Teil24

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Marcos Sicht:

„Was schaust du so bedrückt? Sieht aus als hätte dir jemand extrem in die Suppe gespuckt" es war Nuri der hinter mir stand als ich meine Tasche packte um den Weg nach Hause anzutreten. „Nee, ist alles ok" log ich, denn nichts war „ok". Das mit Kevin ging mir näher als ich dachte und es nannte sich wohl schlechtes Gewissen was sich bei mir meldete. Es war ein absolut unentschuldbares Benehmen was ich da an den Tag legte. Eigentlich war in meiner Pflicht mich bei ihm zu entschuldigen, genauer gesagt bei beiden. Aber das ich das auch bei der Linde tun sollte, den Schatten wollte sich einfach nicht überwinden lassen. Schon allein wie sie mich angeschaut hatte. Es war mir unbegreiflich was ich dieser Frau so schlimmes angetan hatte? Es würde ein ewiges Rätsel bleiben, denn wie hätte ich ihr denn was antun sollen? Bis vor wenigen Wochen kannte ich sie doch noch gar nicht. Ich überlegte mir immer wieder, ob wir uns schon einmal im Leben begegnet sind, aber da war nichts. War sie ein geprellter Fan? Wäre ja auch eine Möglichkeit und da wäre sie nicht die erste. Natürlich ging es nicht an mir vorbei dass man mich als arrogant und eingebildet hielt, Zeitung lesen konnte ich nämlich schon. Dabei hielt ich mich einfach nur aus dem Rampenlicht raus. Das war mir oft mehr als zu viel und ich wünschte mir, ich hätte nie mich auf diese Vermarktung eingelassen. Aber wenn man etwas besonders gut konnte aus dem man Geld machen konnte, standen viele Leute Schlange. Meinem Bankkonto tat es ja nicht weh und ich hatte mein Auskommen, wohl bis zu meinem Lebensende aber etwas ruhiger wäre mir manchmal schon lieber. Als ich aus dem Gebäude raus und auf mein Auto zuging, konnte ich Kevin sehen, der wieder einmal sich mit Jessica unterhielt. Ich überlegte nur kurz ob ich rüber gehen sollte. Wenn sie schon beide da standen, könnte ich direkt alles in einem Abwasch machen. Meine Füße wollten sich nur nicht bewegen, zumindest nicht in diese Richtung. Also eilte ich schnell zu meinem Wagen, stieg ein und schaute das ich so schnell wie möglich hier weg kam. Sollten sie doch machen was sie wollten. Kevin würde schon noch merken wie das Weib Ticket. Gefrustet fuhr ich noch bei meiner Schwester vorbei weil ich meinem Schwager noch was bringen wollte und hatte Glück das mein Neffe um einiges besser als ich drauf war. Er schaffte es mich wieder zum Lachen zu bringen in dem wir eine Runde Fußball spielten. Yvonne hatte mich noch zum Essen bleiben genötigt und später als gewollt war ich dann zu Hause. Ich hatte schon Befürchtung dass Sandra wieder auf mich wartete und ärgerte mich, dass ich über dieses Thema immer noch nicht mit Yvonne geredet hatte. Wäre ja nicht so als hätte ich nicht die letzten zwei Stunden in ihrer Nähe verbracht. In meiner Wohnung angekommen, knallte ich die Tasche in eine Ecke, die Schuhe in eine andere und machte mich auf meinem Sofa lang. Gerade angelte ich nach der Fernbedienung als es klingelte. Genervt stand ich wieder auf um zur Tür zu gehen in der Hoffnung es würde sich auch lohnen. "Hey Marco" Sandra! Sie stand mit einer Flasche Wein und einem breiten Grinsen vor mir. "Hatte ich dir jetzt nicht was zu dem Thema gesagt?" fuhr ich sie direkt an "ich will nicht das du hier einfach immer so auftauchst. Du hast doch meine Nummer und über die sollst du dich erst bei mir melden" das Grinsen wich langsam aus ihrem Gesicht und gleichzeitig auch die Farbe, zumindest die unter der Schicht von Schminke. "Ja aber ich meinte es doch nur gut" versuchte sie sich zu verteidigen. "Du meinst es irgendwie immer nur gut. Ich finde das aber nicht gut! Ich will meine Ruhe haben und nicht das du täglich hier stehst. Ich weiß auch gar nicht was du hier immer willst?" meine Stimme wurde immer lauter, was mir im ersten Augenblick gar nicht so bewusst wurde, bis jemand aus einer Nachbarswohnung die Türe aufmachte. Ich zog Sandra am Arm rein, schloss die Tür und schaute sie weiter mit zusammen gekniffenen Augen an. "Also was willst du immer hier?"-"Ach Marco, was werde ich wohl hier schon wollen?"-"Na das habe ich ja eben gefragt!"-"Dir den Wein geben" sie hielt mir die Flasche hin und ich griff geistesabwesend danach. Das konnte ja nicht wirklich alles sein, dachte ich mir bei dem Blick auf den Wein und ich schaute wieder auf. In diesem Moment umschlangen mich am Hals zwei Arme und sie küsste mich einfach. Ich war so perplex, das ich mich gar nicht wehren konnte. Wie angewurzelt stand ich da mit großen Augen und konnte es nicht fassen. Ich merkte wie sie versucht eine Lippen, die ich fest auf einander presste mit ihrer Zunge zu durchbohren. Schnell griff ich mit der einen freien Hand nach ihrem Handgelenk und drehte mich aus dieser Umklammerung. "Sag mal! Hast du sie noch alle? Ich glaub ich spinn!"-"Aber, aber"-"Nix aber! Schau das du verschwindest und deinen Wein kannst du direkt wieder mitnehmen. Hau ab!"-"Marco?"-"Nee, kein Bock!" ich öffnete wieder die Wohnungstüre und wies ihr den Weg raus, doch sie blieb stehen und funkelte mich böse an. "Sandra, schau das du jetzt verschwindest, sonst raste ich aus!"-"Aber Marco ich liebe dich doch" bei den Worten kam sie mir wieder ganz nah und legte eine Hand mir auf die Wange. Schnell packte ich wieder nach ihrem Handgelenk, schob sie gegen ihren Willen zur Tür raus, drückte ihr die Flasche in die Hand, erst dann ließ ich sie los und machte die Türe zu. Ich lehnte kopfschüttelnd meine Stirn gegen das Holz und konnte nicht glauben was ich gerade erlebt hatte.

Wettlauf gegen die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt