Teil60

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Marcos Sicht:

Sie war so frech und doch so süß aber das ich diese Zicke von der Linde jemals küssen würde, das hätte ich mir vor ein paar Wochen wirklich nicht vorstellen können. Sie bestimmt auch nicht. Ihre Lippen fühlten sich sanft und voll an, so wie ich es mir schon fast dachte. Ich hätte sie gerne noch etwas länger geküsst, nur hatte ich Sorge, dass sie es als aufdringlich hätte empfinden können. Das wollte ich mit Sicherheit nicht erreichen, denn ich würde sie viel lieber noch viel öfter küssen. Als ich mich von ihr löste und sah, dass sie ihre Augen geschlossen hielt, wusste ich das ich alles richtig gemacht hatte und war schon so was wie eine Art stolz auf mich. Wohl dosiert, nicht zu viel, nicht zu wenig und ihr muss es gefallen haben. Langsam öffnete sie die Augen und schaute mich mit einem komplett verklärten Blick an. Natürlich konnte ich mir auch irren, aber eine innere Stimme sagte mir, dass alles perfekt lief. Sie drehte den Kopf weg zur Leinwand und ich wusste genau dass sie den Film nicht schaute und ich erkannte wie sie mit ihren Lippen ein Wort formte. Sagte sie gerade allen Ernstes „Wow"? Männer fragten obligatorisch, zumindest wenn sie sehr von sich überzeugt waren, nach dem Sex wie sie waren. Wir hatten keinen Sex, aber es war mehr als nur ein kleines Kompliment für mich. „Hast du jetzt wirklich gerade WOW gesagt?" Ich konnte es einfach nicht lasse und vielleicht war es nur weil ich nach einer Bestätigung suchte nach dem was ich gesehen hatte. Doch sollten nicht Augen weniger lügen als was man sagt? Ich hatte es doch ganz deutlich gesehen dass sie „Wow" sagte. Mit großen Augen schaute sie zu mir rüber, erst ernst dann zog ein Lächeln um ihre Mundwinkel. Sie stützte ihren Ellenbogen wieder auf die Armlehne und fuhr sich mit dem Daumen über die Lippen, grinste dann breiter und schaute irgendwie verlegen zu Boden. Ich hätte ihr gern tausend Worte gesagt und doch wollte ich die Stimmung zwischen uns nicht noch weiter kaputt machen wie ich es vielleicht schon getan hatte wegen meiner Bemerkung. Als sie mich dann wieder ansah, war es wild, voll Feuer und Leidenschaft und sie legte ihre Hand in meinen Nacken, zog mich an sich und ich fühlte wieder diese warmen, weichen Lippen. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren wie das alles in Bruchteilen von Sekunden passierte, aber eine Gegenwehr hätte ich so oder so nicht geleistet. Zu schön war es sie zu küssen, ihren Atem auf meiner Haut zu fühlen und das was zwischen uns knisterte. Langsam schob ich meine Hand über ihren Hals, ließ sie ein wenig dort ruhen und fühlte an meinem Daumen ihren Pulsschlag. Es war wie bei mir, wenn ich mehrere Sprints hingelegt hatte oder wie jetzt gerade, Jessica küsste. Mein Herz tobte wie ein Sturm in meiner Brust und doch konnte ich mir das nicht wirklich erklären. Ich würde sie nie abstempeln als irgendeine, aber ich kannte dieses Gefühl nicht was ich gerade durchlebte. Machte man so etwas nicht als Teenager? Man ging mit dem Mädchen des Herzens, ins Kino nur um mit ihr zu knutschen. Nur waren wir gerade dabei über diese vorsichtigen Küsse hinweg zu gehen, denn Jessicas Griff in meinem Nacken wurde leicht forscher und auch ich hatte echte Probleme meinen Hintern ruhig auf dem Sessel zu lassen. Küssen war nun mal nicht eben einfach etwas lapidares, es war so intim, das man mehr wollte, zumindest ab einem bestimmten Moment und dieser war so eben erreicht. Ich wollte diese Frau genau jetzt für mich ganz alleine haben und das nicht in aller Öffentlichkeit, sondern sehr privat. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und ihre Zungenspitze glitt immer wieder über meine, was zur Folge hatte, dass es mich ganz schön erregte. Da aber Jessica etwas stürmischer wurde, konnte ich fast von ausgehen das es ihr gleich oder zumindest ähnlich ging wie mir. Meine Fingerspitzen verfingen sich in ihren Haaren und ich versuchte mit der anderen Hand irgendwie zwischen ihr und dem Sitz nach hinten durch zugreifen. Ich wollte sie fest in meine Arme ziehen und eng an mir fühlen, doch die Armlehne und das unbequeme sitzen, verhinderte dies alles. Es war eine innere Ungeduld die sich in mir breit machte, was wohl ganz natürlich erschien bei dem was hier an Spannung zwischen uns herrschte. Sollte ich wirklich noch so lange warten müssen bis der Film zu ende war? Vielleicht wollte sie aber auch gar nicht so weit gehen? Mit Gewalt löste ich mich leicht von ihr, aber nur von ihren Lippen und mit leichten Küssen suchte ich mir einen Weg über ihre Wange zum Ohr. Ich hörte ein leichtes Grummeln aus ihrer Kehle, was klang als würde sie Schnurren wie eine Katze und mir ein Schmunzeln brachte. „Jazz" flüsterte ich leise zwischen zwei Küssen unter ihrem Ohr und aus dem Schnurren wurde ein gebrummtes „Mhmm?"-„Willst du den Film fertig schauen"-„mhmm?"-„Film ... fertig schauen"-„willst du denn?" Ihre Stimme klang total heißer und erotisch was mich noch unruhiger werden ließ. „Nein!" Sie gab keinen Ton mehr von sich sondern löst sich von mir und zwar komplett, in dem sie mich sogar leicht von sich drückte. Wollte sie jetzt ausholen zum nächsten Schlag und mir ein Donnerwetter bescheren wie ich es schon öfter von ihr erlebt hatte? Sie stand auf, packte nach ihrer Handtasche und schaute mich erwartungsvoll an. „Ja was ist? Komm!" sie hielt mir ihrer Hand hin und obwohl mir klar war, das sie ganz meiner Meinung war, irritierte es mich doch für einen kurzen Augenblick. „Wir gehen?"-„Ja? Oder willst du doch den Film fertig schauen"-„nein, nein ganz sicher nicht" schnell griff ich nach ihrer Hand und wir machten das wir aus dem Kino raus kamen.

Wettlauf gegen die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt