9 - The truth

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RAVEN

Verwirrt blinzelte ich auf und sah mich im Raum um, meine Sicht aber blieb verschwommen. Die Wände, so wie die Decke waren grau und ich musste bitter feststellen, dass ich gefesselt auf einem Stuhl saß. Die kleine Glühbirne flackerte hin und wieder und beleuchtete den Raum nur wenig. Hysterisch und panisch fing ich an auf dem Stuhl zu zappeln und zu schreien, es brachte mir aber nicht viel, da jetzt ein unbekannter den Raum betrat. "Na sieh mal einer an, wer wach ist", höhnte der dunkelhäutige, der mir die Spritze injezierte und knackste seine Finger. "Wer zum Teufel sind Sie und was wollen Sie?!", schrie ich und sah ihn mit Hassglut in den Augen an. "Keine Panik Prinzessin, ich soll dich nur festhalten, ich tu dir nur was, wenn du mich nervst", gab er eiskalt von sich und lehnte sich an die Wand. Mit zusammen gebissenen Zähnen sah ich mich um und versuchte meine Hände aus den Fesseln zu lösen, doch diese waren viel zu fest. "Wieso bin ich hier?", fragte ich in die Stille hinein, doch dieser angsteinflössende Mann sah mich ernst an. "Halt die Klappe". Verdammt was konnte ich nur tun? "Wer hat Ihnen-". "Hör mir ganz genau zu, wenn du mir noch eine verdammte Frage stellst, werde ich dir höchst persönlich deinen Mund zunähen", drohte er, ich aber ließ mich nicht einschüchtern, da er das so oder so nicht tun würde. "Süß, hat dir deinen Mama das Nähen beigebracht?", fragte ich neckend, weshalb er mich nur wütend ansah und ausholte, bevor ich ein schmerzhaftes Ziehen auf meiner Wange spürte, als mein Kopf in die andere Richtung schoss. "Ich warne dich noch ein mal, ich bin nicht dein lieber Justin, der sich alles gefallen lasst", zischte er und ging wieder zurück zur Wand, während ich ihn verhasst ansah. Was hatte Justin jetzt hiermit zutun?

JUSTIN

Nachdem ich wieder die Suite betrat zog ich mir meine Ledejacke aus und setzte mich auf die Couch, meine Ruhe blieb aber nicht lange, da Ryan in meine Suite stürmte. "Justin! Probleme!", rief Ryan und hielt mir sein Handy unter die Nase. Meine Puls beschleunigte sich und ich presste mein Kiefer zusammen, als ich es sah. Ich wusste wo hin die fahren würden, da ich jedes Versteck von Mark kannte und ihn jedes mal überlisten konnte. "Du weißt, was zu tun ist", sagte ich eiskalt zu Ryan, der nickte und ich im nächsten Moment aus dem Gebäude stürmte.

RAVEN

Nervös rieb ich meine Handgelenke mit den Seilen am Stuhlbein entlang, da sich dort eine austehende Schraube befand und schaute hin und wieder zu dem Mann, damit er mich nicht erwischen würde. Fast durchbohrte ich das erste Seil, doch schon zog der Mann meinen Kopf an meinen Haaren nach hinten, weshalb ich schmerzvoll aufwimmerte. "Ich würde an deiner Stelle aufhören", zischte er und hielt mir ein Messer gegen den Hals. "Du kleine Schlampe". Schwer atmend sah ich ihn an, doch er ließ nicht locker, nicht mal, als die Tür aufsprang. Als ich sah, wer davor stand und eine Waffe auf meinen Angreifer gerichtet hatte, keuchte ich und konnte es kaum fassen. "Du hast genau drei Sekunden um das Messer auf den Boden zu legen und sie in ruhe zu lassen, sonst wirst du für den Rest deines Lebens im Rollstuhl sitzen", drohte Justin dem Mann, während ich meine Hände gegen den Stuhl rieb. "Ist das süß, Justin Bieber kommt her um seine Geliebte zu befreien", höhnte er neckend, während ich aufkeuchte, als ich meine Hände befreien konnte. Perplex griff ich nach dem Messer und zog es ihm weg, weshalb ich selber in meine Hände schnitt. Mehrer Schüsse erklangen, während ich vom Stuhl sprang und in die Ecke kroch. Jetzt sah ich Ryan und Chaz, die ebenfalls bewaffnet waren, was mich nur noch mehr verwirrte. Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich hatte mich tatsächlich auf einen Kriminellen eingelassen. "Letzte Worte?", fragte Ryan den Mann, doch dieser schnaubte nur. "Wartet ab, bis Mark auf euch aufmerksam wird. Dann wird die nicht mehr so aussehen wie sie es jetzt tut", er deutete auf mich, während ich dutzende von Tränen an mir herunterlaufen spürte und schwer atmend meine blutenden Hände fest hielt. Als ein ohrenbetäubender Schuss fiel, hielt ich mir perplex die Ohren zu und schloss meine Augen.

JUSTIN

Ich drückte ab und ließ die Kugel in seinem Schädel verweilen. Alles schwieg und ich steckte mir die Waffe in den Hosenbund, bevor ich zu Raven sah, die mich nur ansah und aufstand, ich konnte ihren Blick jedoch nicht einschätzen. Was ich aber wusste war, dass sie nicht erfreut war, ganz im Gegenteil. Schniefend stand sie auf und kam auf mich zu, während ich zu Boden sah und etwas sagen wollte, sie unterbrach mich aber. Sie holte tief aus und schlug mich gegen die Wange, sodass mein Kopf in die andere Richtung schoss. Sonst gab sie kein Wort von sich und verließ den Raum. Das wars, sie würde kein Wort mehr mit mir sprechen, obwohl ich sie gerettet hatte.

RAVEN

Fassungslos von allem betrat ich das Apartment und rutschte mit dem Rücken an der Tür hinunter. Bitterlich weinend zog ich meine Beine an meinen Körper heran und vergaß das ganze Blut, das ich jetzt womöglich verschmierte. Viel wichtiger war, dass er mich gerettet hatte und ein Krimineller war. Nein, noch viel wichtiger war und ein Grund zum Weinen, dass ich mich in ihn verliebt hatte.

Heartbreaker - Guns and broken Hearts /J.BWo Geschichten leben. Entdecke jetzt