Marcos Sicht:
Ok, es schien ganz als würde ich mich wohl doch drauf einlassen. Was hatte ich auch zu verlieren? Morgen früh würde die Welt anders aussehen, vor allem durfte ich dann Sandra von vorn erklären, dass sie nix für mich ist. Doch, sie war gerade mein Seelentröster und darin war sich echt gut. Sie hatte es wirklich geschafft mich von ihr zu überzeugen, wenn auch nur für eben diese eine kleine Sache. Sonst war sie mir echt zu abgedreht, nur im Moment, da wir uns küssten, hielt sie ja ihre Klappe. Ja es war nicht richtig, aber es tat gerade gut und sie bot sich ja an. Ich zwang sie ja nicht dazu und genau das beruhigte mein Gewissen. Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihren Rücken und zog sie etwas enger an mich heran, im Gegenzug küsste sie mich noch leidenschaftlicher. Irgendwie fing ich an, alles um mich herum zu vergessen und gab mich dieser Komödie hin. Intensiver und gieriger wurde dieser Kuss und vielleicht war es auch der Alkohol, den ich mir, kaum war ich hier, in größerem Masse gegönnt hatte. Das bisschen Wasser was ich seit dem getrunken hatte, war ja nicht wirklich nennenswert. Vielleicht war es aber auch einfach nur der Frust! Sandra schob wieder ihre Hand über meine Brust bis runter in meinen Schoß, was mich kurz dazu brachte weg zu zucken. Das war nicht der richtige Ort und so viel klaren Verstand hatte ich auch noch. Also griff ich nach ihrem Handgelenk, zog es leicht weg und legte ihre Hand zurück auf meine Brust. Leise hauchte ich in den Kuss „nicht hier" und ließ mich weiter gehen. Ich hatte meine Augen geschlossen und auf einmal schob sich das Gesicht von Jessica vor und ich stellte mir vor, ich würde sie küssen und nicht Sandra. Dies gab irgendwie einen extra Kick und ich wurde fordernder was das Küssen betraf. Doch dann, hörte ich im Geiste die Stimmen der Menschen, die mich erzogen hatten. Sie erinnerten mich daran wie man mit einer Frau umzugehen hatte und mir wurde mein Fehler schlagartig klar. Nein, es war einfach nicht richtig was ich hier tat und musste es beenden. Keine Frau hatte es verdient als Lückenfüller ausgenutzt zu werden auch Sandra nicht. Mit dieser Erkenntnis riss ich meine Augen auf, wollte mich gerade von Sandra lösen und sah in ein funkelndes paar anderer Augen die halb hinter Sandras Kopf zu sehen waren. Im nächsten Moment wurde Sandra wohl an den Haaren gepackt, denn ihr Kopf ging nach hinten, sie griff danach und sie brüllte schmerzvoll laut los. Jessica sah mich hasserfüllt an, sagte aber kein Wort. Dafür hatte Sandra genug Worte auf Lager und sie schlug und trat wild um sich. Ich hatte keine Ahnung wie es Jessica schaffte, aber sie wich jedem Tritt aus und packte sich einen der rudernden Armen. Sie drehte ihn Sandra auf den Rücken und im nächsten Moment flogen Gläser von den Tisch neben uns. Jessica hatte ihren Ellenbogen in Sandras Kreuz, die mit ihrem Gesicht, platt und immer noch kreischend, auf der Platte lag. Jessica ließ mich dabei fast keinen Augenblick aus den Augen und wandte sich dann doch Sandra zu und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Darauf hörte sie auf mit schreien und wimmerte nur noch vor sich her. Dann nickte sie, Jessica ließ sie los und so schnelle wie nie, stöckelte Sandra davon und wurde von der Menge an Leuten verschluckt. Ich stand immer noch wie angewurzelt da und sah einfach nur auf Jessica. ~Hat die sie nicht mehr alle?~ war der einzige Gedanken der mein Hirn formen konnte und meine ungläubiger Blick wandelte sich in Wut. Ich ging zwei Schritte auf sie zu und wir standen fast Stirn an Stirn da, beide blähten wir die Nasenflügel auf und funkelten uns an. „Sag mal spinnst du?" Zischte ich sie an „wer spinnt hier? Du bist genau das was ich geglaubt habe der du bist. Ich bin nicht nur einmal auf dich rein gefallen. Nein, gleich dreimal! Ich weiß nicht wie du das geschafft hast aber du hast es. Ich wollte nur die arme Seele davor bewahren genau dasselbe durch zu machen wie ich!"-„Was du durchmachen musstest?"-„Ja sicher! Erst lügst du mir das Blaue vom Himmel, das sie überhaupt nicht in dein Leben gehört. Dann die Sache mit der Flaschenpost, die der Herr nicht nötig hatte aufzulösen und jetzt hängst du hier mit der die doch gar nicht in dein Leben gehört und ihr bespringt euch fast". Sie ging einen Schritt zurück und ich konnte deutlich erkennen wie es in ihren Augen anfing zu glitzern weil ihr die Tränen hoch standen. Konnte es wirklich sein das dies hier gerade eine extrem Eifersuchtsszene war oder war es nur die Wut die sie fast zum weinen brachte? „Oh Reus!" schnaubte sie mich an und stampfe auf wie ein kleines Kind, schüttelte dabei den Kopf. Sichtlich suchte sie nach einem passenden Schimpfwort für mich und ich musste mich zusammenreisen das ich nicht anfing zu lachen. „Du bist ..."-„ja was bin ich?" Fragte ich in ihre kurze Pause die sie machte, doch sie fand wohl immer noch nicht das richtige. Man konnte die Anspannung sehen die durch ihren Körper ging und sie machte den Mund auf „ du bist so, so, soooo schlimm!" sie drehte sich weg und ging. Ließ mich wieder einmal stehen und ich konnte nur schmunzeln. Ja es war Eifersucht und ich wusste noch nicht so recht was ich damit tun sollte.

DU LIEST GERADE
Wettlauf gegen die Liebe
FanfictionGlaubst du an Schicksal? Nein? Jessica auch nicht! Dennoch wirft die junge Physiotherapeutin eine Flasche mit einer Liebesbotschaft, an den unbekannten perfekten Mann, ins Wasser und hofft ... keine Antwort zu bekommen. Viel zu viel Ärger hat sie m...