Teil66

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Ich brauchte eine kleine Ewigkeit bis ich mich wieder ein bekommen hatte und Nicole war so geduldig mit mir wie es eben nur eine beste Freundin sein konnte. Vor mir stand eine dampfende Tasse mit starkem Kaffee und als ich daran nippte merkte ich, dass noch mehr drin war und verzog das Gesicht „bah, hast du mal auf die Uhr geschaut?"-„Rum kennt die Uhr nicht und es ist nur damit du ruhiger wirst"-„ich bin jetzt ruhig" ich nahm noch einen Schlug und es schüttelte mich ein weiteres Mal. „Wenn du jetzt ruhig bist kannst du mir ja endlich erzählen was passiert ist", ich nahm die Tasse fest in die Hand und zog mich in die Ecke des Sofas zurück. Ich versuchte noch einmal alles zu ordnen und legte dann los. Ich erzählte ihr von meinem eigentlichen Ablauf des Abends, wie ich dann die Nachricht bekommen hatte von dem Flaschenpost-Typen, wie ich mich fertig machte für nix und dann Marco traf. Dann vom Essen, Kino und ich ließ auch nichts von der Nacht aus die ich mit ihm verbracht hatte. „Du hast echt mit ihm gepoppt?" mit blankem Entsetzten schaute sie mich an und ich musste anfangen zu kichern. „Tu doch jetzt nicht so, als hättest du das noch nie gemacht und so unbekannt ist mir Marco ja nicht wirklich"-„naja unbekannt nicht, aber ähm, du magst ihn nicht. Hast du wohl vergessen was?" ihr gespieltes Entsetzen wich einem breiten Grinsen und ich erzählte weiter. „Nee! Da steht seine Freundin vor der Tür?"-„Ich wollte es erst gar nicht glauben aber die stand einfach so da und behandelte mich wie der letzte Depp"-„und wenn das vielleicht nur eine Ex ist die nicht von ihm los kommt?"-„Was ist das denn für ein Denkansatz? Die sah viel zu perfekt aus! Genauso wie alle Spielerfrauen" ich seufzte und merkte eine tiefe Traurigkeit in mir aufsteigen. Schnell nahm ich einen großen Schluck aus meiner Tasse, schüttelte mich und fühlte doch wie der Rum wieder seine Wirkung tat in dem ich ruhiger wurde. „Das kann doch nicht dem sein ernst sein oder? Ich man, man dann hast du ja absolut recht gehabt mit deiner Vorahnung. Er ist einfach nur so ein Schnösel, viel Kohle und glaubt ihm gehört die Welt" Nicole hatte es sehr treffend zusammengefasst. „Dabei hatte Kevin noch gesagt, dass er glaubt, dass es zwischen euch was geben könnte und Marco echt ein lieber Kerl sei. Da muss er sich wohl echt vertan haben oder wollte nur bei mir auch Werbung für das Arsch machen". Auch Nicole fing an zu seufzen und schüttelte unentwegt den Kopf. „Nee Jazz, du hast alles richtig gemacht. Das du mit ihm gepennt hast, kann jemand passieren der so verarscht wurde" Sie hatte ja recht, irgendwie und doch irgendwie auch wieder nicht. Ich fuhr mir kraftlos durch die Haare und überlegte mir wie ich bei der Arbeit in Zukunft einen großen Bogen um Marco nehmen konnte. „Vielleicht sollte ich kündigen" sagte ich leise so vor mich hin und hörte ein aufbrüllen „sag mal, hast du sie noch alle? Wegen dem Typen willst du diesen Job aufgeben? Warum, weil an jeder Ecke eine neue Stelle auf dich wartet oder warum? Wie lang hast du dich jetzt beworben?" Nicole wollte gar nicht mehr aufhören zu wettern bis ich die Hand erhob um sie zum Schweigen zu bringen. „Es war doch nur eine Idee"-„scheiß Idee!" sagte sie nun viel ruhiger und sah mich aber dann wieder so mitfühlenden an. „Ach Jazz, alles Mist und ich hab Hunger. Du auch? Dann könnten wir uns was bestellen und du bleibst einfach hier"-„ich sollte aber meinem Dad Bescheid geben, der macht sich sicherlich schon sorgen. Naja, zumindest wenn er schon mitbekommen hat das ich nicht zu Hause bin". Ich zog meine Handtasche an mich ran und suchte nach meinem Handy. Gerade in dem Moment in dem ich es fand und die Nummer von meinem Vater aufrief, klingelte es. Groß stand auf dem Display „Mr. U" doch bevor ich weiter reagieren konnte, wurde der Anruf auch schon wieder beendet. Verwirrt schaute ich auf das Telefon und überlegte mir was das gerade war. „Was ist?" Fragte dann auch Nicole und ich sah sie an „mhmm das war das Flaschenpostarsch"-„ah" mehr sagte sie dann auch nicht. „Der wollte sich bestimmt wieder einmal entschuldigen für gestern Abend"-„na dann hätte er ja auch dran bleiben und es wirklich tun können"-„Männer" gab ich dazu und rief meinen Vater an. Der hatte, wie ich schon geahnt habe, es noch nicht mitbekommen weil er immer noch bei Katja war und irgendwie gab dies der berühmte Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte. „Ich schwör dir Nici, seit er mit Katja zusammen ist, merkt der nichts mehr"-„naja du bist aber auch nicht wirklich besser oder? Vielleicht könntest du dich ja mehr einbringen? Dein Papa fragt dich doch jedes Mal ob du mitkommst. Ich würde das einfach mal nutzen"-„Nici du bist meine beste Freundin, steh zu mir"-„ich bin deine beste Freundin, das heißt aber nicht das ich auch deine Meinung haben muss und in dem Punkt habe ich eine andere". Sie ging in die Küche und kam mit einer Handvoll Zettel zurück „also, was essen wir denn?"-„Curry Wurst"-„die liefern nicht"-„nee aber mein Auto steht noch in der Stadt"

Wettlauf gegen die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt