Teil63

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Er konnte Gedanken lesen, oder er war doch anders als ich ihm zutraute. Er traf voll und ganz ins Schwarze mit seiner Frage wegen diesem Kollegen und er schaffte es, mit den wenigen Worten mein Vertrauen wieder komplett zurück zu bekommen. Naja zumindest war ich beruhigt und merkte das mein Kopf sich wieder zurück nahm und meinem Herzen Vortritt ließ. So war natürlich auch seine Frage leichter zu beantworten „ich weiß es nicht mehr genau" flötete ich in seine Richtung und ließ endlich den Türgriff los. Er lehnte sich wieder zu mir rüber, was ich ihm gleich tat und unsere Gesichter waren sich wieder einmal so nah wie im Kino. Leicht stupste er mit seiner Nasenspitze gegen meine und wir grinsten beide. „Du hast es vergessen? Leidest du an einem Kurzzeitgedächtnis?"-„Eigentlich nicht aber vielleicht war es so kurz das ich es nicht abspeichern konnte"-„dann müssen wir das wirklich ändern!" Da waren sie auch schon, seine Lippen auf meinen und ich schloss genießerisch meine Augen um es zu erwidern. Vergessen waren meine dunklen Gedanken die nur auf einem Missverständnis aufgebaut waren. Ich fühlte seine Finger unter meinem Kinn und dann ließ er von mir ab. Ich öffnete meine Augen und sah direkt in seine, die mich warm anstrahlten „willst du immer noch mit deinem Auto fahren?" leicht schüttelte ich mit dem Kopf „würdest du dann mit zu mir kommen?"-„Ich würde sehr gerne mit zu dir kommen" gab ich ehrlich zu. Wir küssten uns noch einmal kurz und Marco startete den Motor.

Die Tür zu seiner Wohnung ging auf und ich war schon am Eingang überrascht. Eine modern eingerichtete Wohnung hatte ich erwartet, aber das hier war schon sehr modern. Alles war einheitlich und eins passte genau zum anderen. Es hatte etwas von einem Möbelkatalog und das schloss ich aus dem bisschen was ich sehen konnte. „Komm rein" er winkte mich mit seiner Hand rein und mein Eindruck mit dem Katalog wurde Stück für Stück immer mehr bestätigt. Fühlte ich mich hier nicht wohl? Ich musste mir die Frage stellen, denn auf einmal wurde es mir ganz flau im Magen oder war es einfach nur das Wissen ~Jetzt bist du hier! In seiner Wohnung! Jetzt wird es ernst!~, ich schätzte aber das es genau das war. Wie lang war es her das ich mit einem Mann so vertraut war wie ich es mit Marco die letzte Stunde war? Alleine nur das Küssen eines Mannes war eine halbe Ewigkeit her und vom Rest wollte ich erst gar nicht anfangen. „Magst du was trinken?"-„Was?" ich war so sehr in Gedanken das ich alles um mich vergessen hatte „oh Trinken, ähm nein danke". Ich lächelte ihn milde an und schob mir die Hand in den Nacken was man wohl als Verlegenheitsgeste ansehen konnte. Marco kam zu mir rüber, legte seine Hände auf meine Hüfte und zog mich leicht an sich ran „alles klar Mäuschen?"-„Du kannst jetzt wieder aufhören mich so zu nennen. Ich hab dir heute Abend schon mal gesagt das du mich so nie wieder nennen sollst" ich funkelte ihn böse an dabei fand ich es gar nicht mehr so schlimm das er mich so nannte. „Dann sag ich jetzt nur noch Frau von der Linde zu dir, wenn das besser ist" mit der Aussage senkte er seinen Kopf, wühlte sich durch meine Haare zu meinem Hals um mir dort einen sanften Kuss zu platzieren der mir einen Schauer über den Rücken jagte. Schon war ich unfähig auch gegen diesen Namen zu protestieren und mir wurde bewusst, dass es wohl zwangsläufig seinen Weg gehen würde. Man konnte so etwas ja auch nicht verlernen, oder? Aus dieser zärtlichen Berührung wurde Leidenschaft die wir beide anfingen auszuleben. Hier, in den privaten Wänden war es auch nicht mehr ganz so schwer wie noch im Kino oder in der Garage. Erst zögerlich fummelten wir an den Shirts rum und an den Hosen, bis es nicht mehr schnell genug gehen konnten und wir uns nur noch in Unterwäsche gegen überstanden. Nun gab es wirklich kein Zurück mehr, es ging nur noch nach vorn. Ich legte meine Hand in seinen Nacken, er seine mir auf die Taille und wir zogen uns wieder an einander. Seine warme Haut an meiner zu fühlen war wie Samt auf Seide. Seine Küsse zogen sich über meine nackte Schulter und wieder zurück zu meinem Hals. Ich legte den Kopf in den Nacken und ein Seufzen kam aus meiner Kehle. Fingerspitzen die meinen Rücken entlang gingen verursachten Gänsehaut und ich schüttelte mich leicht ohne es verhindern zu können. „Kalt?" unterbrach Marco direkt seine Küsse um mich zu fragen. Schnell schüttelte ich den Kopf und lächelte milde ohne einmal auch nur meine Augen aufzumachen. Ich wollte nicht dass er aufhörte und zog ihn wieder leicht im Nacken um ihm so zu verstehen zu geben, das er doch bitte weiter machen sollte. Mein BH fiel nur wenige Sekunden später auf den Boden und Marco massierte sachte über meine Brüste. Wir schafften es nicht bis in ein weiches Bett, dafür musste das Sofa herhalten.

Als ich wieder wach wurde, war es hell und ich lag unter einer weichen kuscheligen Decke aber immer noch auf dem Sofa. Wo war nur Marco? War meine nächste Frage, denn ich lag ganz alleine hier. Ich hörte ein rauschen was mich an Wasser erinnerte beim Duschen und war erleichtert. Ich kuschelte mich wieder feste in die Decke und träumte mich zurück. Es war einfach unglaublich was ich erlebt hatte! So ist noch nie ein Mann mit mir umgegangen wie Marco es getan hatte. Er forderte nichts sondern gab mir einfach nur unendlich viel und ging ganz und gar auf meine Wünsche ein. Er überraschte mich immer und immer wieder und ich fand es einfach nur schön. Ich wäre mit diesen Gedanken fast wieder eingeschlafen, hätte es nicht geklingelt. Da Marco nicht reagierte, musste er es wohl unter der Dusche nicht hören und da es einfach nicht aufhörte, stand ich auf, raffte die Decke fest um mich und ging zur Tür.

Wettlauf gegen die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt