16 - Deflection is useless

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RAVEN

Erschöpft bückte ich mich und drehte den Lappen aus, als ich gerade in Ryans Zimmer war und so froh war wie lange nicht, als ich feststellte, dass er nicht da war, was auch hieß, dass die anderen nicht da sind. Monoton wusch ich den Boden entlang und vergaß für einen Moment meine Probleme, dies änderte sich jedoch schlagartig, als sich die Tür öffnete. Ryan schien genauso überrascht wie ich, als er mich sah und sah unsicher zu Boden. Ich räusperte mich nur und verrichtete meine Arbeit weiterhin so, als wäre alles normal. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er kurz zu dem Tisch ging und etwas in seine Hosentasche steckte. Hoffentlich sagt er nicht irgendwas, denn das hatte mir gerade noch gefehlt. Kurz bevor er die Suite verließ, sah er zu mir, jedoch sagte er noch nichts. Schweigend sah ich ihn mit einem eiskalten Blick an, weshalb er etwas sagte. "Du solltest ihn vergessen, er hat es nämlich schon", sagte er ernst und emotionslos, bevor er die Suite verließ. Plötzlich spürte ich ein schmerzhaftes Stechen in meiner Brust und merkte, wie mir die Tränen kamen. Schweigend wischte ich mir diese weg und sah zu Boden. Die Tatsache, dass er mich bereits vergessen hatte, tat mehr weh als die anderen Gründe. Enttäuschend war, dass ich wirklich dachte er würde mich mögen, doch nun waren all meine Hoffnungen verschwunden.

JUSTIN

Gelangweilt sah ich auf den Bildschirm und sah, wie Ryan mit einem unsicheren Blick herein kam und sich schweigend hin setzte. "Hast du die Schlüssel?", fragte Kenny, worauf er ihn verwirrt ansah. "Die Schlüssel?", wiederholte er, während Ryan verträumt den Kopf schüttelte und anschließend nickte. Irgendwas war dort vorgefallen. "Was ist los?", fragte ich neugierig und sah ihn mit verengten Augen an. "Nichts", meinte er nur, ich schnaubte aber lachend. "Raven war in deinem Zimmer oder?", fragte ich ihn ernst, worauf er nickte. "Thema beendet", mischte sich Chaz ein, worauf ich ihn genervt ansah. "Was hast du ihr gesagt?", fragte ich bohrend, da ich nichts gutes ahnte und merkte, wie Kenny die Augen verdrehte. "Nur die Wahrheit", sagte Ryan und hob unschuldig seine Arme. "Welche verdammte Wahrheit?", drohend sah ich ihn an und ballte meine Hände zu Fäusten. "Das du sie vergessen hast, was du auch solltest und das sie dich vergessen sollte", sagte er locker, weshalb ich laut ausatmete und aufstand. "Das ist ganz bestimmt nicht die Wahrheit", zischte ich und ging auf die Tür zu. "Wo willst du jetzt hin?", fragte Chaz schnippisch, während ich ihnen einen eiskalten Blick zu warf. "Zu ihr".

RAVEN

Nachdem ich mich umgezogen hatte, stieg ich in den Fahrstuhl und lehnte meinen Kopf verzweifelt an die Wand dessen. Wie sollte mein Leben nur weiter gehen? Aus jeder meiner freudigen Ereignisse wurde ein Alptraum. Sehensüchtig nach meinem Bett verließ ich den Fahrstuhl und betrat die Hotel Lobby, ich bereute es jedoch.

JUSTIN

"Lass mich los!", schrie ich Kenny an und riss mich von ihm. "Justin! Hör auf du machst es nur schlimmer!", meinte er, ich aber richtete nur meine Lederjacke und ging weiter zur Lobby. Meine Augen blieben auf den Boden gerichtet, bis ich Raven aus dem Fahrstuhl kommen sah, die perplex stehen blieb, als sie mich erblickte. Bevor sie aber irgendein für mich gutes Anzeichen gab, ging sie hastig aus dem Hotel. "Raven!", rief ich und lief ihr hastig hinter her. "Bitte bleib stehen!", rief ich erneut, weshalb sie zögernd stehen blieb und sich umdrehte. "Du hast eine Minute, dann gehe ich", wies sie mich mit einer ernsten Stimme hin und sah mich eiskalt mit ihren wunderschönen braunen Augen an. "Okay, aber bitte lass es mich dir erklären", keuchend beugte ich mich etwas und schnappte nach Luft. Mit verschränkten Armen sah sie mich immer noch so an und ich richtete mich auf. "Es ist alles nicht so wie du denkst, wirklich", fing ich an und merkte, wie sie ihre Augenbrauen hoch zog. "Was Ryan gesagt hat, stimmte nur anfangs. Ganz am Anfang hatte ich das wirklich im Sinn, aber das hat sich geändert, glaub mir", sagte ich hastig und hoffte nur sie würde mir glauben. Keinerlei Emotionen waren in ihrem Gesicht zu erkennen, bis sie fragte:"Wieso tust du es nicht mehr?". Wieso ich sie nicht nur als Spielzeug sah? Wieso ich sie als jemand anderes sah, als eine unnötige Bettbeschäftigung? Diese Fragen stellte ich mir nun auch. "Ich- Ich weiß es nicht, aber-". "Ryan hat gesagt du hättest mich vergessen, wieso folgst du mir und erklärst mir das hier, wenn du selber nicht weißt, wieso?", fragte sie ruhig und sah mich nun enttäuscht an. "Das stimmt auch nicht, Ryan ist ein Vollidiot und ich hab dich nicht vergessen, das musst du mir glauben", sagte ich ernst und merkte nur, wie sie zu Boden sah. "Vielleicht wäre es das beste", sagte sie fest entschlossen und sah mich ein letztes mal an, bevor ich sie gehen ließ.

Heartbreaker - Guns and broken Hearts /J.BWo Geschichten leben. Entdecke jetzt