Teil70

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Marcos Sicht:

„Schau mal wer hier sitzt", ich drehte mich zu Kevin und glaubte das Glück gefunden zu haben. Da saß Nicole und noch viel wichtiger, Jessica. Sie hatte immer noch dasselbe an wie gestern und ihre Harre standen wirr in alle Richtungen. Zuhause war sie wohl noch nicht gewesen. Ihre Augen sahen geschwollen aus, was mich zum Schluss brachte das sie geweint haben musste. Es tat mir direkt leid und ich verfluchte Sandra erst recht dafür. „Hey Jazz" begrüßte ich sie vorsichtig als ich mich neben sie stellte, doch sie strafte mich nur mit nicht beachten. „Bitte lass dir das doch erklären", sie stand auf und brachte ihren Teller weg. Schon fast resigniert ließ ich die Schultern hängen, aber Aufgeben brachte mich noch weniger weit. „Nici, ich warte dann draußen im Auto auf dich, mir wird die Luft ihr zu stickig" Was? Sie konnte doch nicht einfach so gehen! Ich sah zu Kevin und Nicole rüber, deren Gesichter genauso verwirrt schauten wie ich mich gerade fühlte. „Los Alter" gab mir Kevin zu verstehen und nickte zur Tür rüber und auch Nicole trieb mich an. Schnell nahm ich die Beine in die Hand und schaute das ich ihr hinter kam. Ihr Auto stand gar nicht so weit weg von meinem und ich wunderte mich, dass es mir beim ran fahren überhaupt nicht aufgefallen war. Jessica war gerade im Begriff einzusteigen als ich sie abfangen konnte. „Jazz bitte", da sie nicht reagierte hielt ich sie an der Schulter fest, nicht so wie ich Sandra gepackt hatte sondern sanft und wollte sie einfach nur aufhalten. Sie schlug meine Hand weg, als wäre es eine lästige Fliege doch sie blieb stehen und sah mich an „Finger weg!"-„Jazz bitte! Ich hab dir auch zugehört gestern Abend dann habe ich doch wohl auch eine Chance verdient oder nicht?" Die Falte zwischen ihren Augen glättete sich etwas und sie biss sich verlegen auf die Unterlippe, nun war ich mir sicher, dass ich ihre Aufmerksamkeit hatte. „Sandra ist nicht meine Freundin" fing ich direkt an „sie ist noch nicht mal meine Ex-Freundin, sie ist überhaupt niemand" sie zog ihre Augenbrauen hoch doch sagte nichts. „Wäre ich an die Tür gegangen, hätte ich sie nicht mal rein gelassen"-„das sah mir aber ganz anders aus. Mir schien es mehr so als wäre es ganz gewiss deine Freundin"-„klar Jazz, passt auch so wunderbar zu dem Bild was du dir von mir gemacht hast, ich weiß"-„das kommt noch dazu" ihre Stimme wurde lauter und man sah das sie richtig sauer war. „Glaubst du etwa ich habe dich angelogen?"-„Oh Marco, sag mir bitte was ich glauben soll?"-„Das diese Frau eine Spinnerin ist?" Sie schaute weg, kaute nun schon richtig auf ihrer Unterlippe rum und ich hoffte das dies ein Zeichen dafür war, das sie drüber nachdachte und das zu meinen Gunsten. „Nee Marco, so einfach nicht" mit festem Blick schaute sie mich bei den Worten an, stieg in ihr Auto und schlug die Tür zu. „Verdammt Jazz!" So schnell ich konnte ging ich um den Wagen, machte die Beifahrertüre auf und stieg einfach ein. „Hey was soll das?" brüllte sie direkt los doch mir war das ernsthaft egal. „Nee nix da, du hörst mir jetzt zu!"-„Sagt wer?"-„ICH! WEIL ICH DIE SCHEIßE JETZT LEID BIN!"-„BRÜLL MICH NICHT AN! Was glaubst du eigentlich wer du bist?" Sie klang sehr bedrohlich bei dem Rest vom Satz und ich nahm mich wirklich zusammen nicht weiter dem Drang nach zu geben zu schreien. „Jessica von der Linde, ich will das du mir glaubst"-„mir scheint als hätte ich dir so wieso schon zu viel geglaubt. Ist das die übliche Masche die du so abziehst? Ich mein, ich muss ehrlich gestehen, die Tussi tut mir nicht mal leid dass du so mies zu ihr bist, aber dennoch hast du mich damit rein gezogen" ihr Standpunkt war klar, sie glaubte mir ein einziges Wort. „Fahr zu mir nach Hause" sagte ich auffordernd und unterstrich es mit einer Handbewegung. „Was soll ich da?"-„Fahr zu mir nach Hause und schau ob du eine Frau findest oder auch nur im Ansatz etwas das darauf schließen lässt das ich mit einer zusammen wohne oder das eine bei mir öfter eine ein und ausgeht. Komm fahr schon" ich lehnte mich bequem zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nee ich fahr ganz sicher nicht zu dir nach Hause, das ist doch Kindergarten"-„wenn es Kindergarten ist dann glaub mir einfach" sie schwieg und schaute mich nur aus dem Augenwinkel raus an. „Na was ist jetzt? Fährst du jetzt?"-„Du wirst schon alles weg getan haben und die Gute ist jetzt den Wocheneinkauf machen"-„Jazz, tu mir einfach den Gefallen und fahr" es war sehr schwer ruhig zu bleiben, doch weiter ernsthaft streiten brachte auch nichts. Ich konnte und wollte es ihr beweisen, dass es keine Andere gab und der einfachste Weg war dieser. „Ich soll also jetzt wirklich zu dir fahren?"-„Ja!" sie seufzte tief, griff nach ihrem Schlüssen der schon im Schloss steckte und ließ mich nicht aus den Augen. „Bitte" gab ich ein weiteres Mal von mir und winkte erneut mit der Hand. „Ich fass es ja nicht, was für ein Scheiß" sie schüttelte mit dem Kopf, ließ aber dennoch den Motor an „was ist mit deinem Essen?"-„Wird Kevin schon zahlen, das ist mir jetzt wichtiger"-„wichtiger?"-„Ja, ich will einfach nur das du mir glaubst", ein weiteres Mal schüttelte sie den Kopf und fuhr dann endlich los. Wir sprachen kein Wort, den ganzen Weg nicht und ich hatte auf einmal ein Magengrummeln. Ich hoffte dass Sandra weg war und es nicht eine weitere böse Überraschung gab.


Wettlauf gegen die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt