Teil83

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Marcos Sicht:

„Sie redet nicht mit mir"-„na sie wird sich schon wieder ein bekommen. Hast du schon mal mit ihrer Freundin geredet? Was sagt sie dazu und wenn alles nichts hilft, ey es gibt noch mehr", das war wieder mal ein sehr sinnvoller Vorschlag von meinem besten Freund. Marcel konnte das irgendwie nicht ganz nachvollziehen warum ich Jessica so nachtrauerte aber das lag wohl auch mit daran, dass ich es selber nicht ganz verstand. „Mit Nicole redet sie auch nicht"-„das sagt ja alles über die Person"-„vielleicht liegt es aber auch einfach dran das es für Jazz nicht ganz so toll ist wenn sie das Gefühl hat, das selbst ihre Freundin, nicht zu ihr steht"-„man Alter mach dir doch nicht so einen Kopf! Lass uns Party machen heute Abend? Dann können wir im Übrigen weiter drüber reden, ich hab nämlich ehrlich gesagt gerade nicht so die Zeit", ich sah auf die Uhr und war erstaunt wie spät es schon war. „Wusste nicht dass es so spät ist. Müsst ihr noch viel vorbereiten?"-„Nichts was nicht zu schaffen wäre, also wie sieht es aus?"-„Ja ich tauch auf"-„Super! Dann sehen wir uns später" schon hatte er aufgelegt und ich schlich in die Küche. Etwas essen wäre sicher ganz gut angebracht, mein Magen knurrte auch schon. Meine Mutter hatte mir etwas vorbei gebracht, was ich mir nur warm machen musste und irgendwie war ich selbst dafür zu faul. Also machte ich mich fertig zum Ausgehen und fuhr zu meinem neuen Lieblings Imbiss. Mit Schrecken stellte ich fest, das ich mit der Idee nicht alleine war. Es war nicht der Kundenandrang, denn der war sehr überschaubar, es war mehr ein spezieller Gast. Jessica saß mit Nicole direkt an der Scheibe, was ich deutlich erkennen konnte, da es schon so dunkel war. Zum Glück stand ich nicht mit dem Auto in ihrem Blickfeld und konnte so und im Schutz der hereinbrechenden Nacht, sie beobachten. Sollte ich wirklich da rein gehen? Sie würde doch nur denken ich stelle ihr nach und das wäre das letzte was ich wollte. Das Problem war nur mein Magen, denn der war so leer das man ein Echo hätte hören können. Es gab nur zwei Möglichkeiten und ich wählte die mit mehr Hindernissen. Ich stieg aus, schloss mein Auto ab und nahm in kurzen Sprüngen den Weg, quer über die Straße. „Hey Marco?!" Wurde ich auch direkt von Nicole begrüßt als ich zur Tür rein kam und Jessica fiel ihre Pommes aus dem Mund. „Oh, ja ... ähm hey!" Stotterte ich rum und spielte den Ahnungslosen „mit euch hätte ich hier jetzt nicht gerechnet", es war ja nun wirklich nicht gelogen, obwohl mir es schon bewusst hätte sein müssen, als mir Jessica erklärte, das es ihre Lieblings Pommes Bude war. Abgesehen davon, war wohl Currywurst ihre Leibspeise, was mich leicht zum Schmunzeln brachte, wenn auch ihr Gesichtsausdruck es direkt wieder erstarren ließ. „Ich wusste nicht das alle andern dicht machen mussten, das du ausgerechnet hier auf tauchst", sie traf die Sache mitten im Kern, dennoch hätte ich mir ein böses „Hallo" mehr gefallen. „Naja du hast mich ja auf den Geschmack gebracht, es ist also genau genommen, deine Schuld das ich hier von nicht mehr los komme" ich steckte meine Hände tief in die Hosentaschen und suchte ihren Blick. Vergebens, denn sah verbissen auf ihren Teller. „Na und wie geht es dir?" Nicole versuchte wohl die Unterhaltung anzuhalten und nahm es mir wohl nicht übel das ich sie nicht einmal anschaute als ich ihr eine Antwort gab. „Geht so, es könnte besser sein und es wäre schön wenn es wieder besser werden würde"-„vielleicht kommt ja ein besserer Zeitpunkt"-„den wünsche ich mir wirklich!" Es war sehr interessant dass Nicole direkt mit auf den Zug aufsprang und wir im wahrsten Sinne des Wortes, durch die Blume sprachen. "Es hätte anders laufen müssen Jazz, das weiß ich. Nur ich fand nicht die richtigen Worte" richtete ich mich direkt an Jessica und hoffte ihre Ohren waren nicht ganz auf Durchzug. "Das alles ging viel zu schnell und bevor ich es dir sagen konnte ... naja eben ... ich mein du warst ja dabei. Jetzt ist es raus und genau das, was ich nicht wollte, ist nun passiert ist. Ich wollte dir nicht wehtun, ganz im Gegenteil!" Sie sagte nichts. Sie reagierte aber auch sonst nicht. Kein Blick, kein Wort, kein Aufspringen. Einfach nichts! Es war als würde sie mich komplett ignorieren. Das konnte doch nicht so weiter gehen? Als ich mich Hilfe suchend zu Nicole dreht, hatte diese nur ein Schultern zucken für mich und schaute leicht verzweifelt. "Jazz bitte! Warum können wir nicht normal über die Sache reden?"-"Ich schätze weil schon genug geredet wurde" sagte sie so leise, das ich sie fast nicht verstand. "Schade" gab ich darauf und drehte mich dann weg. Eigentlich wäre ich am liebsten wieder gegangen, aber es hatte ja noch einen Grund warum ich hergefahren war und vielleicht gab ich ihr ja so noch ein wenig länger die Gelegenheit, dass sie doch noch anfing mit mir zu reden. Also bestellte ich mir zögerlich mein Essen und hoffte dass die Dame hinter der Theke lange brauchte um es fertig zu bekommen. Leider wurde es nicht mit Erfolg gekrönt und ich zog mit hängenden Schultern und meinem Essen davon.

Wettlauf gegen die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt