Mein Kopf war leer und ich starrte zum Fenster raus. Sonst wenn ich so traurig war ließ ich Musik laufen die meine Gefühle wiederspiegelten, aber selbst das wäre mir zu viel gewesen. Ich wollte nichts mehr hören, am liebsten taub sein! Nie mehr wieder würde ich Liebesschwüre hören und nie mehr wieder irgendetwas was mein Herz so beeinflussen könnte um so dumm zu sein. Ja ich war dumm! Wie konnte ich mich nur so von meinem Herzen beherrschen lassen, ich sah nun ja wirklich einmal mehr was passierte wenn man dies tat. Ich hasste mein Herz, mich, meine ganze Welt und jeden Menschen darin. Was ich noch weniger verstand, das es Nicole so locker nahm. Sie war meine beste Freundin, ging mit mir durch dick und dünn und hinterging mich so sehr. Sie hätte es mir direkt sagen müssen als sie es erfuhr, aber nein! Nun fiel mir auch ihr Kommentar wieder ein was sie mir in der Bar sagte „ ... genieße es und überlege dir genau ob du ihn für kleine Dummheiten verlässt ...". Ich sollte mir überlegen ob ich ihn für eine kleine Dummheit verließ? Sie wusste doch da schon die Wahrheit und das war für sie nur eine kleine Dummheit? Nein, meine beste Freundin fiel mir nicht nur ein bisschen in den Rücken, sie gab mir einen Dolchstoß hinein und drehte auch noch um. All die Verzweiflung und die Wut löst sich und ich fing an zu weinen. Es war wie eine Befreiung das es endlich klappte mit den Tränen. Erst leise vor mich hin bis es zu einem lauten Schluchzen wurde und es wollte gar nicht mehr aufhören. Das ging so lang bis es plötzlich an meiner Tür klopfte und ich die Stimme von meinem Vater hörte „Jazz? Jazz, alles ok? Darf ich rein kommen?" Mein Daddy, der beste Papa der Welt. Ich stand auf und ging zur Tür, machte sie auf und fiel ihm direkt um den Hals um mich weiter an seiner Schulter auszuheulen. „Oh mein Gott Jazz, was ist los mit dir?"-„Papa ... alles ... scheiße" stotterte ich vor mich hin und überlegte mir direkt ob ich ihm das wirklich sagen konnte was alles in den letzten Tagen passiert ist. Er würde mich so oder so ausquetschen bis er alles wusste, also konnte ich es ihm auch sagen. „Mein armes kleines Mädchen, wer hat dir so weh getan?" Ok ich würde es ihm sagen, aber noch ging es nicht, denn meine Tränen und mein Schluchzen verhinderten es. Mein Vater strich mir immer wieder über den Kopf wie bei einem kleinen Kind und obwohl ich schon sehr lange Volljährig war, genoss ich es zum einen und merkte wie es mir beruhigte, zum andern. Irgendwann hatte ich mich dann wirklich so weit im Griff das ich bereit war zu reden. „Komm wir gehen runter und ich mach uns einen Tee, zudem solltest du dir mal die Nase putzen" ja so war mein Papa, fürsorglich und zu gleich sehr praktisch denkend. Mit hängendem Kopf und Schultern stolperte ich ihm hinterher, runter in die Küche. Dort lehnte ich mich mit verschränkten Armen an den Türrahmen und schaute meinem Vater zu wie er den Teekessel mit Wasser füllte, Tassen aus dem Schrank nahm und einen Teebeutel rein machte. Unentwegt zog ich die Nase hoch bis er mir eine Rolle Küchentücher unter die selbige hielt. „Putzen hab ich gesagt" und das in einem strängen Ton. Schnell riss ich mir zwei Tücher ab um mir dann, lautstark meine Nase zu putzen. Natürlich machte es das Atmen um einiges einfacher, aber aus schnell angelernter Gewohnheit, zog ich weiter die Nase hoch, bis mich mein Vater mit hochgezogener Augenbraue anschaute. „Komm wir gehen rüber ins Wohnzimmer auf das Sofa und dann will ich wissen was bei dir los ist". Wir machten es uns bequem und ich zog die Beine weit an bis ich mein Kinn auf meine Knie abstützen konnte. Mein Papa hörte mir geduldig zu, warf an manchen Stellen eine Frage ein oder Nickte, holte dann den Tee als das Wasser endlich kochte um mir dann weiter mein Geheule anzuhören. Ich ließ nichts aus, zumindest fast nichts und heulte am Schluss dann wieder als ich an die Stelle kam das mir Marco sein Handy zum lesen gab. „Du kannst dir nicht vorstellen wie dumm ich mir vorkomme! Es war als würde er mich auslachen und Nicole macht da auch noch mit!" Als mein Weinen wieder seinen Höhepunkt erreichte, zog mich mein Vater an sich und ich kuschelte mich fest an ihn ran um weiter dem Drang nach zugeben. Keine Ahnung wie lang es ging, mein erster Schluck Tee war auf jeden Fall sehr gut abgekühlt. „Ach Papa, was soll ich nur machen?"-„Du liebst ihn oder? Naja oder zumindest gut verliebt" ich nickte zögerlich und stimmte dann zu „ich glaube schon"-„kannst du dir nicht vorstellen das es ihm gleich geht?" So zögerlich wie ich eben noch nickte, so heftig schüttele ich nun den Kopf. „Niemals Papa! Marco ist doch gar nicht zu so etwas fähig. Er ist genau das was ich mir immer dachte, ein verwöhnter Snob, der glaubt, weil sich Frauen ihm zu Füßen werfen, wäre es keine Wert an seiner Seite zu sein für was ernstes"-„das ist ganz schön hart und gemein was du da von ihm denkst" ich wurde das Gefühl nicht los das auch mein Vater gegen mich war.
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Wettlauf gegen die Liebe
FanfictionGlaubst du an Schicksal? Nein? Jessica auch nicht! Dennoch wirft die junge Physiotherapeutin eine Flasche mit einer Liebesbotschaft, an den unbekannten perfekten Mann, ins Wasser und hofft ... keine Antwort zu bekommen. Viel zu viel Ärger hat sie m...