wurde ja auch Zeit" sie grinste zwar dabei aber es kam bei dem Herren im edlen Zwirn wohl nicht so recht an. „Ich glaub der hat nen Stock verschluckt, scheiß Kerle. Dabei hat er mir noch gefallen" raunte sie mir zu während sie sich bei mir unter hakte. „Der hat dir gefallen?" eifrig nickte sie „du solltest dir Gedanken über deinen Geschmack machen meine Liebe" sie schlug mir auf den Oberarm „na danke auch. Ach schau eine Lücke direkt zur Bar" sie ließ meinen Arm los, packte aber meine Hand und zog mich hinter sich her. Im Augenwinkel sah ich etwas an mir vorbei huschen, was mir bekannt vorkam, doch ich konnte die Person im ersten Moment nicht zuordnen. Hinterher schauen war auch schwer, da zu viele Menschen sich zwischen der vermuteten Richtung und mir standen. „Sektchen?" holte mich Nicole zurück und ich nickte ihr zu. „Schau ich hab direkt ne ganze Flasche genommen"-„na ich hoffe aber mit anständen Gläsern" ich grinste und wir verfielen in ein ansteigendes Lachen. „Na ich glaub das kommt hier nicht gut aus Wassergläsern zu trinken"-„nein das glaub ich auch nicht". Ich schaute mich um und bestätigte mich selbst. Nein, hier trank man den Sekt nicht aus einfachen Gläsern. Das Publikum war nicht wie es sich sonst so gehörte und hier üblich war, gemischt, sondern man konnte deutlich erkennen das hier Promis am Start waren. „Sag mal was ist das überhaupt hier für eine Party?" fragte ich dann doch nochmal bei Nicole nach und regte meinen Hals um noch mehr zu sehen. „Ach so eine von Funk und TV. Kleine Moderatorin, die groß raus kommen will. Hat hier jetzt so ne Art Einstand organisiert"-„na super, das ist ein Leben so als möchte gern B-Promi was? Zum Glück sind wir A-Promis zumindest in unserer Straße" wir mussten schon wieder anfangen zu lachen, doch es verging mir blitzartig. Schnell stellte ich mich wieder normal hin und hörte auf in der Gegend rum zuschauen. „Was ist los? Du bist auf einmal weiß wie eine Wand?" mit hochgezogenen Augenbrauen schaute sie mich an „er ist da!"-„wer ist er?"-„na er?"-„wer er? Kannst du mal im ganzen Satz reden?"-„Der Mann meiner Albträume"-„echt? WO?" nun war es Nicole die sich größer machte und schaute. Ich zog sie am Arm aber wieder runter, weil es mir irgendwie zu peinlich war. Das war ja schon wie „schau mal, aber nicht so auffällig", das sind zwei Sachen die konnte man nicht vereinen und Nicole schon gar nicht. „Marco Reus ist da"-„Der Fußballer?" ich nickte und überlegte mir schon meinen Fluchtweg. "Dein Traummann?"-"NEIN!"-„Nein?"-„Nici bitte, stell dich jetzt nicht so naiv blöde an"-„also doch der Mann deiner Träume" sie stemmte die Hände in die Seiten „interessant". Ich riss meine Augen auf und schaute sie an „bist du bekloppt?" aufgeregt tippte ich mit dem Zeigefinger gegen meine Stirn „ich sagte Alpträume! Zuhören junge Frau, oder wasch dir die Ohren"-„ich hab das schon richtig verstanden" dämlich zwinkerte sie mir zu und ich packte sie am Handgelenk. „Wohin gehen wir?" Fing meine Freundin an mit einem Protest. „Weg hier!"-„Ich will aber nicht!" Ich ließ sie los und seufzte, es machte ja auch keinen Sinn. Vielleicht bestand ja irgendwie die Möglichkeit ihm hier aus dem Weg gehen zu können. Es waren genug Leute da um den Bogen um ihn herum, weit gehen zu können. „Lass uns den Sekt in Ruhe unten am Strand trinken" versuchte ich ihr den Vorschlag zu machen. „Gut aber die nächste Flasche dann mit Party. Dann beruhigst du dich erst mal wegen dem Typen und dann ... dann gehen wir halt erst tanzen" sie zuckte mit der Schulter und ich war froh um ihre Idee. Als wir saßen wollte sie wissen was es denn überhaupt mit dem Kerl auf sich hatte und warum ich so sauer auf ihn reagierte. Ich erzählte ihr alles und sie hörte gespannt zu. Doch als ich abschloss mit der Story, schaute sie mich nicht mehr so belustigt an, sondern tot ernst „sag mal Jazz, hast du sie eigentlich noch alle? Der hat dir doch überhaupt nichts gemacht! Mal ehrlich, das klingt für mich mehr als wollte er nett zu dir sein und nicht dir die Beine brechen. Ich schwöre dir, den Mann der für dich bestimmt ist, existiert nicht und auf deinem Grabstein wird stehen „weil sie zu blöde war geht sie ungeöffnet zurück". Nee Jazz ich kann dich nicht verstehen. Nicht jeder Kerl ist ein Alex, du solltest da echt mal klar kommen. Das sag ich dir als deine beste Freundin und ich mein das echt ernst". Ich zog die Knie an meine Brust und legte mein Kinn auf. Sie hatte vielleicht wirklich Recht, nicht jeder war ein Alex und würde mir das Leben zur Hölle machen, aber Marco würde das ganz bestimmt machen. Er war kein netter Kerl sondern ein eingebildeter Fatzke und von der Meinung würde mich auch keiner ab gekommen. „Du solltest dir etwas einfallen lassen Jazz, so kann es nicht weiter gehen" sagte meine beste Freundin leise in die Nacht hinaus und ich schaute ihr nach. Das Wasser und die Lichter die darauf tanzten beruhigten mich irgendwie, was mich aber auch nicht schlauer werden ließ. Dann kam mir eine Idee „vielleicht hast du recht und der Mann für mich existiert nicht, aber wenn doch, dann muss er doch zu finden sein oder nicht?" aufmerksam schaute sie mich an. Ich nahm mir die Sektflasche die nur noch einen kleinen Schluck in sich hatte, setzte an und trank sie gänzlich aus. „Hast du in deiner Haushaltswarentasche auch einen Zettel und Stift?" Nun wurden ihre Augen größer, doch sie bewegte sich nicht, schaute nur stumm. „Ja hast du oder nicht?"-„Ja klar hab ich" endlich kam sie in Wallung und kramte los. „Hier hast du was du willst und jetzt?"-„Und jetzt werden wir schauen ob es den einen wahren Helden für mich gibt" Ich fing an eine Nachricht zu schreiben,
„Ist es so falsch zu glauben, dass es den einen Menschen gibt der zu mir gehört? Ich will Flügel, keine Mauern. Wenn ich morgens aufwache, will ich Bauchschmerzen vor Liebe haben und auf Wände heimlich deinen Namen schreiben. Wo bist du nur? Wo bleibst du nur? Melde dich doch:"
Dazu schrieb ich noch meine Telefonnummer, rollte den Zettel zusammen, steckte ihn in die Flasche und war froh darum dass man Nicole den Korken mitgab zum Sekt. „Wer auch immer diese Flasche findet, wird hoffentlich mein Traummann sein" mit diesen Worten warf ich die Flasche ins Wasser. „Du hast nen Vogel Jazz" lachte Nicole und ich stimmte mit ein, denn ich glaubte an alles, aber nicht das die Flasche jemals gefunden werden würde, außer als Müll irgendwo ab gesiebt.
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Wettlauf gegen die Liebe
FanfictionGlaubst du an Schicksal? Nein? Jessica auch nicht! Dennoch wirft die junge Physiotherapeutin eine Flasche mit einer Liebesbotschaft, an den unbekannten perfekten Mann, ins Wasser und hofft ... keine Antwort zu bekommen. Viel zu viel Ärger hat sie m...