Vor mir stand eine junge Frau die mich genauso mit großen Augen anschaute wie ich sie wohl auch anschaute. Direkt bekam ich ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend. Marco hatte viele weibliche Fans, aber ich konnte mir nicht vorstellen das diese einfach so am frühen Morgen vor seiner Tür standen zum Klingeln. Oder doch? „Ja bitte?" fragte ich mit dem Versuch ganz unbefangen mich anzuhören. „Wer sind sie?" fauchte meine mir gegenüber mich an, sichtlich bemüht beim sie zu bleiben. Nein, das war mit Sicherheit kein Fan, die Frau hatte hier ernster Absichten. Vielleicht war es aber auch harmlos und nur eine Schwester von ihm? Nein, dafür sah sie ihm nicht ähnlich genug also konterte ich schon fast im selben Ton wie sie „Ich wüsste nicht was sie das angeht?" und hoffte dass Marco endlich kam. Ich wollte die Tür zuschieben und setzte gerade an „warten sie ich hole ihn ..." doch ich konnte gar nicht schnell genug reagieren, da drückte sie sich an mir vorbei und aus der Tüte unter ihrem Arm kam ein herrlicher Duft von frischen Brötchen. Was war hier nur los? Ich versuchte die Situation zu erfassen, doch es gelang mir irgendwie nicht so recht. Junge Blondine, schneit hier rein mit Brötchen und sah auch noch hübsch aus. "Wo ist Marco?" Maulte sie mich weiter an, „Marco?" Sie wartete gar nicht ab bis ich ihr eine Antwort geben konnte, sondern rief einfach seinen Namen. "Er duscht" es fiel mir immer schwerer ruhig zu bleiben, aber war dies auch ein Wunder? Hier stand eine Frau, die unbedingt zu dem Mann wollte mit dem ich die letzte Nacht sehr intim verbracht hatte. Ich ging nicht davon aus das ich am nächsten Morgen von einer Fremden aus dem Bett geholt wurde. Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust so gut es ging mit der Decke und lehnte mich leicht gegen den Türrahmen zum Wohnzimmer. „Und wer sind sie?" Gab ich ihr nun die Gegenfrage, in der Hoffnung, sie würde sie mir nicht so wie ich verweigern. Erst schaute sie sich um und es war klar dass die Wohnung nicht gerade den besten Eindruck machte, da überall noch unsere Kleider verstreut lagen. Sie schaute mich abwertend von ob bis unten an als müsste sie sich genau überlegen ob ich es wert war das sie überhaupt mit mir weiter redete, "ich bin seine Freundin und ich schätze sie sind eine Bekannte die er mir noch nicht vorgestellt hat. Haben sie hier geschlafen?" Seine Freundin? Es hallte mit einem wahnsinnigen Echo in mir nach. Ich hörte eigentlich auch gar nicht weiter zu, denn ich war nicht mehr aufnahmefähig. Was soll das bedeuten? "Sie sind seine Freundin? Davon hat er mir ja gar nichts erzählt" ich versuchte ruhig zu bleiben, einen auf unbekannte Bekannte machen um zu erfahren was hier gespielt wurde. "Mhmm wird seinen Grund haben" wieder schaute sie mich schief an "aber ich schätze mal sie gehen ja jetzt eh oder? Ich hab nämlich nur für meinen Schatz und mich Brötchen mitgebracht" sie sagte es mit solch einer Überzeugung das ich gar nicht anders konnte als zu nicken. Ich sammelte meine Kleider vom Boden auf und fummelte sie mir umständlich an um nicht die Decke von mir nehmen zu müssen. "Man könnte glauben ihr hättet hier Party gefeiert" in ihren Worten lag nur Verachtung und dann ging sie in die Küche. „Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen" gab ich nur noch tonlos von mir und zog mir schnell den Rest über. Ich packte gerade nach meiner Handtasche als Marco mit einem Strahlen im Gesicht ins Wohnzimmer kam, doch als er mich anschaute, verschwand es und wich einer Verwirrung. "Was machst du da?"-„Ich gehe"-„Warum? Ich dachte wir frühstücken gemütlich?"-"Dein Frühstück ist schon da" am liebsten hätte ich Gift und Galle gespuckt und zeigte mit dem Daumen hinter mich in die Richtung der Küche. Es kostete richtig viel Mühe nicht auszuflippen, er hatte es auch nicht wirklich verdient doch so wie die Alte mich behandelte gehörte es ihr das er sie betrog. Ich hatte mich nun lang genug vollkommen zum Affen gemacht und würde es ihm bestimmt niemals verzeihen das er so etwas mit mir abgezogen hatte. "Ich wünsch dir noch ein schönes Leben Herr Reus du widerlicher Abschaum" ich griff noch nach meiner Strickjacke, drehte mich um und ging zur Tür. Unterwegs zog ich mir die Jacke über und hörte hinter mir noch meinen Namen doch ich zeigte ihm ein Bild was er von mir schon mal gezeigt bekommen hatte. Den ausgestreckten Mittelfinger über meiner Schulter und schon fiel die Tür ins Schloss. So schnell ich konnte machte ich mich auf dieses Haus zu verlassen, blinde Wut trieb mich an und ich wollte nur noch weg. Zum Glück wohnte Nicole nicht so weit, dennoch sprang ich in den nächsten Bus in ihre Richtung. Es war keine halbe Stunde später als ich an ihrer Tür klingelte, da sie aber nicht direkt reagierte, fing ich an mit Klopfen, was lautstark wurde bis sie endlich aufmachte. Kaum öffnete sie einen Spalt, drückte ich den Rest auf und dann ging auch schon der Wasserfall los. Ich warf mich auf ihr Sofa, schnappte mir ein Kissen und heulte was meine Augen hergaben. „Oh mein Gott Jazz, was ist denn passiert?" hörte ich die tröstenden Worte meiner besten Freundin, doch ich war nicht in der Lage auch nur ein Wort zu sagen. Ich brauchte erst Zeit um überhaupt klar denken zu können und ich wusste sie würde sie mir geben.
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Wettlauf gegen die Liebe
ФанфикGlaubst du an Schicksal? Nein? Jessica auch nicht! Dennoch wirft die junge Physiotherapeutin eine Flasche mit einer Liebesbotschaft, an den unbekannten perfekten Mann, ins Wasser und hofft ... keine Antwort zu bekommen. Viel zu viel Ärger hat sie m...