18 - Madness

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Meine Augen waren immer noch geschlossen und mein nervöser Atem striff seinen heißen Atem. "Das ist falsch", sagte er plötzlich und entfernte sich von mir, während ich die Stirn runzelte. "Wie kann etwas falsch sein, was sich so richtig anfühlt?", fragte ich nur völlig sprachlos von mir selbst und verschränkte meine Arme. "Keine Ahnung, aber du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet". "Genauso wie du meine nicht beantwortet hast", sagte ich schnell und sah ihn wieder an, obwohl ich dies nicht mehr tun sollte, da ich bei ihm unglaubliche Gefühle verspürte, die mich in einen Bann trieben. "Du willst also wissen, wieso du für mich anders bist?", fragte er verunsichert, worauf ich nickte. Das war das einzige, was ich momentan wirklich wissen wollte. "Weil ich dich mag", antwortete er und sah zu Boden, während er sich auf die Unterlippe biss. Irgendwie war ich nicht besonders glücklich, da ich eigentlich etwas anderes im Sinn hatte. Ich wollte nicht, dass er mich nur mag, ich wollte das er die gleichen Gefühle für mich empfinden würde, die ich auch für ihn empfinde. "Du bist dran", er unterbrach mein enttäuschtes Schweigen und ich sah ihn an. "Ich dich auch", sagte ich mit einer etwas gebrochenen Stimme und hoffte im inneren, er hätte davor Ich liebe dich gesagt, doch es war nicht der Fall. "Hat Kenny dich geschickt-". "Ich muss weiter arbeiten, aber ich bin froh, dass wir geredet haben", unterbrach ich ihn und lächelte gespielt. Verwirrt sah er mich an, während ich hastig die Suite verließ und auf den Fahrstuhl zu ging. Ich war wirklich froh, dass wir uns ausgesprochen hatten, ich war aber nicht froh, dass er mich mochte. Auch wenn ich schon wusste, dass er meine Liebe wahrscheinlich nie erwidern würde, doch meine Hoffnung würde nie schwinden.

JUSTIN

Es war eigenartig, dass sie urplötzlich so schnell weg musste und davor blieb und mich küsste. Ich konnte nicht sagen wieso, aber irgendwie schien es mir so, als hätte sie etwas. Stirn runzelnd zog ich mir ein Shirt an und zog die Jalousinen in meiner Suite hoch, bevor ich zu Kenny ging.

RAVEN

Wie kann man nur so dämlich sein? Manchmal dachte ich, dass ich wirklich ein Fall für die Klapse wäre, denn jeder mit gesundem Menschenverstand müsste doch wissen, dass so jemand wie Justin Bieber keine leidenschaftliche Liebe kennt. Na gut, er ist ein Mensch, also kann er lieben, aber ich wüsste nicht, wieso er ein 0815 Zimmermädchen lieben sollte. Enttäuscht ging ich zurück ins Restaurant und musste feststellen, dass ich in Zehn Minuten Feierabend haben würde und mich auf den Morgigen Tag vorbereiten müsste. Morgen ist Samstag, aber ich hatte meine Schicht im Diner, also war ich mal wieder von der modernen Welt eines 19 Jährigen Mädchens ausgeschlossen und tat das, was getan werden musste. "Ich mach Feierabend, wir sehen uns Montag", wies ich Derek hin, der mich nur süß anlächelte und sich wieder den Gästen zuwand. Ohne weitere Konversationen betrat ich den Fahrstuhl und fuhr nach unten, zur Personaletage, wo unsere Schließfächer und Umkleiden waren. Unten angekommen, zog ich mich um und ging wieder zum Fahrstuhl, ich wurde jedoch aufgehalten.

