Teil88

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Oh mein Gott, was hatte ich mich lächerlich gemacht. Was sagte Nicole was ich tun sollte? Der Alten zeigen wem der Kerl gehört? Ok das hatte ich gemacht, nur dem Kerl hatte ich wohl nicht gesagt dass er zu mir gehört. Musste im Eifer des Gefechtes untergegangen sein. Ich wollte nur noch hier raus! „Was hast du gemacht?" Nicole schaute mich mit riesen Augen an und hatte ein fettes Grinsen im Gesicht. „Ich hab der Alten gezeigt wo der Hase lang läuft und jetzt lass uns gehen!"-„Was?"-„Gehen! Jetzt!" ich griff nach meiner Handtasche, bereit die Arena zu verlassen. „Du kannst doch jetzt nicht gehen, was ist mit Marco?" Sie zeigte in seine Richtung, doch ich traute mich nicht noch einmal zurück zuschauen. Mir standen die Tränen bis zum Anschlag und ich konnte wetten, wenn ich ihm noch einmal in die Augen schaue, würde ich Rotz und Wasser heulen. Mein Herz trat und hämmerte wie wild in meiner Brust, wollte zu ihm und mir mein Leben versauen. Nicole hatte doch überhaupt keine Ahnung was hier abging. Sie glaubte immer noch, dass Marco zu den guten gehörte, doch das, was er da vor meinen Augen abzog, das war kein Mensch der gut ist. „Was hast du gemacht?"-„Ich habe Sandra erklärt das Marco mir gehört und wenn sie die Finger nicht von ihm lässt ich ihr nicht nur die Haare vom Kopf reise, sondern auch jeden einzelnen Fingernagel. Sie solle ihm nie wieder zu nah kommen sonst würde sie ihr blaues Wunder erleben"-„na scheint als hätte sie es dir geglaubt" schmunzelte sie und hob beide Daumen. „Jetzt will ich gehen"-„ähm ja und was hast du dann Marco gesagt? Warum liegt ihr euch dann nicht in den Armen?"-„Man Nicole! Marco ist ein Arsch! Der würde nicht mal merken dass ihn Gott liebt, wenn dieser persönlich vom Himmel steigen würde um ihm den Hof zu machen. Sieh es endlich ein, er gehört nicht zu den Guten"-„ist das jetzt eine Metapher?"-„Was? Oh man Nici, ich will gehen. Können wir das nicht im Taxi klären?" Ich ließ meine Arme hängen und resignierte, dennoch hielt ich sie weiter an, endlich aufzustehen und mit mir zu gehen. Sie machte mich wahnsinnig mit ihrer Fragerei und ich fühlte den Blick von Marco in meinem Rücken, doch vielleicht hatte er aber auch schon die Nächste. Ich hätte mich gerne umgedreht um zu schauen, aber das ließ mein Stolz nicht zu und ich wollte nicht anfangen zu heulen. „Mich würde es aber auch interessieren ob es eine Metapher war oder wer dieser Gott sein soll?" raunte es sehr nah an meinem Ohr und ich schrak. Als ich mich nach der Stimme umdrehte, war mir Marco verdammt nah und ich sah in diese wunderschönen Augen die von einem frechen Grinsen erhellt wurden. Das Verlangen ihm eine Ohrfeige zu geben, juckte in meiner Hand. „Soll dies etwa heißen, das du mich liebst und ich würde das nicht erkennen?"-„Spielt das eine Rolle?" ich kniff meine Augen zusammen und wollte ihm gar nicht erst das Gefühl geben er hätte auch nur im Ansatz mit seiner Vermutung recht. „Na wer kann hier nicht zu seinen Gefühlen stehen? Ich würde einfach mal behaupten die Kleine von der Linde kann es nicht. Kannst du mir mal dieses Theater erklären?"-„Ich fasse es ja nicht" ich stemmte meine Hände in die Hüfte und baute mich vor ihm auf, so wie ich es wenige Minuten vorher schon getan hatte nur mit weniger Hass. „Na komm, erzähl, wer kann hier nicht erkennen wenn er geliebt wird? Ich oder du?"-„Na deine Liebe ist ja sehr allumfassend. Vielleicht ist es auch nur weil zwischen uns so ein kleiner Unterschied herrscht"-„na den darfst du mir jetzt aber mal genauer erklären"-„sicher gerne. Ich bin bodenständig, ehrlich und nicht so flatterhaft. Wenn ich liebe, dann liebe ich und das mit ganzem Herzen. Aber du? Bei dir ist die Liebe wie ein Schmetterling der von Blume zu Blume fliegt, nur du fliegst gleich von Strauß zu Strauß" bei den letzten Worten tippte ich mit dem Finger auf seiner Brust herum und er hatte nur dieses Lachen für mich übrig. „Du gibst es also zu das du mich liebst"-„das habe ich nicht gesagt"-„dann frage ich mich warum du dich einmischst wenn ich da mit Sandra ... ähm ... du weißt schon"-„euch ableckt?"-„Nenn es wie du willst" wir wurden in unserem Abklatsch gestört, denn Nicole stellte sich auf einmal zwischen uns und schaute uns an. „So ihr schwer verliebten Deppen, ich hab Durst. Bei eurem ganzen hin und her, blieb mir der Mund wohl zu lange offen stehen. Ich hole mir jetzt was zu trinken und ihr setzt euch gefälligst da hin und regelt euren Blödsinn wie erwachsene Leute. Wenn ich zurück komme und ich finde keine Turteltauben vor, ich schwöre euch bei allem was mir heilig ist, werde ich so lange mit meiner Handtasche auf euch beide einhauen, bis nix mehr von da ist. Vielleicht hilft das dann, dass ihr endlich kapiert das ihr zusammen gehört. Alleine seit ihr ja wohl nicht in der Lage das einzusehen". Wir starrten sie gleichermaßen an und ich wurde schon an ihre letzte Ansprache mir gegenüber erinnert und fing automatisch an leicht zu lachen. „Bist du fertig?" fragte ich aus dem Grund das zweite Mal. „Jaaa, nicht so ganz aber ich versuche es jetzt erst einmal im Guten, vielleicht fruchtet es ja. Verdammt ihr habt doch beide scheiße gebaut also vertragt euch und glaubt doch an dieses Schicksal mit der Flaschenpost. Du wolltest den Mann deiner Träume haben? Da ist er, der Depp der nicht an so einen Unfug glaubte und es doch versucht hat. Also hinsetzten, reden und schaut das ihr um die Schläge mit meiner Handtasche rum kommt". Mit den Worten ließ sie uns stehen und ging unter in der Welle der Menschen die fröhlich tanzten und irgendwie von all dem was hier passierte nichts mitbekamen. Zum Glück!

Wettlauf gegen die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt