Marcos Sicht:
Bis ihre Nachricht kam, dachte ich wirklich sie würde mich versetzen und als ich sie immer noch nirgends sah, war ich mir auch immer noch nicht so sicher dass sie wirklich kam. Doch plötzlich stand sie unter einer Laterne und schaute ständig hin und her. Lief auf und ab. Wie ein Tiger im Zoo. Grinsend stand ich unweit von ihr entfernt, geschützt von der schnell hereinbrechenden Dunkelheit, stand ich an einem Baum gelehnt und beobachtete jede ihrer Bewegungen. Jetzt lag es an mir den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Sie sollte richtig sauer werden auf den vermeintlich unbekannten Kerl, das würde, so hoffte ich, es für mich leichter machen. Plötzlich ging sie weg und ich fürchtete schon sie gibt auf und verschwindet wieder. Schnell machte ich mich auf den Weg zu ihr, doch meine Befürchtungen waren ganz umsonst, denn sie setzte sich nur auf eine Bank. Ich verlangsamte meine Schritte und beobachtete weiter. Sie war sichtlich genervt und hatte eine Mischung aus Wut und Traurigkeit im Gesicht. Langsam ging ich zu ihr rüber bis ich ganz dicht bei ihr stand. "Hey Jazz! Oh ich meine Jessica" ich wollte ja korrekt bleiben obwohl sie sich zu Letzt gar nicht beschwert hatte als ich sie bei ihrem Spitznamen nannte. Verwirrt schaute sie zu mir auf mit diesen großen Augen die dieses Funkeln hatten. "Was für ein Zufall?" Ohne eine Antwort abzuwarten setzte ich mich neben sie und versuchte weiter locker und überrascht zu klingen. "Was machst du denn hier?" Sie sagte nichts, sie schaute einfach nur und ich musste mich wirklich zusammennehmen um nicht zu lachen. Nein mit mir hatte sie wirklich nicht gerechnet. Man konnte genau sehen dass es ihr unangenehm war aber es wirkte nicht negativ, einfach nur sehr verwirrt. "Dasselbe könnte ich dich auch fragen?" Ihr linker Mundwinkel verzog sich leicht nach oben und deutete ein mildes Lächeln an. "Naja ich hab Hunger und war auf der Jagd nach was essbaren"-"aha". Es war sehr angenehm dass sie nicht auf mich los ging wie noch vor ein paar Wochen. Das gab mir Hoffnung für alles was vielleicht noch kommen würde. Ich überlegte mir was ich noch sagen könnte bevor ein Schweigen sich zwischen uns einstellen konnte. Es sollte sich ja nicht zu abgedroschen anhören oder gar einstudiert. "Und du?"-"fündig geworden?" Fingen wir beide gleichzeitig an zu reden was uns zum Schmunzeln brachte. "Bis jetzt noch nicht"-"ich warte" wir waren wieder im Einklang was ein breiteres Grinsen zur Folge hatte. "Auf wen?"-"aha", wir lachten richtig los. Alle guten Dinge waren bekanntlich drei. „Wir sollten uns einigen wer zuerst redet" gab Jessica an und ich nickte dazu „also hast du noch nicht gegessen?" Mein Schmunzeln konnte ich zwar nicht ganz loswerden aber wenigstens hatte ich mich sonst wieder unter Kontrolle. „Nein, gegessen habe ich noch nicht und auf wen wartest du? Doch nicht auf diesen Kerl oder?" Sie wurde ernst und war sich wohl am Überlegen ob sie mir etwas zu dem Thema sagen sollte. „Ja, eigentlich schon"-„schade"-„warum?"-„Naja, sonst hätte ich dich gefragt ob du mir bei der Jagd nach Essen hilfst" sie grinste wieder und schaute weg. „Hunger hätte ich schon"-„na das ist ja super! Also kommst du mit?"-„Ich weiß nicht?"-„Meinst du er kommt noch?" Sie schaute mich wieder an und kniff wieder die Augen so zusammen, das eine Falte sich über ihrem Nasenrücken bildete die echt süß aussah. „Ich glaube nicht"-„du glaubst was nicht? Das du mit mir mitgehst oder das der Kerl dich jetzt zum zweiten Mal versetzt?"-„Er hat mich noch nie versetzt" Empörung schwang in ihren Worten, aber natürlich war es gelogen. Wer wüsste das nicht besser als ich selbst? „Du siehst aber genauso aus wie die Tage nach dem Eiscafé"-„ach? Wie sehe ich denn aus?"-„Verletzt?" sie schwieg und schaute wieder weg. „Ach komm Jazz, er wird nicht kommen also lass uns zusammen was essen gehen. Dann sind wir schon beide nicht allein"-„wie kannst du annehmen das du recht hast? Er ist nicht irgendein Typ der so mit Frauen umgeht. Sowas würdest du vielleicht machen aber auch nur weil du kein Respekt vor den Frauen hast. Hast ja genug zur Auswahl!" Ok ich hatte den falschen Weg eingeschlagen denn so wie es aussah wurde sie gerade sauer auf mich. „So war das nicht gemeint und im Übrigen gehe ich nicht so mit Frauen um"-„ach nein?" Jessica lachte kurz höhnisch auf. „Wer's glaubt?"-„So denkst du also über mich? Ist es das warum du mir immer fast an den Hals springst?" Sie sah mich wieder mit diesen verflucht schönen großen Augen an „ja etwa nicht? Als ich am Wochenende im Stadion war, hörte ich aus jeder Ecke nur junge Mädchen die deinen Namen verliebt tuschelten. Ich denke da ist die Auswahl groß für dich und du kannst dir nehmen was du willst"-„Jazz? Das ist absolut nicht fair!" jetzt war ich es der wütend wurde. „Du glaubst doch wohl nicht dass ich mir das so ausgesucht habe oder dass ich den Spaß dabei habe? So ein Blödsinn! Wie kannst du so über mich urteilen ohne mich zu kennen?"-„Keine Ahnung, ist halt so"-„ach, das ist deine Erklärung dafür? So oberflächlich hätte ich dich echt nicht eingeschätzt. Vielleicht sollte ich doch alleine essen gehen" ich stand auf und ging. Vielleicht hatte ich mich doch zu sehr blenden lassen von dem ganzen Schicksalszeug. Wie auch immer, das brauchte ich mir nicht zu geben.

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Wettlauf gegen die Liebe
FanficGlaubst du an Schicksal? Nein? Jessica auch nicht! Dennoch wirft die junge Physiotherapeutin eine Flasche mit einer Liebesbotschaft, an den unbekannten perfekten Mann, ins Wasser und hofft ... keine Antwort zu bekommen. Viel zu viel Ärger hat sie m...