JUSTIN

"Darf ich fragen, wieso du Raven zu mir schickst?", fragte ich Kenny genervt, als ich seine Suite betrat und feststellen musste, dass er soeben weiblichen Besuch hatte, der aber wieder weg war, jedoch lag ein weibliches Parfum in der Luft und so wie es roch, war ein Service bei ihm. "Na sieh mal einer an, sie hat dich tatsächlich aus deiner Gruft gelockt, scheinbar hat sie gute Arbeit geleistet", meinte er stolz und achtete grinsend auf den Fernseher. "Ja, aber plötzlich musste sie weiter arbeiten, obwohl sie jetzt eigentlich frei hat", wies ich ihn leicht verwirrt und dennoch genervt hin und setzte mich zu ihm. "Wieso das denn?". "Keine Ahnung, wir haben geredet. Ich kann Frauen einfach nicht verstehen", jammerte ich und wischte mir übers Gesicht. "Keine Sorge Mann, jeder andere kann das auch nicht, aber du musst wohl irgendwas getan haben, was sie davon gescheucht hat", sagte er und tätschelte meine Schulter, ich zog aber die Augenbrauen hoch. "Ich habe nichts getan", murmelte ich und merkte, wie er mich neugierig ansah. "Sie hat mich geküsst, ich hab nur geredet", unschuldig hob ich die Arme, während er seine Augen weitete. "Donner Wetter", stieß er überrascht aus, was mich kichern ließ. "Vielleicht hast du ja was gesagt, was sie nicht mag", schlug er vor, während ich die Schultern zucken ließ. "Ich hab nur gesagt, dass ich sie mag, der Rest ist eher-". "Da hast du es, sag einer Frau niemals, du würdest sie mögen, wenn du ihr den Kopf verdrehst", wies er mich hin, was mich nur noch mehr verwirrte. "Wieso denn?". "Das ist Simpel, du hast ihr eindeutig den Kopf verdreht, wie sie dir", fing er an, worauf ich meine Augen verdrehte. "Und wenn du das bei einer Frau machst, ist das Endergebnis, dass sie sich in dich verliebt", erklärte er und sah mich ernst an, als ich verstand. "Fuck", nuschelte ich in meine Hände, als ich mir übers Gesicht fuhr. "Ja genau, jetzt ist die Katze im Sack", höhnte er und stand auf. "Ich hab dich gewarnt Justin".

RAVEN

"Henry?", verwirrt sah ich ihn an, als er mich am Oberarm packte und aufhielt. "Wir sollten reden, denn irgendwie hab ich dich die ganze Woche nicht gesehen", sagte er und ließ mich los, als ich skeptisch auf seine Hand an mir sah. "Ja?", fragte ich nur und wand mich ganz zu ihm. "Ja, und zwar habe ich etwas übertrieben und ich hoffe wirklich du willst nicht kündigen oder-". "Stopp mal, wieso entschuldigst du dich? Das hast du nie", unterbrach ich ihn und sah ihn misstrauisch an, da mir diese Einstellung bei ihm völlig fremd war. "Na ja, das ist eine lange Geschichte, aber Schwamm drüber, ich hoffe du bleibst hier", sagte er hoffnungsvoll, worauf ich unsicher nickte. "Ich würde schon lange irgendwas anderes machen, wenn ich könnte, aber du lebst nun mal nicht in meiner Welt und verstehst das nicht", erklärte ich ernst und eiskalt und stieg in den Fahrstuhl, als er hielt.

JUSTIN

Was zum Teufel sollte ich denn jetzt tun? Ich konnte mich gar nicht daran erinnern, wann ich zuletzt verliebt war oder so. Ich erinnerte mich auch gar nicht an diese Gefühle, da ich sie scheinbar nie fühlte, ich wusste aber, dass sie mir mehr zu bedeuten schien, als irgendein anderes Mädchen. Voller Verzweiflung ließ ich den Kopf hängen und atmete tief ein und aus. Noch nie fühlte ich mich so wie jetzt. Ich konnte auch keine passende Erklärung für meinen Zustand nennen, da es einfach zu schwer war. Ich konnte an nichts denken, an nichts, außer an sie.

Heartbreaker - Guns and broken Hearts /J.BWo Geschichten leben. Entdecke jetzt