Wettlauf gegen die Liebe

Teil51

Marcos Sicht:

Immer wieder stach mir dieser schreckliche Grüne Schal ins Auge und irgendwie war ich etwas erleichtert das es diesen doch nicht zweimal in Dortmund gab. Sah man aber diese böse funkelnden Augen darüber, die mitten in einem so bildhübschen Gesicht waren, passte dieses Stück Stoff doch wieder. Sie war wütend und mit jedem Wort was ich sagte wurde es nur noch schlimmer. Ich fragte mich insgeheim wie lang es gehen würde bis sie platzte. Das war gemein, dies wusste ich, aber es war einfach herrlich wie sie mir gerade versuchte weiß zu machen, dass ihre Verabredung doch noch gekommen war. Sie log ohne rot zu werden und schien ihrer Sache sehr sicher zu sein, was mich dazu brachte mir kräftig auf die Zunge zu beißen um nicht zu lachen. Wie lange würde sie das Spiel wohl treiben? „Der Herr ist also wirklich gekommen?" Stichelte ich weiter nach dem sie nichts mehr sagte auf meine letzte Anmerkung. Doch auch diesmal konnte man sehen das sie mit sich selber kämpfte „ja ist er" giftete sie dann doch über den Tisch. „Das freut mich für dich. War er denn wenigstens so wie du ihn dir vorgestellt hast?"-„Was geh ... ja war er. Du hattest also absolut Unrecht dass du besser seist als er" grinste sie mich hämisch an. „Naja ist ja gut wenn ich mich geirrt habe. Ich hoffe er hat den Kaffee bezahlt?" Sie nickte und eine leichte Röte überzog ihre Wangen. Sie konnte also doch rot werden beim Lügen, das war ja schon fast eine gute Eigenschaft. „Und wie ist er so wenn er besser ist als ich?" Sie kniff ihre Augen zusammen und sah mich leicht abschätzend an, ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Mein leichtes Grinsen konnte ich mir einfach nicht aus dem Gesicht wischen und war schon gespannt was als nächstes kommen würde. „Er sieht gut aus, ist sportlich und mag auch Fußball"-„aha und welchen Verein?"-„BVB"-„na dann hat er wenigstens Ahnung von Fußball"-„nicht mein Fachbereich"-„na deine Mädchen haben es dir doch gezeigt?"-„Das stimmt!" Man konnte den Stolz förmlich spüren den sie nun ausstrahlte und sie sah zu dem Tisch rüber an dem die Mannschaft lautstark feierte. „Wirst du dich denn wieder mit dem Kerl treffen?" Fragte ich in ihre Gedanken, in die sie sich wohl gerade versank und ich war sehr gespannt auf ihre Antwort. Immerhin wurde sie ja jetzt schon zweimal von mir versetzt. Ich würde es nicht auf ein drittes Mal ankommen lassen. Ihr Blick kam fern ab zu mir zurück und ich hing fest. Wie konnte das passieren? Klar ich war irgendwie verschossen in die Frau, aber Jazz lernte ich nicht so kennen. War es wirklich dieses Wissen was auf einmal alles anders werden ließ? Es musste schon so sein. „Ich denke schon" mehr sagte sie nicht und ich war mir am Überlegen wie ich das nutzen konnte. Nicole drehte sich zu Jessica und verwickelte sie in eine Unterhaltung und ich zückte mein Handy.

Marco: Es gut mir leid!

Gespannt schaute ich zu ihr rüber, doch Jessica machte keine Anstalt nach ihrem Handy zu greifen, was dicht neben ihrer Tasche lag und kurz vibrierte.

Marco: Hallo?

Wieder ließ sie es unbeachtet und schaute nur kurz zu mir rüber. Schnell steckte ich mein Handy weg als hätte man mich bei etwas verbotenem erwischt. Sie zog eine Augenbraue hoch, legte die Stirn in Falten und hatte leichte Verachtung im Blick. Dann rollte sie die Augen und redete weiter mit ihrer Freundin. Das kann doch nicht sein? Warum ging sie nicht an ihr Handy?

Marco: Ich kann mir vorstellen dass du dir verarscht vorkommst. Es tut mir wirklich leid. Es war keine Absicht. Bitte meine liebe Sonne antworte mir!

Jessica war wirklich ein harter Fall und absolut untypisch für andere Frauen die ich so kannte. Da konnte das Handy nicht mal zum Vibrieren kommen, da hatten die es schon in den Fingern. „Jazz ich glaub da ist jemand sehr hartnäckig" ich kannte es nicht lassen und musste sie jetzt einfach drauf hinweisen. Vielleicht hatte sie es ja wirklich nicht mitbekommen? „Ich weiß und ist mir egal"-„ach? Und wenn das der super nette liebe Kerl ist?" Ich hatte sie erwischt! Natürlich glaubte sie dass es „Er" ist, aber da sie ja wütend auf ihn war, musste sie ihn ignorieren. Dumm nur wenn die Person im selben Raum ist und nur darauf spekuliert was sie als nächstes tut. Ihr wurde wohl auch ihr Fehler bewusste und sie griff endlich nach dem dummen Ding und schaute drauf. Ich kannte diesen Gesichtsausdruck sehr gut den sie im nächsten Moment hatte. Es war derselbe mit dem sie mich sonst immer angeschaut hatte. „Na? Ist es der tollte Hecht?"-„Sag mal?" Ja sie war am Giften und ich hatte Spaß dabei. Das erste Mal, seit wir uns kannten, fand ich es toll dass sie so schaute. Ich fand es schon fast attraktiv und anziehend. „Ich frag ja nur. Wollte nur nett sein" ich zwinkerte ihr zu und das Feuer erlosch leicht in ihren Augen. Sie war mir tatsächlich milde gestimmt. „Ja er ist es und es geht dich aber dennoch nichts an, auch wenn du nur nett sein willst. Das steht dir eh nicht, also lass es" sie konnte es einfach nicht lassen und ich schmunzelte vor mich hin.