17 - Hopeless

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RAVEN

"Guten Morgen Chicago, heute ist das Wetter friedlich und mild, also genießt-", gelangweilt schaltete ich das Radio aus und rührte meinen Tee um, während ich mir den Artikel im Magazin durch las. Eine Woche war bereits vergangen, aber von irgendwelchen Hoffnungen war weit und breit nichts zu sehen. Ich war genauso ein hoffnungsloser Fall wie auch schon sonst immer. Mein Blick glitt höher, als ich merkte, dass jemand vor mir stand und monoton sah ich in Violets Augen. "Ist was?", fragte ich monoton, während sie sich räuspernd auf einen der Hocker vor der Theke setzte. "Ja, und zwar werden wir beide jetzt mal reden", sagte sie glücklich und grinste mich an. Stirn runzelnd sah ich sie an und setzte mich aufrecht hin. "Schieß los", sagte ich gelangweilt wie noch nie und stellte meine Tasse weg. "Also, da der kleine Vorfall schon eine Weile her ist mit Ju-". "Fang gar nicht damit an", sagte ich genervt und stand auf, als ich Kunden im Hotelrestaurant sah. "Aber wieso denn? Du kannst doch nicht für immer Single bleiben", konterte Violet und drehte sich zu mir. "Hab ich nicht vor, nur ich will jetzt momentan keine-", ich unterbrach mich selbst, als ich feststellen musste, dass Kenny in das Restaurant kam und da er auf mich zu kam, wollte er wohl nichts essen. "Hey, können wir vielleicht unter vier Augen reden?", fragte er ernst, worauf ich die Stirn runzelte. "Nein danke, eure Vorwürfe waren schon genug", sagte ich eiskalt und putzte über die Theke. "Ich meine es ernst Raven, wenn dir Justin was bedeutet, dann solltest du mir zuhören". Zögernd sah ich ihn an und nickte dann in Richtung eines Tisches an einem der Fenster, weshalb er sich dort hin setzte.
 "Was ist?", fragte ich ohne jegliche Emotionen, während er seine Finger miteinander verschränkte. "Justin geht es echt beschissen". "Und das sagst du mir, weil...?". "Weil ich genau weiß, dass er dir etwas bedeutet. Er hat sich verändert seit du aufgetaucht bist, jetzt versinkt er in selbstmitleid und redet nicht mehr mit uns. Du bist die einzige die mit-". "Ich werde nicht mit ihm reden, da ihr daran schuld wart, dass wir auseinander gegangen sind", erklärte ich, worauf Kenny wissend nickte. "Jetzt geht es nicht um mich oder die anderen, jetzt geht es um dich und Justin, abgesehen davon wissen wir alle, dass du mindestens genauso viel für ihn empfindest wie er für dich", meinte er grinsend, weshalb ich zu Boden sah. "Mag sein, aber wieso sollte ich ihm verzeihen, wenn-". "Hier hat keiner etwas von Verzeihen gesagt. Du musst ihm nicht verzeihen, denn mir ist es so was von egal, ob ihr ein Pärchen werdet oder nicht, du sollst einfach mit ihm reden, denn ich fürchte er wird eine Weile in seinem Zimmer verweilen", sagte er völlig ernst, weshalb ich Bedenken bekam. Vielleicht hatte er recht. Ich müsste mit ihm reden um ihn wieder zu Verstand zu bringen, mehr nicht. "Na gut, aber ihr alle bleibt bei euch im Zimmer und wagt es euch gar nicht irgendwie zuzuhören, sonst ist die Sache gegessen", warnte ich ihn und stand auf. "Der Auftrag ist dir überlassen", grinsend hob er seine Arme, während ich meine Schürze auszog und kurz zu Violet sah, die mit einem Barkeeper beschäftigt war. "Bis später", sagte ich hastig und atmete tief durch, bevor ich auf die Fahrstühle zu ging.

Unsicher stand ich vor der Tür und räusperte mich, bevor ich anklopfte. "Ja?", hörte man aus der Suite, jedoch klang die Stimme kalt und rau. Zögernd öffnete ich die Tür und betrat die dunkle Suite, da er wohl die Jalousinen runter gemacht hatte. "Justin?", fragte ich in die Stille hinein und setzte meine Finger an den Lichtschalter. Justin schwieg aber, also schaltete ich das Licht an und sah, dass Justin auf der Couch saß und stur gegen die Wand starrte. "Hey", gab ich unsicher von mir und ging langsam auf ihn zu. "Was willst du hier?", fragte er monoton ohne mich anzusehen und spielte mit der Fernbedienung. "Mit dir reden. Ich weiß...es ist viel zwischen uns passiert, aber du kannst doch nicht einfach hier sitzen und nichts tun", erklärte ich schon fast verzweifelt, während er kicherte. "Plötzlich interessierst du dich für mich", murmelte er grinsend, worauf ich laut ausatmete. "Ich hab mich schon die ganze Zeit für dich interessiert". "Wieso?", nun sah er mich an, was mich leicht verunsicherte und ich spürte, wie sich mein Herz beschleunigte, da er mir genau in die Augen sah. Immer noch konnte ich ihm nicht die Wahrheit über meine Gefühle sagen, also sah ich nur stumm zu Boden. Lachend schnaubend stand er auf und kam auf mich zu. "Du kannst wieder gehen", er zeigte auf die Tür und sah mich immer noch so fest an. Ich wollte nicht gehen, meine Gefühle sagten mir etwas völlig anderes und ich wusste, wenn ich das jetzt tun würde, wäre alles anders. Mit nur einem Schritt würde ich alles verändern. Seine Augen immer noch fest in meinen, trat ich ihm einen Schritt näher und umfasste seinen Nacken, bevor ich meine Lippen sehensüchtig auf seine legte.

Heartbreaker - Guns and broken Hearts /J.BWo Geschichten leben. Entdecke jetzt